Im Sommer war das Thema erstmals aufgeploppt, nachdem Kohfeldt seinen Kontrakt verlängert hatte. Der Coach selbst war davon ausgegangen, dass der Club gar nicht umhinkomme, auch mit Baumann zu verlängern. Dessen Vertrag endet 2021, so wie Kohfeldts alter Kontrakt. Eine Anpassung schien nur folgerichtig. „Wir sind auf einem ordentlichen Weg, aber noch nicht am Ende. Deshalb ist es für mich reizvoll, diesen Weg die nächsten zwei, drei, vier Jahre mitzugehen“, sagte Baumann im Sommer-Trainingslager in Grassau. Er vertraue dabei dem Aufsichtsrat, den richtigen Fahrplan zu finden, schob er damals noch hinterher.
Gespräche zwischen Baumann und dem Kontrollgremium gab es bislang allerdings noch nicht. Nur ein loses Angebot von Marco Bode, dem Vorsitzenden des Kontrollgremiums. Dabei geht es um eine einjährige Auszeit. Baumann hatte nämlich etwas überraschend angekündigt, wegen der hohen Belastung als Sportchef spätestens mit 50 Jahren, also 2025, den Job aufgeben zu wollen. „Als Verein und Arbeitgeber muss man bemüht sein, dass die eigenen Führungskräfte optimale Leistungen bringen können, das tun wir bei den Spielern doch auch“, wiederholte Bode am Rande der Mitgliederversammlung seine Sichtweise. Das würde dann gewiss ein Thema, „wenn wir uns zu irgendeinem Zeitpunkt über seinen Vertrag unterhalten werden“.
Was Baumann davon hält, bleibt offen. Er ließ Fragen dazu einfach abprallen, will abwarten, bis die Gespräche tatsächlich aufgenommen werden. Oder auch nicht. Denn die Vehemenz, wie sich Baumann für Kohfeldt einsetzt, legt den Verdacht nahe, dass er ohne ihn möglicherweise selbst nicht mehr will. Bis dahin gibt der Sportchef aber alles, um die Ergebniskrise zu beenden – und gleichzeitig arbeitet er an der Zukunft Werders wie die Personalien Niklas Moisander und Clemens Fritz zeigen. Nur seine eigene ist für ihn aktuell überhaupt kein Thema. (kni)
Zur letzten Meldung vom 15. Oktober 2019:
Spätestens 2025 soll für Sportchef Frank Baumann Schluss beim SV Werder Bremen sein, das hat er unlängst verraten. Klaus Allofs macht dem Club im „kicker“ wenig Hoffnung, dass Baumann noch mal umplanen könnte. Aufsichtsratschef Marco Bode spricht dagegen von „verschiedenen Modellen“.
Marco Bode, Aufsichtsratschef des SV Werder Bremen, bleibt derweil ganz entspannt, kann die Entscheidung des Geschäftsführers sehr gut nachvollziehen und hält offenbar auch eine Rückkehr für möglich. „Franks Aussagen, zeigen, wie sehr er den Job reflektiert. Seine Gedanken sind absolut legitim“, sagte Bode und betonte: „Wir sind alle gefordert, schon im Hier und Jetzt allen eine Balance zu ermöglichen.“ Das gelte auch für Trainer Florian Kohfeldt und alle anderen Mitarbeiter.
Frank Baumann hatte mit dem Verweis auf seinen anstrengenden Job eine einjährige Auszeit angekündigt, spätestens, wenn er 50 wird, also 2025. Im „kicker“ ließ Bode nun durchklingen, dass nach dem Sabbatical eine Rückkehr Baumanns durchaus denkbar wäre. Bei der Auszeit seien „verschiedene Modelle denkbar“. Doch aktuell sei das „kein großes Thema. Es steht ja auch nicht fest, ob ich in sechs Jahren noch in dieser Rolle bin“. Marco Bode ist noch bis Ende 2020 als Aufsichtsratschef des SV Werder Bremen gewählt.
Der Faktor Zeit spielte auch bei der Reaktion von Frank Baumanns Vor-Vorgänger bei Werder Bremen, Klaus Allofs, auf die Ankündigung eine wichtige Rolle. „Bei jedem anderen würde ich sagen: Schauen wir mal, was in zwei, drei und erst recht in sechs Jahren ist. Bei Frank steht eine solche Aussage aber sehr, sehr fest.“ Und deshalb merkte der 62-Jährige durchaus kritisch noch an: „Ob es hilfreich war, das jetzt schon öffentlich zu machen, weiß ich nicht.“ Den einen oder anderen Mitarbeiter soll die Nachricht ziemlich überrascht haben, Baumanns engste Vertraute waren aber eingeweiht gewesen. (kni)
Pavlenka nicht in Top-Form? Werder-Torwart-Legende nimmt Jiri Pavlenka in Schutz und gibt ihm einen Tipp. Bleibt er noch an der Weser? Florian Kohfeldt kämpft darum, dass Nuri Sahin seinen Vertrag bei Werder Bremen verlängert. Bei dem einen läuft‘s, bei dem anderen weniger - so ergeht es den Leihspielern des SV Werder Bremen um Jean Manuel Mbom, Michael Zetterer und Co. Müssen die Fans von Werder Bremen einen Abgang von Cheftrainer Florian Kohfeldt fürchten? – Berater Kosicke verneint!
zur letzten Meldung vom 10. Oktober 2019:
Bremen – Bis 50 und nicht weiter! Manager Frank Baumann hat gegenüber der DeichStube bestätigt, dass er sich für seine Aufgabe als Sportchef des SV Werder Bremen „eine klare Deadline“ gesetzt hat.
Spätestens 2025, wenn er 50 Jahre alt wird, will er den Posten abgeben. „Ich mache das maximal, bis ich 50 bin. Für mich ist definitiv klar, dass ich dann eine Auszeit von einem Jahr nehmen werde. Das ist mit allen Beteiligten so besprochen“, erklärte Frank Baumann am Donnerstagnachmittag. Mit allen Beteiligten – also auch und vor allem mit dem SV Werder Bremen.
Dem Club hätte er bereits bei seinem Amtsantritt als Geschäftsführer Sport vor drei Jahren aufgezeigt, dass er sich ein altersmäßiges Limit gesetzt hat. Schon damals wusste er aus der ersten Phase im Management des SV Werder Bremen, wie intensiv der Job werden würde. Ein Job, den er mit aller Leidenschaft betreibt, so Frank Baumann, mit dem er sich aber nicht auf immer und ewig verbunden sieht.
„Es ist ein sehr zeit- und arbeitsintensiver, deshalb nicht gerade familienfreundlicher Beruf. Die Work-Life-Balance, wie sie aktuell ist, sollte nicht ewig so sein“, meint der Ex-Nationalspieler, der Ende des Monats seinen 44. Geburtstag feiert. Außerdem befürchtet er einen Effekt, der mit dem Begriff Abnutzung hart, aber wohl doch treffend beschrieben wäre. Wenn die 50 gekommen ist, dann ist es „für mich, meine Gesundheit, meine Familie und auch den Club wichtig, dass etwas Neues kommt. Dieses Zeitfenster habe ich so für mich definiert. Und jeder weiß, woran er ist.“
Über diesen „50-Exit“, den er zuvor schon einmal gegenüber der „Main Post“ angedeutet hatte, hatte Frank Baumann am Dienstagabend in einer Talkrunde in Falkenberg in seiner fränkischen Heimat gesprochen. Ganz locker, ganz unverblümt. Denn Baumann sieht grundsätzlich „kein großes Thema“ in dem, was er da plant. Zumal es noch „lang hin“ sei. Sechs Jahre eben.
Sollte er die als Sportchef bei Werder Bremen verbringen, wäre er neun Jahre im Amt gewesen. Nicht so lange wie die Bremer Manager-Legenden Willi Lemke (18 Jahre) und Klaus Allofs (13 Jahre), aber doch lange genug, um das selbst gesetzte Ziel der Kontinuität erreicht zu haben. „Ich bin der Meinung, dass Erfolg auch mit Kontinuität zu tun hat“, sagte Frank Baumann, „ich glaube, dass man davon nach neun Jahren reden kann.“
Könnte man zweifellos. Aktuell läuft der Vertrag des Ex-Nationalspielers beim SV Werder Bremen noch bis 2021. Eine Verlängerung ist von beiden Seiten angedacht, aber noch nicht in Angriff genommen. „Wir haben auch noch viel Zeit“, so Baumann. In diesem Jahr wird darüber sicher nicht mehr gesprochen. 2020 kann dann verlängert werden. Bis 2023. Und dann nochmal bis 2025. Länger aber nicht. Pläne für die (Aus-)Zeit danach hat Baumann freilich noch nicht. „Vielleicht“, sagt er und lacht, „werde ich auch einfach nur Hausmann.“ (csa)
Mehr zum Thema: Am Donnerstagnachmittag hat sich auch Werder-Trainer Florian Kohfeldt zum angekündigten Rückzug von Sportchef Frank Baumann geäußert. Nach der Rückzugs-Ankündigung: Vom Trainee zum Sportchef? Clemens Fritz ist auf Baumanns Spuren bei Werder Bremen. Werder Bremen ist am Boden, aber Aufsichtsratschef Bode hält zu Cheftrainer Florian Kohfeldt und stellt Transfers in Aussicht.
Zur letzten Meldung von 12.10 Uhr:
Bremen – Frank Baumann ist bei Werder Bremen der Mann, der die Verträge macht. Mit Spielern, mit Trainern. Und jetzt hat er auch einen mit sich selbst gemacht. Baumann, der Geschäftsführer und Sportchef, hat sich gewissermaßen einen Sechsjahresvertrag gegeben.
Im Rahmen eines Sportforums in seiner fränkischen Heimat hat der Ex-Profi einen lockeren persönlichen Ausblick gewagt und seiner Tätigkeit als Manager – bei Werder Bremen oder anderswo – eine Grenze gesetzt. „Bis 50 will ich das machen“, erklärte Frank Baumann (Werder-Vertrag bisher bis 2021), der Ende des Monats seinen 44. Geburtstag feiert.
Sechs Jahre also noch – wer Baumann kennt, weiß, dass dieses Limit einerseits ernst genommen werden muss, im besten Fall aber nur eine Untergrenze bedeutet. „Bis 50 will ich das machen“ kann schließlich auch heißen, mindestens bis 50 dabei bleiben zu wollen.
Aber es kann auch der Höchstwert sein – bei einem wie Baumann sollte man auch das nicht ausschließen. Denn vor seinem Wiedereinstieg bei Werder Bremen als Geschäftsführer Sport im Frühjahr 2016 hatte er oft durchblicken lassen, dass sein Verhältnis zu dem Job nicht ungetrübt ist. Der Spaß an der Sache sei groß, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, ebenfalls. Aber die Belastung und die Auswirkungen auf das Privatleben seien es eben auch, betonte Baumann häufig. Für ihn war deshalb schon immer klar, dass er kein Sportchef auf ewig sein will. Geld, Ruhm, Öffentlichkeit – das alles waren nie die Gründe, weshalb er die Aufgaben übernahm. Vielmehr der Reiz, etwas gestalten und erreichen zu können.
2025, wenn er 50 wird, könnte also Schluss sein. Für immer. Oder nur vorübergehend. Auf jeden Fall werde er dann eine Auszeit nehmen, verriet Baumann am Dienstagabend bei dem Talk auf der Burg Falkenberg, knapp 100 Kilometer entfernt von Nürnberg, wo einst seine Profi-Karriere begann.
Schon zweimal hatte Baumann Pausen eingelegt. Nach dem Karriereende 2009 für ein halbes Jahr, um einfach mal durchzupusten. Und 2015, nachdem er bei Werder vom Assistenten der Geschäftsführung bis zum Direktor Profifußball aufgestiegen war. Ein Jahr gönnte er sich zur beruflichen Orientierung, damals „ohne Ambitionen“ Richtung Werder Bremen. Ein Jahr später saß er dann auf dem Managerstuhl.
Bislang ist diese Entwicklung eine Erfolgsgeschichte. Baumann hat den SV Werder gemeinsam mit Trainer Florian Kohfeldt und Aufsichtsratschef Marco Bode wiederbelebt.
Bundestrainer Joachim Löw hat Maximilian Eggestein, Mittelfeldspieler des SV Werder Bremen, nicht in den Kader für die anstehenden Länderspiele berufen – und das trotz Absagenflut. Wann steht er wieder auf dem Platz? Und bleibt er bei Werder Bremen? Die Zukunft von Fin Bartels bleibt offen. In seiner DeichBlick-Kolumne schreibt Klaus Allofs über Werder Bremen: „An dem Frankfurt-Elfmeter ist Milot Rashica gewachsen.“
Am Freitag testet Werder Bremen gegen den FC St. Pauli ohne 17 Spieler, aber mit Philipp Bargfrede: „Allein wegen ihm würde ich es machen“, sagt Kohfeldt.