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Stanislawski muss im ersten Pflichtspiel lange zittern

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Hoffenheims Sejad Salihovic (l) und Windecks Marcus Voike im Zweikampf: Erst in der Verlängerung setzte sich das Bundesliga-Team gegen den Sechstligisten durch.
Hoffenheims Sejad Salihovic (l) und Windecks Marcus Voike im Zweikampf: Erst in der Verlängerung setzte sich das Bundesliga-Team gegen den Sechstligisten durch. © dpa

Köln - Holger Stanislawski ist bei seinem Pflichtspiel-Debüt als Trainer von Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim knapp an einer Blamage vorbeigeschlittert.

Nach einem 0:1-Pausenrückstand erreichte das einstige Urgestein des FC St. Pauli mit seinem neuen Klub am Sonntag erst durch ein 3:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung beim Sechstligisten Germania Windeck die 2. Runde im DFB-Pokal.

Das Team von Milliardär Dietmar Hopp musste nach dem Tor von Florian Buchholz (36.) mit einem 0:1 in die Pause. Sejad Salihovic (51., Foulelfmeter), der eingewechselte Fabian Johnson (98.) und Ryan Babel (115.) drehten mit ihren Toren allerdings den Spieß soeben noch um. Bis zum Bundesliga-Auftakt am kommenden Samstag bei Hannover 96 (15.30 Uhr) bleibt Stanislawski noch viel Arbeit. “Wir haben uns heute eingereiht mit manch anderem Klub, der sich an diesem Wochenende im Pokal schwergetan hat“, sagte Stanislawski. Auf eine Fehleranalyse wollte er sich gar nicht erst einlassen, “weil ich sonst hier noch den halben Tag stehen würde“. Auch Kapitän Andreas Beck war mit der Vorstellung der TSG überhaupt nicht zufrieden. “Es war schlecht, und wir wollten auch anders auftreten“, sagte Beck und ergänzte: “Wenn wir in Hannover etwas holen wollen, müssen wir uns erheblich steigern. Sonst wird das nichts.“ Gleichwohl sei es das Wichtigste, “dass wir weiter sind“.

Hoffenheim für Windeck dritter Bundesligist in Folge

Windeck stand nach dem dritten Sieg im Mittelrhein-Pokal in Folge erneut in der ersten DFB-Pokalrunde. Zuvor war man an den Topklubs Schalke 04 und Bayern als Gegner, am Sonntag nun traf man vor 2.588 Zuschauern in familiärer Atmosphäre im Sportpark Höhenberg im Kölner Osten auf Hoffenheim, das in der vergangenen Saison bis ins Viertelfinale vorgedrungen war. Der Außenseiter hatte nach dem Verzicht auf den Regionalliga-Aufstieg aus finanziellen Gründen quasi das komplette Team auswechseln müssen und ging freiwillig in die Mittelrheinliga zurück. So spielte in der Anfangsformation unter anderem Marcus Voike, Co-Trainer von Coach Hermann-Josef Werres.

Auf dem etwas hoppeligen Rasen im Sportpark war der Unterschied zur Bundesliga über weite Strecken auch zu sehen. Stanislawskis Team kontrollierte das Geschehen, die Nobodies setzten mit zehn Mann vor und im Strafraum grenzenlose Leidenschaft entgegen. Doch 1899 brachte kaum zwingende Aktionen zustande, es fehlte gänzlich an Spielwitz. Einzig der 19 Jahre alte Brasilianer Roberto Firmino fiel mit einem 25-m-Schuss auf die Latte (15.) und einem weiteren Distanzschuss (17.) auf. Den parierte Windecks Torwart Michael Cebula aber genauso wie einen Kopfball von Firmino (23.).

Dann das scheinbar Unglaubliche: Buchholz traf nach einer Ecke Daniel Ottersbach mit einer Direktabnahme vorbei an Hoffenheims Keeper Tom Starke. Kurz vor der Pause hätte Bebeto Kamara fast noch einen draufgesetzt. Die Außenseiter wurden von den Zuschauern, darunter die ehemaligen Kölner Stars Hannes Löhr und Bernd Cullmann, begeistert in die Pause verabschiedet.

Salihovic-Elfmeter kurz nach der Pause

Kurz nach der Pause brachte dann Windecks Torwart Cebula die Gäste wieder ins Spiel, als er Sven Schipplock von den Beinen holte. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Salihovic sicher. Aber auch danach fiel dem Bundesligisten nichts ein. Als dann noch Windecks Michael Reed in der Nachspielzeit den Schuss des eingewechselten Prince Tagoe von der Linie kratzte, ging es in die Verlängerung. Dort trafen Johnson aus kurzer Distanz und Babel per Freistoß.

dapd

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