1. Startseite
  2. Werder

Länderspielpause: Werder Bremen lässt wegen Corona nur Pavlenka und Mbom reisen

KommentareDrucken

Jiri Pavlenka ist der einzige Spieler des SV Werder Bremen, der trotz Corona ein Länderspiel bestreiten darf.
Jiri Pavlenka ist der einzige Spieler des SV Werder Bremen, der trotz Corona ein Länderspiel bestreiten darf. © gumzmedia

Bremen – Während der bevorstehenden Länderspielpause werden in Jiri Pavlenka und Jean-Manuel Mbom nur zwei Profis des SV Werder Bremen auf Reisen gehen. Der Torhüter des tschechischen Nationalteams ist für das Freundschaftsspiel gegen Deutschland (am 11. November in Leipzig) nominiert, Mbom für die deutsche U21 gegen Slowenien (12. November) und gegen Wales (17. November). Seine anderen Nationalspieler stellt Werder wegen den corona-bedingten Einschränkungen hingegen nicht ab. Das gab der Verein am Donnerstag bekannt.

„Wir haben mit unseren Spielern und den Verbänden gesprochen. Die Fifa entbindet die Vereine von der Abstellungspflicht, sofern eine Quarantäne im Anschluss erfolgt. Wir wissen, dass die Spieler gerne zu ihren Teams reisen würden, allerdings können wir das Risiko vor dem Hintergrund der Gesamtsituation dieses Mal nicht eingehen“, wird Sportchef Frank Baumann auf „werder.de“ zitiert. Zum Hintergrund: Eine Verordnung der Bremer Gesundheitsbehörde schreibt vor, dass Spieler, die aus internationalen Coronavirus-Risikogebieten nach Bremen zurückkehren, eine fünftägige häusliche Quarantäne anzutreten haben. Für Werder Bremen würde das bedeuten, dass die entsprechenden Akteure möglicherweise in der Bundesliga fehlen (und im Testspiel gegen den FC St. Pauli am Freitag sowieso), was der Verein nicht hinnehmen möchte.

Werder Bremen: Länderspiel-Reisen nur innerhalb Deutschlands erlaubt - Jiri Pavlenka und Jean Manuel Mbom dürfen

Da Tschechien sein Testspiel gegen das Team von Bundestrainer Joachim Löw in Deutschland bestreitet, fällt Jiri Pavlenka nicht unter diese Regel. Die weiteren Spiele seines Heimatlandes gegen Israel (15. November) und die Slowakei (18. November), die beide in Tschechien ausgetragen werden, wird Pavlenka hingegen verpassen. Und auch Jean-Manuel Mbom darf zur deutschen U21-Nationalmannschaft, da die Partien ebenfalls in Deutschland ausgetragen werden. Mbom wurde am Donnerstag erstmals in den Kader der U21 berufen.

Letzte Meldung vom 3. November 2020:

Wegen Corona: Pavlenka, Veljkovic und Co. kommen bei Werder Bremen in die Einzelfallprüfung

Für Jiri Pavlenka ist die Nominierung schon raus. Der Torhüter soll nach dem Bundesliga-Match des SV Werder Bremen gegen den 1. FC Köln zur tschechischen Nationalmannschaft (trifft am 11. November in Leipzig auf Deutschland) reisen.

Auch Milos Veljkovic ist bereits berufen – er gehört zum 32 Mann (!) starken serbischen Aufgebot, das unter anderem am 12. November in Belgrad gegen Schottland um das EM-Ticket kämpft. Dass auch Marco Friedl (Österreich), Milot Rashica (Kosovo) sowie die U21-Nationalspieler Tahith Chong (Niederlande) und Romano Schmid (Österreich) in den kommenden Tagen in ihre Auswahlmannschaften berufen werden, ist zu erwarten. Zudem wurde Josh Sargent für die Testspiele der USA in Wales und in Österreich gegen Panama nominiert. Die Frage ist: Wird Werder Bremen sie trotz überall in Europa steigender Corona-Zahlen ziehen lassen? Die Antwort lautet: vielleicht.

Muss Werder Bremen Nationalspieler abstellen? Gilt noch die fünftägige Quarantäne nach Rückkehr?

„Wir haben uns intern darauf verständigt, jeden Fall in den nächsten Tagen einzeln zu bewerten“, erklärt Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz die Haltung des Clubs. Hinter dieser Einzelfallprüfung verbirgt sich allerdings auch eine Unsicherheit, wie sich der Weltverband Fifa und die Bremer Behörden zu der nach dem Wochenende anstehenden Länderspielperiode positionieren werden. Gilt weiter die Befreiung von der Abstellungspflicht, wenn Spieler nach der Rückkehr aus einem Corona-Risikogebiet in eine mehrtägige Quarantäne müssten? Dazu muss sich die Fifa erklären. „Wir haben aber noch nichts gehört“, sagt Fritz.

Und: Gilt überhaupt noch die Pflicht einer fünftägigen Quarantäne in Bremen, wo doch mittlerweile im Grunde ganz Europa zum Risikogebiet geworden ist? Das wird aktuell ebenfalls noch geprüft. Werder Bremen hält sich deshalb mit Prognosen zurück, welcher berufene Nationalspieler reisen darf und welcher nicht. „Noch können wir nichts Genaues sagen“, meint Fritz. (csa)

Zur letzten Meldung vom 30. Oktober 2020:

Wegen steigender Corona-Zahlen: Länderspiele ohne Werder Bremen-Beteiligung?

Bremen – Am Samstag die Partie bei Eintracht Frankfurt, in einer Woche das Heimspiel des SV Werder Bremen gegen den 1. FC Köln und danach passiert nach jetzigem Stand wieder das, was für die Fußball-Clubs weltweit ein Ärgernis und Risiko bedeutet: Fußballer reisen trotz der Coronavirus-Pandemie zu Länderspielen.

Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt im Live-Ticker!

Zu Nations-League-Partien, zu EM-Qualifikationsspielen, zu reinen Testbegegnungen. Und immer reist die Gefahr mit, dass sich ein hochbezahlter Profi unterwegs mit dem Coronavirus infiziert. Oder dass er schlicht nach der Reise vorsorglich in Quarantäne geschickt werden muss. Und dann für seinen Verein nicht zur Verfügung steht. Alles durchexerziert im September und Oktober, alles wieder zu erwarten im November, wenn erneut drei Spieltermine im Kalender stehen. Ein Wahnsinn? Ja, sagt Frank Baumann, Sportchef des SV Werder Bremen, dessen Verständnis begrenzt ist, dass die Nationalspieler immer wieder einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt werden. Und die Clubs damit Gefahr laufen, wichtige Spieler über zwei Wochen nicht einsetzen zu können. „Das kann nicht im Sinne des Erfinders sein“, betont Baumann einmal mehr und fordert den Weltverband Fifa zum Umdenken auf: „Wir hoffen auf das Verständnis der Fifa und der Verbände, dass sie das Risiko einer Infektion minimieren und lieber mal auf ein Länderspiel verzichten.“

Wegen Corona: Länderspiele ohne Werder Bremen?

Für diesen Herbst dürfte es freilich zu spät sein, der November ist dafür reserviert, die letzten Gruppenspiele der sportlich wenig reizvollen, aber mit gut dotierten Verträgen beladenen Nations League durchzupeitschen. Außerdem stehen die letzten EM-Playoffs an. Denkbar allerdings, dass all das Beteiligung des SV Werder Bremen stattfinden wird. Denn zum einen kann Werder auf das von der Fifa eingeräumte Recht pochen, keine Spieler in Corona-Risikogebiete entsenden zu müssen, zum anderen gibt es in Europa kaum noch Winkel, die nicht als Risikogebiet ausgewiesen sind. Frank Baumann: „Nachdem die Infektionszahlen in allen Ländern nach oben gegangen sind und es bei den letzten Abstellungsperioden schon gelebte Praxis war, glaube ich nicht, dass wir ein Risiko eingehen müssen, dass nach den Länderspielen ein Profi in der Bundesliga fehlen wird.“ (csa)

Letzte Meldung vom 20. Oktober 2020:

Werder Bremen-Sportchef Frank Baumann versteht Hoffenheim-Frust wegen Corona und hat eine Bitte an die Fifa

Es dürfte nicht von Nachteil für den SV Werder Bremen sein, dass der nächste Bundesliga-Gegner 1899 Hoffenheim am Sonntag als Folge der Länderspiel-Abstellungen in der Corona-Pandemie auf gleich drei Spieler verzichten muss – darunter auch Top-Torjäger Andrej Kramaric.

Doch Frank Baumann, Sportchef des SV Werder Bremen, ist natürlich weit davon entfernt, sich darüber zu freuen, er springt vielmehr seinem Kollegen Alexander Rosen zur Seite. Der Hoffenheimer „Direktor Profifußball“ hatte sich über die vielen Länderspiele echauffiert und einen Boykott für den nächsten Termin im November in den Raum gestellt.

„Es kann nicht sein, dass die Clubs und damit auch die Ligen die Leidtragenden sind, weil Profis nach Länderspielen nicht zur Verfügung stehen. Ich kann die Verärgerung der Hoffenheimer nachvollziehen. Es geht eigentlich nicht, dass sie jetzt zwei Wochen lang auf zwei, drei Spieler verzichten müssen“, berichtete Frank Baumann auf Nachfrage der DeichStube.

Werder Bremen: Drei Spieler von Hoffenheim müssen wegen Coronavirus in Quarantäne

Der Kroate Andrej Kramaric und der Ghanaer Kasim Adams hatten sich auf ihren Länderspielreisen mit dem Coronavirus infiziert, müssen jeweils zehn Tage in Quarantäne und verpassen nach dem Dortmund-Spiel am Wochenende auch den Europa-League-Auftakt gegen Roter Stern Belgrad am Donnerstag sowie die Partie am Sonntag gegen Werder Bremen (18 Uhr, live im TV auf Sky) Außerdem bleibt der Tscheche Pavel Kaderabek wegen eines Falls im familiären Umfeld für zwei Wochen in Quarantäne. „Das Problem war absehbar. Durch die Länderspiele steigt einfach das Infektionsrisiko, weil da pro Nationalmannschaft inklusive Staff 40, 50 Personen aus aller Herren Länder zusammenkommen“, meinte Baumann und regte deshalb an: „Ich würde mir eine Auswertung wünschen, welche Auswirkungen die vergangene Länderspiel-Phase für die Spieler und die Vereine hatte. Das Ergebnis müsste die Fifa dann für die Zukunft berücksichtigen.“

Werder Bremen: Spieler aus Corona-Risikogebieten müssen fünf Tage in Quarantäne

Frank Baumann ist dabei allerdings skeptisch, ob ein Boykott sinnvoll ist: „Ich möchte keine Länderspiele verhindern. Aber alle Ligen sind betroffen und sollten sich bei dem Thema abstimmen, dass möglichst gleiche Bedingungen für alle herrschen.“ Das ist aktuell nicht der Fall. So sind die Quarantäne-Bedingungen überall unterschiedlich. In Bremen müssen alle Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten fünf Tage in Quarantäne. Für diesen Fall entbindet die Fifa die Clubs allerdings von der Abstellungspflicht. Davon machte Werder Bremen Gebrauch, ließ fast alle Nationalspieler nur so reisen, dass sie entweder gar nicht in Risikogebieten zum Einsatz kamen oder rechtzeitig vor dem nächsten Spiel mit der Quarantäne durch waren. „Wir haben bei unseren Absprachen mit den nationalen Verbänden sehr gute Erfahrungen gemacht. Da möchte ich ein Lob aussprechen“, sagte Baumann und will bei der nächsten Abstellungsperiode ähnlich verfahren. Allerdings schützt dies die Nationalspieler nicht, sich trotzdem im Kreis ihrer Landesauswahl anzustecken. Das Problem bleibt also. (kni) Auch interessant: Positiver Corona-Fall bei Werder Bremen: Ein Bundesliga-Profi hat sich mit Covid-19 infiziert.

Zur letzten Meldung vom 04. Oktober 2020:

Wegen Quarantäne: Werder Bremen lässt seine Nationalspieler nicht in Risikogebiete

Bremen – Die nächste Länderspielpause mit diesmal zum Teil sogar drei Partien steht an, aber viele Nationalspieler des SV Werder Bremen werden diesmal nicht unterwegs sein. Denn wegen besonderer Bestimmungen des Gesundheitsamtes in Bremen hat sich der Bundesligist dazu entschieden, seinen Profis für Partien in Risikogebieten – mit einer Ausnahme – keine Freigabe zu erteilen.

Im Gegensatz zum Beispiel zu Borussia Dortmund. Der BVB hat es da auch etwas einfacher, in Dortmund reicht nach der Rückkehr eines Spielers aus einem Risikogebiet ein negativer Corona-Test, um wieder „frei zu sein“, wie es Sportdirektor Michael Zorc bei Sky erklärte. In Bremen ist die Situation eine andere, berichtete Sportchef Frank Baumann nach dem 1:0-Heimsieg des SV Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld: „Das Bremer Gesundheitsamt hat verordnet, dass Berufsspieler von Werder, die in Risikogebieten unterwegs sind, anschließend nach ihrer Rückkehr nach Deutschland fünf Tage in häusliche Quarantäne müssen – unabhängig von ein oder zwei negativen Tests.“

Werder Bremen nutzt neue Fifa-Regelung zur Länderspiel-Abstellungspflicht

Diese Regelung ermögliche es Werder Bremen nach der Entscheidung des Fußball-Weltverbandes (Fifa) vom vergangenen Donnerstag, diese Spieler nicht abstellen zu müssen. „Das allerwichtigste für uns ist, dass wir keinen Spieler für das nächste Bundesligaspiel verlieren wollen“, sagte Baumann mit Blick auf die nächste Partie am 17. Oktober beim SC Freiburg. Darüber habe er schon mit den betroffenen Verbänden gesprochen, um sinnvolle Lösungen zu finden. Die Reaktionen sind dabei völlig unterschiedlich – ein Überblick:

Ludwig Augustinsson: Der Linksverteidiger fliegt zwar nach Schweden, von dort aus aber nicht weiter zum ersten Spiel in Russland, weil es ein Risikogebiet ist. Bei der nächsten Partie in Kroatien darf Augustinsson dann aber dabei sein, weil diese in einem Nicht-Risikogebiet ausgetragen wird, so Baumann.

Werder Bremen: Marco Friedl hofft auf Debüt in A-Nationalmannschaft

Felix Agu: Für den Außenverteidiger ist Werders Entscheidung aus sportlicher Sicht ziemlich bitter, denn er wurde von U21-Nationalcoach Stefan Kuntz wieder ausgeladen. „Weil Felix nicht mit nach Moldawien reisen darf, hat Stefan entschieden, ihn komplett nicht mitzunehmen. Felix bleibt also hier“, berichtete Baumann.

Milos Veljkovic: Der Serbe wird zur Teilzeitkraft. Zum ersten Spiel am Donnerstag in Norwegen darf er mit, „danach kommt er hoffentlich zurück“, sagte Baumann.

Marco Friedl: Der Österreicher hofft auf sein Debüt in der A-Nationalmannschaft – allerdings bleibt ihm dafür nur eine Partie. Nach dem Heimspiel gegen Griechenland am Mittwoch muss der Verteidiger zurück nach Bremen.

Werder Bremen: Ausnahme! Yuya Osako darf mit japanischer Nationalmannschaft in Risikogebiet reisen

Nick Woltemade: Weil die U19-Nationalmannschaft in Deutschland bleibt, darf Nick Woltemade an dem Testspiel-Doppelpack gegen Frankreich (8. und 12. Oktober) teilnehmen.

Yuya Osako: Die Bremer Ausnahme! Der Japaner darf zum Lehrgang seiner Nationalmannschaft nach Utrecht reisen und dort am Freitag auch das Testspiel absolvieren, obwohl es sich um ein Risikogebiet handelt. „Er wird direkt nach dem Spiel nach Deutschland reisen und sich fünf Tage in häusliche Quarantäne begeben, sodass er am Donnerstag darauf wieder mit der Mannschaft trainieren und gegen Freiburg spielen kann“, berichtete Baumann. Die Ausnahme würde Werder Bremen auch deshalb machen, weil Osako schon über ein Jahr nicht bei der Nationalmannschaft sein konnte.

Bei Tahith Chong und Milot Rashica muss diesmal – im Vergleich zur letzten Länderspielpause Anfang September – keine Lösung gefunden werden. Der Niederländer und der Kosovare wurden nicht nominiert. (kni)

Zur letzten Meldung vom 2. Oktober 2020:

Fifa modifiziert Abstellungspflicht: Werder Bremen muss seine Nationalspieler im Zweifel nicht reisen lassen

Bremen – Frank Baumann hatte fest mit der Meldung gerechnet. Der Sportchef des SV Werder Bremen dürfte also erleichtert gewesen sein, als sie am Freitagmorgen offiziell und öffentlich war: Nach Bundesliga und Uefa hat nun auch die Fifa ein umfassendes Corona-Protokoll verfasst und darin unter anderem die umstrittenen Vorschriften zur Abstellung von Nationalspielern in der Pandemie-Zeit geregelt.

Im Gegensatz zu den September-Länderspielen ist eine Aufhebung der Abstellungspflicht zwar nun an Bedingungen geknüpft, dennoch kommt der Weltverband mit den neuen Vorgaben den Forderungen der europäischen Profi-Vereine, also auch denen des SV Werder Bremen, entgegen. Für die anstehenden Länderspiele im Oktober und generell bis Jahresende gilt: Clubs müssen ihre Spieler nicht abstellen, wenn am Ort des Vereins oder am Ort des Länderspiels eine zwingende Quarantäne von fünf Tagen oder eine Reisebeschränkung zu einem dieser Orte besteht. Abstellungspflicht herrscht hingegen, wenn die Behörden den Mannschaften eine „spezifische Ausnahmebewilligung“ erteilt haben.

„Wir haben in Bremen die Situation, dass Spieler, die aus Risikogebieten zurückkommen, fünf Tage in Zwangsquarantäne müssen“, erklärt Baumann – und betont: „Es kann nicht sein, dass wir letztendlich unter den Länderspielen leiden, weil unsere Spieler im nächsten Bundesligaspiel nicht zur Verfügung stehen.“ Durch die neuen Vorgaben der Fifa haben die Bremer nun – wie bereits im September – die Freiheit, ihren Spielern in kritischen Fällen eine Reise zu ihren Nationalteams zu untersagen. Im September hatte Werder davon in den Fällen Tahith Chong und Milot Rashica Gebrauch gemacht.

Werder Bremen-Sportchef Frank Baumann über Länderspiel-Abstellungen: „Wir haben keine normalen Zeiten“

„Es gibt natürlich gute Gründe dafür, dass es Länderspiele gibt. Für unsere Spieler ist es immer eine Auszeichnung, wenn sie dabei sind. Deswegen sind wir im Normalfall auch überhaupt nicht dagegen“, hielt Baumann fest, schränkte aber sogleich ein: „Nur haben wir keine normalen Zeiten. Wir haben mit sehr, sehr hohen Infektionszahlen in fast allen Ländern zu kämpfen.“

Deshalb, so kündigte es der Sportchef an, wolle der Verein nun jeden Einzelfall „mit den jeweiligen Verbänden besprechen und hoffentlich eine für alle gute Lösung finden“. Im Zweifel, so ließen sich die Aussagen Baumanns deuten, bleibt der Spieler eben in Bremen. „Bei fast allen Nationen stehen jetzt drei Spiele mit dementsprechend vielen Reisen an, was natürlich ein erhöhtes Infektionsrisiko bedeutet, und das wiederum kann bedeuten, dass der Spieler nach der Rückkehr für zwei Wochen in Quarantäne müsste.“ Dieses Szenario will Werder Bremen um jeden Preis verhindern. (dco)
 

Mit diesen Nominierungen muss Werder Bremen planen:

 
Jiri Pavlenka (Tschechien): Zypern - Tschechien (7. Oktober), Israel - Tschechien (11. Oktober), Schottland - Tschechien (14. Oktober)
 
Ludwig Augustinsson (Schweden): Russland - Schweden (8. Oktober), Kroatien - Schweden (11. Oktober), Portugal - Schweden (14. Oktober)
 
Marco Friedl (Österreich): Österreich - Griechenland (7. Oktober), Nordirland - Österreich (11. Oktober), Rumänien - Österreich (14. Oktober)
 
Yuya Osako (Japan): Japan - Kamerun (9. Oktober), Japan - Elfenbeinküste (13. Oktober)

Milos Veljkovic (Serbien): Serbien - Ungarn (11. Oktober), Türkei - Serbien (14. Oktober)

Romano Schmid (Österreich U21, auf Abruf): Kosovo - Österreich (9. Oktober)
 
Felix Agu (Deutschland U21): Deutschland - Moldawien (9. Oktober), Deutschland - Bosnien-Herzogowina (13. Oktober)

Nick Woltemade (Deutschland U19): Deutschland - Frankreich (8. Oktober), Deutschland - Frankreich (12. Oktober)
 
Tahith Chong (Niederlande U21): Niederlande - Gibraltar (8. Oktober), Zypern - Niederlande (13. Oktober)

Zur letzten Meldung vom 10. September 2020:

„Überraschende Wendung“ bei „Oranje“: Tahith Chong bleibt nun doch beim SV Werder Bremen

Bremen – Nach einigem Hin und Her reist Tahith Chong nun doch nicht zur niederländischen U21-Nationalmannschaft. Der Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond hat Werder Bremen am Sonntag informiert, dass Chong für das EM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen am Dienstag nicht gebraucht wird. Werder-Sportchef Frank Baumann nennt das gegenüber der DeichStube „eine überraschende Wendung“.

In der vergangenen Woche hatte es einen regen Austausch zwischen Werder Bremen und dem niederländischen Verband gegeben. Die Bremer wollten ihren Neuzugang überhaupt nicht zur U21 reisen lassen, weil die in Weißrussland, einem Corona-Risikogebiet, antreten musste. Dann wurde ein Kompromiss gefunden. Tahith Chong durfte auf den Weißrussland-Trip verzichten, konnte am Wochenende mit Werder testen, sollte danach aber zum Oranje-Nachwuchs stoßen. Doch nach dem 7:0 in Weißrussland bestand bei den Niederländern plötzlich kein Bedarf mehr. Baumann vermutet: „Das Team ist da wohl ganz gut durchgekommen und hat ausreichend Spieler für die Partie gegen Norwegen.“

Werder Bremen: Tahith Chong kann sich auf DFB-Pokal-Spiel vorbereiten

Dem SV Werder Bremen kann es nur recht sein. Die Manchester-United-Leihgabe bleibt nun in Bremen und kann sich mit der Mannschaft auf den DFB-Pokal-Einsatz bei CZ Jena am Samstag vorbereiten. „Das schadet bestimmt nicht“, meint Baumann. Tahith Chong hat nicht zuletzt wegen seiner zwei Tore beim 7:0 gegen Regionalligist BSV Rehden gute Chancen auf einen Platz in der Bremer Startelf. „Ich bin bereit zu spielen. Wenn der Trainer mich aufstellt, werde ich versuchen, mein Bestes zu geben“, sagte der 20-Jährige im Anschluss an das letzte Testspiel der Vorbereitung. (csa)

Zur letzten Meldung vom 1. September:

Werder Bremen geht Kompromiss ein: Milot Rashica und Tahith Chong dürfen doch zu ihren Nationalteams reisen

Bremen - Eigentlich sollten sie komplett in Bremen bleiben, die kommende Länderspiel-Runde aussetzen - nun hat sich Werder Bremen im Falle seiner Profis Milot Rashica und Tahith Chong aber doch für eine andere Lösung entschieden. Nach Absprachen mit den jeweiligen Landesverbänden dürfen Spieler an einem von zwei anstehenden Länderspielen teilnehmen.

Werders grundsätzliche Position: Der Club will den kosovarischen Nationalspieler Milot Rashica und den niederländischen U21-Nationalspieler Tahith Chong nicht zu Länderspielen in Corona-Risikogebieten reisen lassen, weil das im Anschluss eine durch das Gesundheitsamt Bremen verordnete fünftägige Quarantäne für das Duo bedeutet hätte. Beide Spieler würden somit das DFB-Pokalduell am Samstag, 12. September, gegen Carl Zeiss Jena verpassen. Da der Weltverband Fifa die Abstellungspflicht für die Vereine während der Corona-Pandemie gelockert hatte, muss Werder Bremen seine Profis nicht in Risikogebiete entsenden.

Werder Bremen schließt Kompromiss: Milot Rashica und Tahith Chong dürfen doch Länderspiele machen

Der Kosovo gilt als solches Gebiet, das Spiel gegen Griechenland in der Hauptstadt Pristina wird Milot Rashica also nicht absolvieren. Während des Tests gegen Moldawien (3. September) wird er im italienischen Parma aber zum Kader gehören. Tahith Chong verzichtet derweil auf eine Partie in Weißrussland, wird während Werder Bremens Testspiel gegen Hannover 96 am Samstag voraussichtlich noch zum Einsatz kommen, dann aber für das U21-Länderspiel gegen Norwegen (8. September) in die Niederlande reisen.

„Wir haben einen Kompromiss mit den Verbänden gefunden. Beide Spieler werden jeweils zu den Spielen reisen, die nicht in Risikogebieten stattfinden. Somit müssen sie nachher auch nicht in Quarantäne und stehen uns direkt wieder zur Verfügung", wird Sportchef Frank Baumann in einer Mitteilung des SV Werder Bremen zitiert. (dco)

Zur letzten Meldung vom 29. August 2020:

Wegen drohender Quarantäne: Werder Bremen lässt drei Stars nicht zu ihren Nationalmannschaften

Es klang in den vergangenen Tagen schon durch, nun ist es klar: Werder Bremen lässt gleich drei seiner Nationalspieler nicht zu anstehenden Länderspielen reisen.

Wegen drohender Quarantäne-Maßnahmen werden Milot Rashica (Kosovo), Milos Veljkovic (Serbien) und Tahith Chong (U21 Niederlande) in Bremen bleiben. Das teilte Werder-Sportchef Frank Baumann am Rande des Testspieltages von Werder Bremen in Lohne mit.

„Wir haben die Entscheidung getroffen, dass wir sie nicht abstellen möchten. Wir waren in den vergangenen Tagen mit dem Gesundheitsamt Bremen im Austausch, und es wurde uns schriftlich mitgeteilt, dass wir die genannten Spieler bei der Rückkehr unabhängig von einem negativen Corona-Test fünf Tage in Quarantäne hätten schicken müssen. Das hätte bedeutet, dass wir im DFB-Pokal auf sie hätten verzichten müssen. Wir haben den Verbänden deshalb mitgeteilt, dass wir die Spieler nicht abstellen werden“, erklärte Baumann.

Werder Bremen: Nationalspieler sollen nicht in Coronavirus-Risikogebiet reisen

Der Fußball-Weltverband Fifa hatte für die aktuelle Länderspiel-Periode (31. August bis 8. September) die Abstellpflicht für Vereine aufgeweicht. Spieler, die aufgrund einer Reise in Coronavirus-Risikogebiete mit einer Quarantäne zu rechnen hätten, müssen nicht abgestellt werden.

Milot Rashica wäre gleich doppelt betroffen gewesen. Der Kosovo selbst gilt als Risikogebiet, zudem hätte das Team in der Nations League in Moldawien antreten müssen – ebenfalls ein mit einer Reisewarnung etikettiertes Land. Milos Veljkovic, der erst am Samstagmorgen vom serbischen Verband nominiert worden war, hätte in Russland spielen müssen – geht auch nicht. Bei ihm greift zudem noch der Sonderfall, dass er aktuell verletzt ist, deshalb sowieso nicht zur Verfügung gestanden hätte. Werder-Stürmer Tahith Chong war von der niederländischen U21 berufen worden – dummerweise für ein Spiel in Weißrussland. Also bleibt auch er in Bremen.

Werder Bremen stellt nur vier Nationalspieler für Länderspiele ab

„Die Spieler“, sagt Baumann, „haben die Entscheidungen mit Verständnis aufgenommen.“ Und den Verein ärgert es gewiss auch nicht, dass die Profis in der Endphase der Saisonvorbereitung nicht quer durch Europa reisen. Baumann hatte die Länderspiel-Termine unmittelbar vor Saisonstart ohnehin als „unglücklich“ bezeichnet.

Ebenfalls nicht auf Reisen gehen wird der deutsche U19-Nationalspieler Nick Woltemade. Bei ihm hat das allerdings andere Gründe: Er soll die Vorbereitung bei Werder zu Ende spielen. Das sei mit dem DFB abgesprochen, erklärte Baumann: „Wenn er Bundesliga-Einsätze hat, profitiert auch der DFB davon, weil es in dem Alter nicht so viele Spieler gibt, die schon Einsätze bekommen. Deswegen ist es eine sinnvolle Entscheidung für den Verein, Nick und den DFB.“

Werder Bremen muss nun nur vier Nationalspieler abstellen. Ludwig Augustinsson muss für Schweden ran, Jiri Pavlenka für Tschechien sowie Marco Friedl und Romano Schmid für die U21 Österreichs. (csa)

Zur letzten Meldung vom 29. August 2020:

Werder Bremen-Trainer Florian Kohfeldt über Länderspiele: „Der Termin ist unglücklich“

Bremen – Eine Länderspielpause, die streng genommen gar keine Pause ist, weil noch kein Liga-Spielbetrieb läuft, den sie unterbrechen kann – das dürfte es so auch noch nicht gegeben haben. Nun steht Werder Bremen und den anderen Bundesligisten aber genau das bevor.

Anfang September sollen die Clubs ihre Nationalspieler abstellen, glücklich darüber sind sie nicht – schließlich verpassen die Profis deshalb bis zu zwei Wochen der Vorbereitung.

„Der Termin ist unglücklich“, sagt Trainer Florian Kohfeldt, dessen Verein Werder Bremen gerade prüft, welche seiner Spieler er überhaupt reisen lässt. Wegen der Coronavirus-Pandemie hatte die Fifa die Abstellungspflicht der Clubs gelockert. Kohfeldt: „Wir werden mit Sicherheit keine Spieler abstellen, wenn wir sie danach pflichtmäßig 14 Tage in Quarantäne schicken müssen.“ (dco/csa)

Zur letzten Meldung vom 28. August 2020:

Corona-Gefahr bei Länderspiel-Reisen: Stoppt Werder Bremen Milot Rashica und Co.?

Bremen – Legt Werder Bremen seine Nationalspieler an die Corona-Kette? Der Fußball-Weltverband Fifa hat ob der weltweit wieder steigenden Zahlen an Infektionen mit dem Covid-19-Virus die sonst sehr strikte Abstellungspflicht der Vereine für ihre Auswahlspieler gelockert.

Sollte eine Länderspielreise eine Quarantäne des Spielers bedingen oder nach sich ziehen, so hat der Club bei der anstehenden Länderspielperiode vom 31. August bis 8. September die Möglichkeit, seinen Spieler erst gar nicht reisen zu lassen. Auch eine Reisebeschränkung für den Ort des Länderspiels reicht als Grund. Der SV Werder Bremen prüft nun, ob er von diesem Ausnahmerecht Gebrauch machen muss. Milot Rashica könnte es treffen.

Der Kosovo hat den Bremer Stürmer für die Nations-League-Spiele am 3. September in Moldawien und gegen Griechenland (in Pristina) angefordert. Das Problem: Sowohl der Kosovo als auch Moldawien gelten aus der deutschen Perspektive derzeit als Coronavirus-Risikogebiete, es gibt Reisewarnungen für beide Länder. Möglich also, dass Rashica in Bremen bleiben muss. Noch sei aber keine Entscheidung gefallen, sagt Sportchef Frank Baumann: „Wir werden uns alle Länderspiel-Einladungen für unsere Spieler anschauen und die Fälle genau prüfen.“

Werder Bremen: Weniger Spieler in Coronavirus-Zeiten auf Länderspiel-Reise

Glück für Werder Bremen: Wirklich viele Abstellungen sind nicht zu bearbeiten. Neben Milot Rashica haben nur Ludwig Augustinsson (Schweden), Jiri Pavlenka (Tschechien) sowie Marco Friedl und Romano Schmid (U21 Österreich) Einladungen ihrer jeweiligen Verbände erhalten. Auf anderen Kontinenten als Europa sind keine Partien angesetzt, der Japaner Yuya Osako oder der US-Amerikaner Josh Sargent sind erst gar nicht betroffen.

Ludwig Augustinsson spielt mit Schweden zweimal daheim – gegen Frankreich und Portugal. Insgesamt eine eher unproblematische Konstellation ohne Reisebeschränkungen. Jiri Pavlenka muss mit Tschechien im Nachbarland Slowakei (ohne Reisebeschränkungen) und daheim gegen Schottland ran. Für das Österreich-Duo stehen zwei Heimspiele auf dem Plan, Gegner sind Albanien und England. Grundsätzlich besteht auch hier keine Quarantäne-Gefahr. (csa/dco)

Auch interessant

Kommentare