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Rhein-Main-Derby ohne Pfeffer

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Es war ein harter Kampf im Rhein-Main-Derby zwischen Mainz, links Ivanschitz und Frankfurt (Bamba Anderson).
Es war ein harter Kampf im Rhein-Main-Derby zwischen Mainz, links Ivanschitz und Frankfurt (Bamba Anderson). © dpa

Mainz - Das Spiel war für die Fans kein Leckerbissen. Trotzdem kann Aufsteiger Eintracht Frankfurt weiter auf eine Europareise träumen. Mainz bleibt die Negativserie erhalten.

Aufsteiger Eintracht Frankfurt darf nach einer Nullnummer im Rhein-Main-Derby weiter auf eine Europareise in der kommenden Saison hoffen, für den FSV Mainz 05 dagegen ist dieser Traum nach dem sechsten sieglosen Spiel in Serie geplatzt. In einem emotionalen, aber spielerisch schwachen Nachbarschaftsduell der Fußball-Bundesliga warteten die 34 000 Fans am Sonntag in der ausverkauften Mainzer Arena vergeblich auf ein Tor. Durch den Punktgewinn überflügelte die Eintracht mit 46 Punkten im Kampf um einen internationalen Startplatz den SC Freiburg (45). Im zehnten Rhein-Main-Derby der Fußball-Bundesliga demonstrierten beide Teams vom Anpfiff weg die Bedeutung der Partie. Neben reichlich Prestige ging es auch um die Chance auf einen internationalen Startplatz in der kommenden Saison: für die Mainzer die letzte auf einen Platz in der Europa League, für die Eintracht sogar noch auf die Königsklasse. „Es wäre natürlich mehr als ein Traum, den vierten Platz zu erreichen. Aber man muss aufpassen, dass man nicht verkrampft und die Jungs nicht überfordert“, hatte Frankfurts Trainer Armin Veh unmittelbar vor der Partie im TV-Sender Sky gesagt.

Von Verkrampfung war seinen Spielern jedoch nichts anzumerken. Zwar setzten die Gastgeber auch ohne ihren verletzten Stürmer Adam Szalai die ersten Akzente und gaben durch Bo Svensson auch den ersten (harmlosen) Torschuss ab (2.), doch anschließend übernahmen die Gäste die Kontrolle. In bester Löw-Taktik ohne echten Stürmer setzten die Frankfurter auf Konter und den wiedergenesenen Alexander Meier. Der als Kapitän aufgebotene Torjäger hatte auch die beste Chance der gesamten ersten Halbzeit, scheiterte mit seiner Direktabnahme aber am Mainzer Schlussmann Christian Wetklo (43.). Der anschließende Kopfball von Marco Russ ging knapp übers Tor (44.).

Ansonsten bekamen die Zuschauer vor allem Zweikämpfe und Standards zu sehen. Die Brisanz der Begegnung äußerte sich mehr in Kampfgeist, Spannung und taktischem Abtasten denn in kreativem Offensivfeuerwerk. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld, so dass es nach 45 Minuten 1:2 stand nach Torchancen. Nicolai Müller hätte nach einem Zuspiel von Andreas Ivanschitz das 1:0 für die Mainzer erzielen können, schlenzte aber am Tor vorbei (24.).

Nicht nur in dieser Szene machte sich das Fehlen von Adam Szalai schmerzlich bemerkbar. Der mit 13 Treffern beste Torschütze der Mainzer fällt für den Rest der Saison wegen einer Fraktur im Querfortsatz des Lendenwirbels aus. „Das tut uns extrem weh“, sagte Trainer Thomas Tuchel. Nach zuletzt fünf sieglosen Spielen und drei Niederlagen nacheinander setzte der Mainzer Chefcoach auf Rotation und brachte im Vergleich zum 0:2 in Dortmund gleich fünf Neue.

Nach der Pause versuchte er es zudem mit Niki Zimling anstelle des blassen Elkin Soto. Und prompt wurden die Mainzer gefährlicher. Nach 47 Minuten jubelte Ivanschitz, doch der Österreicher stand bei seinem Torschuss knapp im Abseits. Zdenek Pospech zwang wenig später mit einem Kopfball Routinier Oka Nikolov im Eintracht-Tor zu einer Glanzparade (53.). Auf das Drängen der Gastgeber reagierte wiederum Frankfurt-Coach Veh mit einem Doppel-Wechsel und brachte in Olivier Occean und Srdjan Lakic zwei Stürmer (64.). Am Bild änderte sich wenig: viel Engagement, viel Laufbereitschaft, aber keine Tore.

dpa

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