Lewandowski war so aufgeregt, dass er fragte, ob er auf Deutsch oder Englisch antworten solle. Er tat es auf Deutsch und widmete seine Auszeichnung auch seinen Bayern-Kollegen.
Update, 20.39 Uhr: Robert Lewandowski ist der Weltfußballer des Jahres 2020! Fifa-Präsident Gianni Infantino überreicht dem Superstar des FC Bayern den Pokal höchstpersönlich. Lewandowski setzt sich damit gegen Cristiano Ronaldo (Juventus Turin) und Lionel Messi (FC Barcelona) durch.
„Ich fühle mich sehr gut, bin sehr stolz. Das ist ein großer Tag für mich, meine Mitspieler und meinen Verein. Dieser Preis gehört auch meinen Kollegen und dem Trainerstaff von Bayern München“, sagt der Bundesliga-Stürmer: „Mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo verglichen zu werden, ist besonders. Das war kein einfaches Jahr, aber wir haben alles gewonnen, was man gewinnen kann. Der Champions-League-Sieg gegen PSG war ein besonderer Abend. Egal, wie lange du für den Erfolg arbeitest, du musst immer daran glauben.“
Update, 20.30 Uhr: Die Spannung wird weiter hinausgezögert. Jetzt ist die Weltfußballerin des Jahres 2020 bestimmt. Es ist die Engländerin Lucy Bronze von Manchester City.
Update, 20.05 Uhr: Die Wahl zum Weltfußballer 2020 zieht sich. Gerade wurde die Fifa-11 des Jahres vorgestellt. Darunter: Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Robert Lewandowski vom FC Bayern München. Manuel Neuer ist diesmal nicht dabei, statt seiner steht in der virtuellen Elf der Brasilianer Alisson (FC Liverpool) im Tor.
Update, 19.40 Uhr: Hansi Flick räumt nicht den nächsten Titel ab! Der Coach des FC Bayern München ist nicht der beste Trainer der Welt 2020. Das hat zumindest die Wahl der Fifa ergeben, die im Rahmen der digitalen Zeremonie aus Zürich an diesem Donnerstagabend bekannt gegeben wird.
Landsmann Jürgen Klopp, der mit dem FC Liverpool die englische Meisterschaft gewann, ist es. „Wow“, sagt Klopp beim virtuellen Interview. Viele Beobachter hatten Flick gute Chancen zugetraut. „Wenn ich es gewusst hätte, wäre meine ganze Mannschaft hier“, meint Klopp ebenfalls überrascht. Der 53-Jährige, in Stuttgart geboren und im Schwarzwald aufgewachsen, verteidigt seinen Titel aus dem Vorjahr.
Update, 19.30 Uhr: Das beste Tor des Jahres wurde ebenfalls gewählt: Der erste Platz geht an Heung-min Son von Tottenham Hotspur. Der Südkoreaner spielte früher in der Bundesliga für Bayer Leverkusen. Und sein Siegtreffer kann sich wirklich sehen lassen. Jetzt sind die Trainer an der Reihe.
Update, 19.20 Uhr: Eine erste Entscheidung ist gefallen! Manuel Neuer ist der weltbeste Torhüter 2020. Ein erster Titel des heutigen Abends geht damit an den FC Bayern.
„Es ist eines der besten Jahre meiner Karriere. Es ist unglaublich, was wir in diesem Jahr 2020 erreicht haben. Wir sind sehr glücklich darüber, was wir in Lissabon erreicht haben“, sagt der Weltmeister bei der virtuellen Verleihung mit Fokus auf den Champions-League-Sieg in Portugal.
Update vom 17. Dezember, 19 Uhr: Die Show zur „Wahl des Weltfußballers 2020“ beginnt in Zürich pünktlich. Wird es Robert Lewandowski? Gleich wissen wir mehr!
Update vom 17. Dezember, 18.30 Uhr: Robert Lewandowski ist für den FC Bayern München auch in dieser Saison in absoluter Hochform. In 17 Pflichtspielen kommt der Pole bereits auf 18 Tore.
Einzig in elf Bundesliga-Einsätzen traf er bisher 15 Mal. Rund um den deutschen Rekordmeister wird schon dezent eine vermeintlich zu große Abhängigkeit vom Torgaranten diskutiert. Heute soll er für besagte Treffsicherheit geehrt werden.
Update vom 17. Dezember 18.15 Uhr: Er habe sich gar nicht mit der Wahl zum Weltfußballer befasst, meinte Robert Lewandowski nach dem 2:1 des FC Bayern in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg.
Doch nach seinem Doppelpack musste der polnische Superstar in Diensten des Serienmeisters aus München leicht schmunzeln. Er weiß mit Sicherheit, dass er der Kandidat mit den besten Chancen auf den Titel des Weltfußballers ist. Geht heute auch dieser Traum für den nimmersatten Stürmer in Erfüllung?
Update vom 17. Dezember, 18 Uhr: Was hat Lionel Messi in diesem Jahr gewonnen? Der argentinische Superstar des FC Barcelona wurde Torschützenkönig in La Liga - immerhin.
Doch verglichen mit Robert Lewandowski vom FC Bayern ist das freilich wenig. Auch Cristiano Ronaldo musste sich nach der vergangenen Saison „nur“ mit der italienischen Meisterschaft begnügen.
Spieler | Erfolge/Titel 2020 |
Robert Lewandowski (FC Bayern) | Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger, Champions-League-Sieger, deutscher und Uefa-Supercup, Torschützenkönig der Bundesliga |
Cristiano Ronaldo (Juventus Turin) | Italienischer Meister |
Lionel Messi (FC Barcelona) | Torschützenkönig Primera División |
Erstmeldung vom 16. Dezember: München - Robert Lewandowski trifft seit mehr als einem Jahr so konstant, dass es mittlerweile für die Fans nichts Besonderes mehr ist, dass er fast in jedem Spiel ein Tor schießt.
Zumindest in Deutschland scheint sich die breite Masse einig zu sein, dass der Stürmer des FC Bayern den Titel des Weltfußballers verdient hätte.
Einen Tag vor der Wahl am Donnerstagabend schnürte er gegen seinen Lieblingsgegner VfL Wolfsburg mal wieder einen Doppelpack. Nach dem Spiel musste sie kommen - die Weltfußballer-Frage. Und der Pole gab eine klare Antwort. „Es gibt wohl niemanden, mit dem ich mich aktuell vergleichen kann“, sagte er selbstbewusst. Die Aussage klingt auf den ersten Blick ein wenig arrogant - aber er hat recht.
Bei der FIFA-Wahl zum besten Spieler zählt die Leistung im Zeitraum vom 20. Juli 2019 bis zum 7. Oktober 2020. In dieser Zeit wurde Lewandowski Torschützenkönig in allen drei Wettbewerben und holte mit seinem Team das Triple. Selbst für sein Land Polen traf er zuverlässig. „Das war die Saison seines Lebens, es ist wirklich unmöglich, es besser zu machen“, konstatierte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, der wie einige andere Weggefährten* mächtig für die Wahl seines Stürmers wirbt.
Auch für Hansi Flick „gibt es keinen, der es so sehr verdient hat“. Lothar Matthäus wird sogar noch deutlicher: „Wenn das nicht hinhaut, glaube ich der Fifa gar nichts mehr. Mehr kannst du nicht machen.“ Trotzdem ist es keineswegs sicher, dass der Pole den Titel gewinnt. Seine „Gegner“ sind Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Seit 2008 konnte nur Luka Modric 2018 die Dominanz der beiden unterbrechen. Lewandowski kommt trotz seiner Leistungen nicht an die Strahlkraft der beiden Superstars heran.
Dazu kommt eine weitere Unwägbarkeit: Der Sieger wird von den 211 Nationaltrainern und Nationalmannschafts-Kapitänen der Welt und ausgewählten Fans und Journalisten gewählt. Nicht in allen Ländern wird der europäische Fußball intensiv verfolgt - die Delegierten aus Ländern wie den Seychellen, Samoa oder den britischen Jungferninseln wählen oft eher unberechenbar.
Dass der FC Bayern komplett leer ausgeht, ist aber unwahrscheinlich. Neben Lewandowski stehen Manuel Neuer als Welttorhüter und Hansi Flick als Welttrainer zur Wahl. (epp) *tz.de ist Teil des Ippen-Redaktionsnetzwerks.