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Spieler gefährden Heynckes-Verlängerung

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Jupp Heynckes (r.) mit seinem Gegenüber Thomas Schaaf
Jupp Heynckes (r.) mit seinem Gegenüber Thomas Schaaf © AP

Bremen - Die gefühlte Niederlage in der Nachspielzeit hatte Jupp Heynckes ohnehin schon zugesetzt. Doch es sollte noch schlimmer kommen.

Die Frage nach seiner Zukunft, nach einer möglichen Verlängerung seines Vertrags verdarb dem Coach von Bayer Leverkusen nach dem 2:2 bei Werder Bremen endgültig die Laune. “Wir haben andere Dinge zu tun“, beschied er mit rotem Kopf dem Fragesteller: “Alles andere geben wir bekannt, wenn es soweit ist.“

Heynckes ist hin- und hergerissen. Einerseits denkt der 65-Jährige über das Ende seiner Karriere nach. Andererseits reizt ihn das Spiel noch immer, vor allem die Aussicht auf die große weite Fußball-Welt. “Ich muss sehen, wo es hin geht: Geht es in die Champions League oder wieder nur in die Europa League“, sagte der Bayer-Coach.

Seine Spieler gefährden insofern seine Vertragsverlängerung. Durch ihren sträflichen Leichtsinn verspielten sie beim Remis in Bremen die 2:0-Führung und die Chance, den Abstand zu Hannover 96 und Bayern München entscheidend vergrößern. “Mich kotzt das richtig an“, schimpfte Torwart René Adler ins Mikrofon. “Ich sage Ihnen auch warum: Wie im letzten Jahr führen wir 2:0 und durch Undiszipliniertheiten in der zweiten Halbzeit bekommen wir die Gegentore.“

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Der sonst eher besonnene Bayer-Keeper redete sich geradezu in Rage: “Ich habe das Gefühl, als ob wir nicht in die Champions League wollen. Ich muss mich jetzt auch bremsen, weil jedes Wort zu viel mir im Nachhinein wehtun könnte. Wir spielen hier Bundesliga und nicht Bezirksliga oder Stadtliga - man sollte schon voraussetzen, dass jeder weiß, worum es hier geht.“ Und zu guter Letzt antwortete er auf die Frage nach den Titelchancen: “Hören Sie doch auf mit der Meisterschaft. Kein Mensch von uns hat davon gesprochen.“

Jede Menge gesprochen hat hingegen Reiner Calmund. Der ehemalige Bayer-Manager trug im Fernsehstudio von Sky dick auf und berichtete genüsslich von einem Telefonat mit Heynckes. “Ich will ja keine Vertraulichkeiten ausplaudern, aber Jupp Heynckes hat mir heute gesagt, dass ich das ruhig sagen kann, dass er das machen will. Und wenn der sagt, ich mache es, dann ist es wie Tinte unter dem Vertrag.“

Heynckes fand die Wiedergabe des Gesprächs offensichtlich nicht halb so lustig wie Calmund. “Wolfgang Holzhäuser, Rudi Völler und ich haben miteinander gesprochen - ich muss das ganze jetzt sacken lassen“, sagte der Trainer zu Calmunds Aussagen: “Wir werden uns zu gegebener Zeit zusammensetzen und über meine Situation reden.“

dpa

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