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Effenberg will Köppel als Präsidenten - Fans gegen Revolution

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Stefan Effenberg will bei Borussia Mönchengladbach einsteigen.
Stefan Effenberg will bei Borussia Mönchengladbach einsteigen. © dpa

Mönchengladbach - Die Revolte von Stefan Effenberg gegen die Klubführung des abstiegsgefährdeten Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach stößt bei den Fans offensichtlich auf wenig Gegenliebe.

Das Schattenkabinett bei Borussia Mönchengladbach nimmt langsam Formen an, bei den Fans muss die Opposition um „Rädelsführer“ Stefan Effenberg aber noch reichlich Überzeugungsarbeit leisten. Das Fanprojekt Mönchengladbach (FPMG) äußerte sich am Donnerstag äußerst kritisch zu den Plänen der „Initiative Borussia“ um Norbert Kox und dessen Frontmann Effenberg, der den früheren Borussen-Profi und -Trainer Horst Köppel als Präsidentschaftskandidaten beim abstiegsgefährdeten Fußball-Bundesligisten ins Rennen werfen will.

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„Niemand will die totale Revolution. Wir Fans wollen nur, dass die aktuellen Verantwortlichen kritisch hinterfragen, warum es schon seit Jahren eine solche Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit gibt und von sich aus die Konsequenzen ziehen. Besonders kritisch wurde die Position des Präsidenten Rolf Königs gesehen“, sagte Matthias Neumann, Sprecher des Fanprojekts, RP online.

200 Mitglieder hätten bei der Jahreshauptversammlung der Dachorganisation aller Borussia-Fans kontrovers, aber konstruktiv diskutiert, sagte Neumann. Effenberg, der am Dienstag von der Initiative Borussia als Sportdirektor-Kandidat vorgestellt worden war, konnte die Gladbach-Fans bislang nicht von seinen Plänen überzeugen. „Die breite Mehrheit war an diesem Abend gegen die Initiative, da die von dieser geplanten Strukturänderungen nicht umfänglich mitgetragen werden“, sagte Neumann.

Grundsätzlich fordern die Anhänger aber Veränderungen beim fünfmaligen deutschen Meister. „Der Mythos sind die Fans, der beschriebene Weg der Fohlenphilosophie mit den Wurzeln in den 70er Jahren muss weiter beschritten werden, Anteile und Rechte des Vereins dürfen nicht verkauft werden, und es dürfen keine Sponsoren in den Aufsichtsrat“, formulierte das FPMG die Thesen der Anhänger. Es gibt allerdings keine Direktive des Fanprojekts für die Mitgliederversammlung. „Wir haben unsere Mitglieder aufgeklärt, jeder muss nun selbst entscheiden, wen er wählt“, sagte Neumann.

Ob Köppel am Dienstag, wenn Effenberg seine Mannschaft für die geplante Revolte auf einer Pressekonferenz vorstellen will, mit auf dem Podium sitzt, ist noch nicht sicher. „Ich wurde mehrmals angesprochen und höre mir auch alles an, entschieden habe ich mich aber noch nicht. Ich habe ja noch bis Dienstag Zeit“, sagte Köppel dem Sport-Informations-Dienst (SID) zu den Spekulationen.

Auf der Jahreshauptversammlung am 29. Mai will die „Initiative Borussia“ die bisherige Führung des fünfmaligen deutschen Meisters um Präsident Rolf Königs stürzen. Um die dafür benötigte Satzungsänderung zu erreichen, braucht die Opposition eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Mitglieder.

Nach Informationen der Bild hat sich Kox mit Köppel am Dienstag in einem Düsseldorfer Hotel getroffen, um ihm die Pläne zu erläutern und ihn mit ins Boot zu holen. „Die wollen mich in irgendeiner Position. Ich mache mir auch Gedanken darüber. Klar ist, dass sich dringend etwas im Verein ändern muss“, sagte Köppel, der sich Effenberg als Sportdirektor und Vorsitzenden der Geschäftsführung bei der Borussia sehr gut vorstellen kann: „Ich bin total von ihm überzeugt.“

Borussen-Ikone Berti Vogts, der ebenfalls schon mit dem Effe-Team in Verbindung gebracht wurde, will sich an den aktuellen Diskussionen derzeit nicht beteiligen. „Jetzt zählt nur, dass der Klub den Klassenerhalt schafft.“ Grundsätzlich sei er aber nach wie vor bereit, seinem Klub zu helfen: „Dazu äußere ich mich aber erst nach der Saison.“

Borussias Vize-Präsident Rainer Bonhof kündigte an, dass die Klubführung möglicherweise noch am Donnerstagabend, spätestens aber am Freitagvormittag eine offizielle Erklärung zu der aktuellen Entwicklung abgeben wird: „Wir müssen erst noch einige Dinge besprechen.“

sid

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