„Ich kann mich über mich aufregen, aber selten über andere“, erklärt Tim Mälzer in dem Interview. Komisch, so hatte er sich erst vor Kurzem heftig über die aktuelle Corona-Politik aufgeregt* und sogar einen Brandbrief an Angela Merkel* geschrieben. Na ja, immerhin geht es bei der Thematik um seine Existenz. Im Fußball ist es für Tim Mälzer jedenfalls „mit Abstand das Schlimmste“, wenn Fans sich von den Zuschauerrängen aus über das Spiel aufregen. Auch er frage sich hin und wieder, was der ein oder andere Spieler da mache, immerhin sei das Spiel ja sein Beruf, aber „in die Fäkalkiste“ zu greifen, käme für ihn nicht infrage.
Daher sei für ihn Paulo Guerreros Flaschenwurf auf einen Fan im Jahr 2010 auch eine „komplett berechtigte“ Reaktion gewesen. „Das feiere ich heute noch ab“, so der TV-Koch. Seiner Ansicht nach, müssen sich Spieler nicht alles gefallen lassen, was ihnen „verbal entgegengeschleudert“ werde. Dieselbe Meinung teilt aktuell auch HSV-Innenverteidiger Toni Leistner. Erst kürzlich hatte er einen Twitter-Streit ausgelöst, weil er die Beleidigung eines Fans nicht ohne Weiteres hinnehmen wollte, 24hamburg.de berichtete.
Ups and Downs gab es beim HSV in den vergangenen Jahren genug. Gut, dass Tim Mälzer das auch gar nicht so schlecht findet. „Wenn du nur gewinnst, ist das sch**ße“, meint der Koch. Genau aus dem Grund sei der HSV immer noch so ein turbulentes Thema. Denn „das ist immer ein scharfer Ritt“, so Mälzer. Ein schönes Zitat von ihm passe außerdem auf den HSV und ihn selbst, verriet er: „Im Sch***ebauen bin ich noch die Nummer eins“. Einer seiner spektakulärsten Momente mit dem HSV ist übrigens nicht etwa ein famoser Sieg der Rothosen, sondern die Blutgrätsche von Paolo Guerrero 2012 gegen Stuttgart.
Damals hatte der HSV-Spieler den gegnerischen Torhüter an der Eckfahne mit einer bösen Grätsche von den Beinen geholt. Guerrero hat daraufhin die Rote Karte gesehen und ist für mehrere Spiele gesperrt worden. „Ich fand es geil“, gibt Mälzer zu. „Der hatte so die Schnauze voll und ist komplett sinnbefreit auf den Spieler zu und hat ihn umgenietet. So etwas verstehe ich“, erklärt der TV-Koch. Der Gefoulte von damals ist übrigens kein geringerer als der aktuelle Keeper des HSV: Sven Ulreich*. Schöne Geschichte. * 24hamburg.de und nordbuzz.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.