Zur ersten Meldung (11.30 Uhr):
Die Fußballbranche - und damit auch der SV Werder Bremen - schaut mit bangem Blick auf den kommenden Donnerstag. Dann entscheidet die Politik, ob Geisterspiele in der Bundesliga während der Coronavirus-Krise grundsätzlich erlaubt werden oder nicht.
Die Vereine hoffen inständig darauf, für einige von ihnen geht es ums wirtschaftliche Überleben. Das weiß auch Werder-Profi Ludwig Augustinsson, der seinem Club und Arbeitgeber für den Fall der Fälle nun ein weiteres Entgegenkommen der Mannschaft signalisiert hat. „Jeder kennt doch die wirtschaftlichen Probleme“, sagte der 26-Jährige in einer Medienrunde am Dienstagmittag und stellte einen weiteren Gehaltsverzicht der Spieler in Aussicht.
„Wenn wir nicht spielen können, wäre das ein großes Problem“, sagte Augustinsson, „dann müssen wir einen Weg finden, um dem Verein zu helfen“. Gespräche in diese Richtung habe es bereits gegeben. Ende März hatten die Profis von Werder Bremen, das Trainerteam und die Geschäftsführung des Vereins erklärt, in den kommenden drei Monaten auf einen gewissen Prozentsatz ihres Einkommens verzichten zu wollen. Zahlen nannte Werder nicht. Im Bundesliga-Vergleich bewegt sich der Verzicht in anderen Vereinen zwischen zehn und 20 Prozent. Irgendwo dort dürfte sich auch Werder Bremen wiederfinden.
Als Leistungssportler hofft Augustinsson natürlich darauf, sich schon bald wieder im Wettbewerb messen zu können. Der Linksverteidiger hat dabei die allgemeine gesellschaftliche Lage aber stets im Blick. „Fußball ist jetzt nicht das Wichtigste. Es geht darum, so viele Menschenleben zu retten, wie möglich. Ich verstehe auch die Kritik, die es zuletzt an der Branche gegeben hat.“ Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) habe aber lediglich versucht, zu erarbeiten, wie es theoretisch weitergehen könnte. „Jetzt muss die Regierung entscheiden, ob es einen sicheren Weg gibt, sodass wir spielen können. Ist das so, dann sollte es weitergehen. Wenn nicht, dann müssen wir weiter warten“, sagte Augustinsson.
Sorgen um seine eigene Gesundheit macht er sich beim Gedanken daran, bald auf dem Platz womöglich wieder in Zweikämpfe zu gehen, übrigens nicht: „Ich habe Respekt, aber keine Angst.“ Die Idee, dass die Profis eventuell Schutzmasken während der Spiele tragen, hält er für abwegig: „Ich glaube, das ist schwer umsetzbar. Es wäre sehr hart, damit zu laufen.“ (dco)