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RB Leipzig-Coach Nagelsmann will mit Kohfeldt in den Darkroom: „Flo, wenn du Bock hast, melde dich!“

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RB-Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann ist gut mit Florian Kohfeldt, dem Coach des SV Werder Bremen, bekannt.
RB-Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann ist gut mit Florian Kohfeldt, dem Coach des SV Werder Bremen, bekannt. © gumzmedia

Leipzig – So nah sind sie sich an Nicht-Spieltagen normalerweise nie. Florian Kohfeldt logiert derzeit mit Werder Bremen im Steigenberger Hotel Leipzig, nur drei Kilometer entfernt trainiert Julian Nagelsmann mit RB Leipzig.

Die beiden Trainerfreunde, die sich am Samstag in der Bundesliga gegenüberstehen, sind also während des Bremer Kurz-Trainingslagers so etwas wie Nachbarn. Und die lädt man doch mal zu einem Tässchen Kaffee ein, oder Herr Nagelsmann?

Bitte gerne, sagt der RB-Coach, grinst aber auf Nachfrage der DeichStube bei dem Gedanken, sich mit dem gegnerischen Trainer vor einem Spiel zu treffen. „Flo hat das Trainingslager sicher gemacht, um mit seinen Spielern Gespräche zu führen, nicht um mit mir Kaffeetrinken zu gehen. Aber wenn er die Pressekonferenz sieht und ihm ist danach, dann darf er sich gerne melden. Ich hätte 20 Minuten Zeit für ein Tässchen Kaffee.“

Werder Bremen: Florian Kohfeldt hat wohl keine Zeit für ein „Blind Date“ mit Julian Nagelsmann

Die Durchführung könnte aber schwierig werden. „So ein Treffen würde medial wahrscheinlich ziemlich ausgeschlachtet werden, dass wir uns vorher schon absprechen müssten. Wenn Flo nach dem Spiel noch da ist, macht es wahrscheinlich mehr Sinn. Dann müssten wir uns in irgendeine dunkle Ecke verkriechen – also Blind Date oder Darkroom, dann kann uns keiner fotografieren“, lacht Nagelsmann: „Also, Flo, wenn du Bock hast, dann melde dich!“

Das wird freilich eher nicht passieren. Denn Florian Kohfeldt hat in der Tat genug damit zu tun, die Bremer Krise zu bewältigen. Eine Krise übrigens, die auch den Kollegen und Kumpel Julian Nagelsmann (beide haben in Marc Kosicke denselben Berater) nicht kaltlässt.

Werder Bremen: Julian Nagelsmann von RB Leipzig lobt Florian Kohfeldt und wünscht alles Gute

„Flo ist ein sehr netter, äußerst fähiger Trainerkollege, der eine gute Sicht auf den Fußball hat. Dann tut es einem schon weh, wenn es nicht so richtig läuft und er den eigenen Erwartungen ein wenig hinterhinkt. Flo hat eine sehr erfolgreiche Zeit gehabt in Bremen, hat immer einen attraktiven, schön anzuschauenden Fußball spielen lassen. Das ist auch nach wie vor noch so, die Mannschaft spielt auch jetzt nicht grottenschlecht, die Ergebnisse passen nur einfach nicht. Viele Dinge laufen auch gegen sie, es gab über einen sehr langen Zeitraum extrem viele Verletzte. Da stößt ein Kader irgendwann auch an seine Grenzen, das ist relativ normal“, analysiert der Coach von RB Leipzig die Lage bei Werder Bremen.

Und tatsächlich wünscht er Florian Kohfeldt bei der Bewältigung seiner schwierigen Aufgabe alles Gute – allerdings erst ab Samstag, 17.20 Uhr: „Vorher könnte ich es verschmerzen, wenn es weiterhin nicht gut läuft für Flo. Danach darf es gerne wieder bergauf gehen.“ Julian Nagelsmann, der in seiner ersten Saison als Leipzig-Trainer nach der Meisterschaft greift, beobachtet aus der Ferne, wie Kohfeldt die Bremer Krise bekämpft. Und was er sieht, beeindruckt ihn, sagt der 32-Jährige: „Es imponiert mir, dass er trotzdem bei seiner Linie bleibt, dass er nicht in Aktionismus verfällt.“ (csa/len)

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