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Tim Mälzer: Das stört den TV-Koch am HSV richtig

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Tim Mälzer ist riesiger HSV-Fan. Der TV-Koch liebt die Rothosen. Doch was muss der HSV nach Ansicht des TV-Kochs endlich besser machen?

Hamburg – TV-Koch und „Kitchen Impossible*“-Star Tim Mälzer ist seit Jahrzehnten HSV-Fan. In seinem Freundeskreis ist er vor allem von St. Paulianern umgeben, doch er hält die Raute hoch. Auch während der Corona-Krise. In einem Interview hat der TV-Koch jetzt verraten, was ihn an seinem Herzensverein stört, wie oft er ins Stadion geht und was der Verein noch von ihm lernen kann. Und zur Verwunderung aller erzählt Mälzer auch, warum er sich im Stadion nie aufregt.

Koch:Tim Mälzer
Geboren:21. Januar 1971, Elmshorn
Bücher:Born to Cook, Heimat, Greenbox, Die Küche u.v.m.
Nominierungen:Deutscher Fernsehpreis für die beste tägliche Sendung, Deutscher Fernsehpreis – Freie Formatkategorie
Auszeichnungen:Deutscher Fernsehpreis für das beste Factual Entertainment

Tim Mälzer kritisiert HSV: „Sport rückt immer mehr in den Hintergrund“

In seinem Freundeskreis ist er der einzige HSV*er– umgeben von Fans des Rivalen vom Millerntor, dem FC Sankt Pauli*. Deshalb muss er sich auch einiges gefallen lassen. So erzählt der TV-Koch, dass er jedes Jahr in der Bullerei eine HSV-Kugel an den Weihnachtsbaum hängt. Diese aber seltsamerweise am öftesten herunterfällt. Zufall? Wohl eher nicht. Kein Grund für Mälzer panisch zu werden, „ich habe einen endlosen Vorrat und hänge jedes Mal nach“, erzählt der Koch.

Tim Mälzer im Torwart-Outfit und Ball in den Händen im Vordergrund, dahinter eine HSV-Flagge und das Volksparkstadion.
TV-Koch Tim Mälzer ist seit Jahrzehnten HSV-Fan. (24hamburg.de-Montage) © Sven Simon/Imago Images & Stephan Wallocha/Imago Images

„Vereinstreue ist eine Sache, die man nicht erklären kann und Fanliebe hat nichts mit Ergebnissen zu tun“, erklärt Tim Mälzer in einem Interview mit der HSV-Fanzeitung Supporters News. Der Hamburger* sieht die aktuelle Entwicklung des Vereins dennoch kritisch. „Da rückt der Sport immer mehr in den Hintergrund“, sagt er. Und dass es zu viel „Vereinsmeierei“ gebe. Am meisten nerve ihn aber, dass immer wieder „Prozesse geleakt“ werden. Dass dann immer wieder Diskussionen nach außen getragen werden, finde er besonders ätzend.

Tim Mälzer feiert die HSV-Fans und glaubt daran, dass die schönen Momente nach Corona wiederkommen

Die Corona-Krise hat dem Entertainer ganz schön zugesetzt. Nicht nur, dass seine Restaurants wegen der Corona-Lockdowns* mehrfach schließen und er auch noch die Party zu seinem fünfzigsten Geburtstag absagen* musste. Nein, auch als HSV-Fan musste er auf den ein oder anderen Stadionbesuch verzichten. Immerhin ist Mälzer normalerweise für das Catering in der Platin-Lounge im Volksparkstadion* verantwortlich. Allerdings glaube der Koch fest daran, dass nach Corona die schönen Fußballmomente wiederkommen werden. Zuletzt konnte er beim Heimspiel gegen die Würzburger Kickers im Stadion sein. Dort erlebte er eine „bemerkenswerte Stimmung“.

Das sei wirklich schön gewesen, auch wenn es gerade mal 1000 Leute waren, so der TV-Koch. Seiner Meinung nach sind die HSV-Fans übrigens die besten. Bis ein normaler Stadionbesuch wieder möglich ist, müssen „wir alle die A****backen zusammenkneifen und sagen, es ist wie es ist“, meint Mälzer. Er gebe aber zu, dass Fußballerlebnisse in der Gruppe schöner seien als alleine. Er gehe allerdings auch fest davon aus, dass diese Momente nach Corona wiederkommen werden.

Für TV-Koch Tim Mälzer ist es das Schlimmste, wenn Fußball-Fans sich aufregen

„Ich kann mich über mich aufregen, aber selten über andere“, erklärt Tim Mälzer in dem Interview. Komisch, so hatte er sich erst vor Kurzem heftig über die aktuelle Corona-Politik aufgeregt* und sogar einen Brandbrief an Angela Merkel* geschrieben. Na ja, immerhin geht es bei der Thematik um seine Existenz. Im Fußball ist es für Tim Mälzer jedenfalls „mit Abstand das Schlimmste“, wenn Fans sich von den Zuschauerrängen aus über das Spiel aufregen. Auch er frage sich hin und wieder, was der ein oder andere Spieler da mache, immerhin sei das Spiel ja sein Beruf, aber „in die Fäkalkiste“ zu greifen, käme für ihn nicht infrage.

Daher sei für ihn Paulo Guerreros Flaschenwurf auf einen Fan im Jahr 2010 auch eine „komplett berechtigte“ Reaktion gewesen. „Das feiere ich heute noch ab“, so der TV-Koch. Seiner Ansicht nach, müssen sich Spieler nicht alles gefallen lassen, was ihnen „verbal entgegengeschleudert“ werde. Dieselbe Meinung teilt aktuell auch HSV-Innenverteidiger Toni Leistner. Erst kürzlich hatte er einen Twitter-Streit ausgelöst, weil er die Beleidigung eines Fans nicht ohne Weiteres hinnehmen wollte, 24hamburg.de berichtete.

Tim Mälzer und der HSV: Immer nur zu gewinnen wäre „sch**ße“

Ups and Downs gab es beim HSV in den vergangenen Jahren genug. Gut, dass Tim Mälzer das auch gar nicht so schlecht findet. „Wenn du nur gewinnst, ist das sch**ße“, meint der Koch. Genau aus dem Grund sei der HSV immer noch so ein turbulentes Thema. Denn „das ist immer ein scharfer Ritt“, so Mälzer. Ein schönes Zitat von ihm passe außerdem auf den HSV und ihn selbst, verriet er: „Im Sch***ebauen bin ich noch die Nummer eins“. Einer seiner spektakulärsten Momente mit dem HSV ist übrigens nicht etwa ein famoser Sieg der Rothosen, sondern die Blutgrätsche von Paolo Guerrero 2012 gegen Stuttgart.

Damals hatte der HSV-Spieler den gegnerischen Torhüter an der Eckfahne mit einer bösen Grätsche von den Beinen geholt. Guerrero hat daraufhin die Rote Karte gesehen und ist für mehrere Spiele gesperrt worden. „Ich fand es geil“, gibt Mälzer zu. „Der hatte so die Schnauze voll und ist komplett sinnbefreit auf den Spieler zu und hat ihn umgenietet. So etwas verstehe ich“, erklärt der TV-Koch. Der Gefoulte von damals ist übrigens kein geringerer als der aktuelle Keeper des HSV: Sven Ulreich*. Schöne Geschichte. * 24hamburg.de und nordbuzz.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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