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Bissige Bosse, Transfer-Theater und ein „Puck gegen den Kopf“: Fünf Fehden zwischen Werder Bremen und Bayern

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Mit dem bösen Foul von Klaus Augenthaler an Rudi Völler begann die große Fehde zwischen Uli Hoeneß und Willi Lemke als Stellvertreter des FC Bayern München und SV Werder Bremen.
Mit dem bösen Foul von Klaus Augenthaler an Rudi Völler begann die große Fehde zwischen Uli Hoeneß und Willi Lemke als Stellvertreter des FC Bayern München und SV Werder Bremen. © imago images / WEREK, gumzmedia

Es knatscht wieder! Im Polizeikosten-Streit legt sich der SV Werder Bremen nicht nur mit der Deutschen Fußball-Liga an – jetzt flammt auch die alte Rivalität mit dem FC Bayern München wieder auf.

Karl-Heinz Rummenigge kritisiert Werder Bremen, Marco Bode kontert – es ist ein Wortduell in bester Tradition der großen Rivalität zwischen dem FC Bayern München und dem SV Werder Bremen. Ein Rückblick auf fünf legendäre Gefechte abseits des Platzes.

Klaus Augenthalers Foul an Rudi Völler

Es gilt als eines der größten Brutalo-Fouls in der Bundesliga-Geschichte: 23. November 1985, Tatort Olympiastadion. Klaus Augenthaler holt aus, zieht durch – und tritt den heranstürmenden Rudi Völler ins Krankenhaus. Der Werder-Stürmer erleidet einen Adduktorenabriss im linken Oberschenkel, fällt fünf Monate verletzt aus. Augenthaler sieht nur Gelb.

Bayern-Manager Uli Hoeneß irritiert mit seiner Einschätzung der Szene, spricht von einem „normalen Foul“ und behauptet, Völler sei selber schuld, wenn er so dynamisch in den Zweikampf gehe. Die Werder-Bosse um Manager Willi Lemke schäumen. Es war der „Auftakt einer großen Männer-Feindschaft“, wie Willi Lemke Jahre später erklärt.

Manager-Duell Willi Lemke gegen Uli Hoeneß

Die Mutter unter den Manager-Fehden! Rund 30 Jahre fliegen zwischen Willi Lemke und Uli Hoeneß regelmäßig die Fetzen. Hoeneß beschimpft Lemke als „Volksverhetzer“, Lemke Hoeneß als „Totengräber des Fußballs“, gegenseitig werfen sie sich Geldgeilheit und Opportunismus vor. 2016 versöhnen sich die Streithähne – mehr oder weniger.

Werder Bremen: Wechsel von Otto Rehhagel zum FC Bayern München

Seit 1981 war er Trainer des SV Werder Bremen, machte aus einem Zweitligisten den größten Meisterschafts-Konkurrenten der Bayern und unterstützte Werder-Manager Willi Lemke im ewigen Streit mit Hoeneß. 14 Jahre lang. Bis 1995. Dann bittet Otto Rehhagel Werder um die Vertragsauflösung zum Saisonende – und wechselt ausgerechnet zum FC Bayern. „Wir waren fassungslos“, erzählt Lemke später. In München wird Rehhagel nach nicht einmal einer Saison wieder entlassen.

Der Puck-Spruch von Matthias Sammer Richtung Thomas Eichin war ein weiteres Kapitel in der Rivalität zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München.
Der Puck-Spruch von Matthias Sammer Richtung Thomas Eichin war ein weiteres Kapitel in der Rivalität zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München. © imago images / Oliver Ruhnke

Werder Bremen: Transfer von Miroslav Klose zum FC Bayern München

Der FC Bayern hat im Laufe der Jahre viele Spieler von der Weser an die Isar gelotst. Einige Transfers hinterließen dabei einen faden Beigeschmack, der Wechsel von Miroslav Klose wohl den fadesten. Ausgerechnet kurz vor dem Uefa-Cup-Halbfinale zwischen Werder Bremen und Espanyol Barcelona kommt es zum Geheimtreffen des Nationalstürmers mit den Bayern-Bossen. Nur dass das nicht lange geheim bleibt. Klose spielt anschließend unterirdisch, Werder verliert 0:3 gegen Espanyol. Klose wird unter den Werder-Fans in Rekordzeit vom Liebling zum Feindbild und wechselt schließlich nach München. Entschädigung für Werder: rund 15 Millionen Euro Ablöse.

Werder Bremen gegen Bayern München: Thomas Eichin und der Puck am Kopf

Es hatte ein bisschen was von einer Stammtischparole, und Thomas Eichin muss sich darüber im Klaren gewesen sein, dass seine Worte kaum ungehört verhallen werden. Der Geschäftsführer Sport des SV Werder Bremen wirft den Schiedsrichtern eine Bevorzugung des FC Bayern vor. Die Unparteiischen sollten „endlich mal ihren Respekt vor den Bayern ablegen“, sagt Eichin vor dem Bayern-Gastspiel in Bremen und moniert, bei Zweikämpfen werde „mit zweierlei Maß gemessen“.

Die Bayern-Bosse reagieren dünnhäutig und feuern zurück: „Der hat beim Eishockey zwischendurch mal einen Puck an den Kopf bekommen, und das sind die Spätfolgen“, ätzt Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer gegen den Ex-Eishockey-Manager. Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge legt nach: „Es war natürlich viel Blödsinn, was er da von sich gegeben hat. In der Schule würde ich sagen: In die Ecke und schäm dich!“

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