Insgesamt wurden 1728 Situationen in 306 Spielen überprüft. In 419 Fällen kam es zu einer Kommunikation zwischen dem Unparteiischen und den Video-Assistenten, die 111 Mal eine andere Entscheidung empfahlen. Zehnmal blieb eine Intervention aus, obwohl ein Eingreifen richtig gewesen wäre.
Erstmeldung vom 4. Mai 2019, 18.40 Uhr: München - Beim Spiel des FC Bayern München gegen Hannover 96 gab es eine Situation, die für viel Gesprächsstoff sorgte: Linton Maina schoss Jerome Boateng an, es gab Eckball (tz.de* berichtete). Oder doch nicht? Schiedsrichter Christian Dingert entschied sich, die Situation noch einmal anzugucken und gab wegen des vermeintlichen Handspiels einen Elfmeter. Selbst Hannover-Spieler Matthias Ostrzolek gab nach dem Spiel zu: „Ich hatte den nicht gegeben“.
Kurios: In Berlin beim Spiel der Hertha gegen den VfB Stuttgart segelte eine Ecke in den Strafraum, ein Stuttgarter kam zum Kopfball, die Kugel wurde geklärt. Doch war da was? Ja, Karim Rekik hatte den Ball ganz klar mit der Hand gespielt. „Er geht hin wie ein Torwart“, gab sogar Schiedsrichter-Experte Markus Merk bei Sky zu.
Und im Internet sammelten sich auch die Stimmen, die sich über den fehlenden Pfiff aufregten. „Es ist so lächerlich“, schreibt der eine über die Situation in Berlin. „Unglaublich!!! Da hat der #VAR aber mal sowas von gepennt. Klares Handspiel von der Hertha im Strafraum!“, macht ein anderer seinen Unmut breit.
Andere kritisierten den Video-Schiedsrichter, der bekanntlich in Köln liegt. „Wo genau in Köln liegt eigentlich dieser Keller des #Var? Sollte er in Rheinnähe sein, ist er vielleicht etwas feucht und zeigt Anzeichen von Schimmelbildung!“, stellte jemand die rhetorische Frage. Ein User postete ein Foto, auf dem der Keller aus seiner Sicht dargestellt wird.
Doch es gab auch andere, wahnwitzige Theorien. „Bei ungeraden Zahlen greift der VAR ein, bei geraden gar nicht“, vergleicht ein Nutzer den Videobeweis mit einem Würfelspiel. Ein anderer meint: „Videoschiri weniger Pornhub mehr Bundesliga“. „Mach‘s wie der #VAR im Kölner Keller - mach #SaufiSaufi und du blickst durch und siehst klar“, meint ein User. Der ehemalige Sky-Reporter Rolf Fuhrmann schrieb: „Ich hab die Schiris immer verteidigt, aber jetzt ist Schluss. Ganz schlimm die meisten Schiris und vor allem der Var“.
Andere bezeichneten die Entscheidung als Abgesang des Sports: „VAR & inkompetente Schiris = Der Tod des Fußballs“. „Was zur Hölle lief da bei #BSCVfB falsch? Gefühlt JEDES Handspiel wird gepfiffen, aber DAS nicht? Um Himmels Willen...“, so ein anderer. Wieder einer sieht auch einen Sieger bei den Fehlentscheidungen: „Der Amateurfußball ist der größte Profiteur der Einführung des VAR.“
Ein Hannover-Fan rechtfertigte die Entscheidung pro Elfmeter als fehlendes Glück aus der Saison. „Wir haben die Saison über nur vom #var auf die Fresse bekommen da dürfen wir auch mal Glück haben...so...“
So oder so: Der Videobeweis wird weiter für Diskussionen sorgen. Und die Saison ist noch vorbei. Es laufen noch zwei Spieltage sowie das DFB-Pokal-Finale.
Es war aber nicht alles schlecht: Eine Einwechslung von Arjen Robben sorgte für rührende Momente in der Allianz Arena.
Unterdessen sorgt der Videobeweis in der Premier League für großen Ärger.
ank
*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.