Sie haben den Fußball-Weltverband FIFA aufgefordert, die WM-Endrunde 2022 nicht auf Basis eines Systems von Sklavenarbeit' auszutragen. Was muss die FIFA tun?
Burrow: Die FIFA sollte Druck auf die Regierung ausüben - und die Weltmeisterschaft nie wieder in einem Land durchführen, in dem Arbeiterrechte und Menschenleben derart verletzt werden!
Auf welchen Informationen basieren Ihre Aussagen? Wer beliefert Sie? Waren Sie selbst vor Ort?
Burrow: Der IGB hat diese Informationen von den Regierungen, aus denen die Arbeiter stammen, und von Berichten der Arbeiter. Ich war selbst mehrmals in Katar und habe die Verhältnisse begutachtet.
Weitere Großereignisse stehen an: Olympische Spiele in Sotschi, WM und Olympia in Brasilien, die WM in Russland. Gibt es bei den Vorbereitungen ähnliche Auswüchse?
Burrow: In Brasilien gab es auch Vorfälle in Bezug auf Arbeitsunfälle und Gehälter. Der Unterschied ist jedoch, dass die rechtliche Grundlage in Brasilien weitaus besser ist. Brasilien hat starke Gewerkschaften, die sich sofort für die betroffenen Arbeiter eingesetzt haben. In Russland besteht jedoch auch die Gefahr, dass die Weltmeisterschaft keine guten und fairen Arbeitsplätze schafft. Die FIFA setzt momentan die russische Regierung stark unter Druck, eine Gesetzesänderung zu verabschieden, durch die das Arbeitsrecht für Migranten in den nächsten fünf Jahren außer Kraft gesetzt werden soll.
sid