Eng wird es aber so oder so. Das wissen auch mögliche Geldgeber. So bestätigt Filbry, dass sich der eine oder andere Interessent schon gemeldet hat, um bei Werder Bremen zu investieren. „Aber das sind keine strategischen Partner oder Investoren, wie wir uns das wünschen“, so der Werder-Boss: „Das sind klassische Geldgeber, die für ihren Einsatz einen sehr hohen Zinssatz verlangen.“ Ein gefährliches Spiel, auf das sich die Grün-Weißen eigentlich nicht einlassen wollen. Doch wenn dauerhaft Geld fehlen sollte, dann müsse sich der Club womöglich auch damit beschäftigen, um diese Zeit zu überstehen, so Filbry.
Immerhin: Mit den Sponsoren läuft es „erstaunlich konstant“, sagt Filbry. Es seien trotz der schwierigen Lage für alle Beteiligten kaum Partner abgesprungen und sogar neue gefunden worden. Die lukrativsten Verträge laufen noch oder sollen bald verlängert werden. Und mit der zweiten elektronischen Bande, die nun im Fernsehen sichtbar ist, können auch die Sponsoren werben, die mit ihren Schriftzügen sonst nur von den Zuschauern im Stadion zu sehen sind.
Mit einer Rückkehr des Publikums rechnet Filbry so bald jedenfalls nicht. „Jedes Spiel ohne Fans tut unglaublich weh – nicht nur finanziell. Aber es sieht leider aktuell so aus, als würde dieser Zustand noch etwas länger andauern“, glaubt Filbry, will die Hoffnung aber nicht aufgeben: „Vielleicht ist es im April oder Mai möglich, dass zumindest teilweise die Fans wieder da sein dürfen.“ Aber es sei auch die Pflicht des Clubs, das Szenario ohne Fans bis Jahresende durchzuspielen: „Dafür müssen wir in den nächsten Monaten Lösungen finden.“ (kni)
Marktwerte: Das sind die Top-10 der wertvollsten Spieler des SV Werder Bremen!
Zur letzten Meldung vom 8. Dezember 2020:
Bremen – Die finanzielle Lage des SV Werder Bremen ist durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie mehr als schwierig. Immer mal wieder tauchen Gerüchte auf, dass dem Bundesligisten bald die Pleite droht. Dem hat Werder-Boss Klaus Filbry nun erneut energisch widersprochen – und Trainer Florian Kohfeldt hat gleich noch einen Appell an alle Werderaner folgen lassen.
Der SV Werder Bremen bemüht sich seit Monaten um einen KfW-Kredit, um die Einnahmeverluste von 30 Millionen Euro auszugleichen. Eine Zusage lässt weiterhin auf sich warten. „Für den Fall, dass wir die Lösung nicht hinbekommen, haben wir Alternativen erarbeitet, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintreten werden. Insofern sind wir gut durchfinanziert und es besteht in keiner Form Insolvenzgefahr“, beteuerte Klaus Filbry in einem Interview mit dem „Weser Kurier“ und weiter: „Wir sind mit der Variante B, falls es mit der KfW nicht klappen sollte, gut abgesichert, die Saison ist durchfinanziert. Favorit bleibt aber die Lösung über die KfW.“
Kohfeldt kennt natürlich die Probleme des Vereins – und so reagierte der Coach ziemlich grün-weiß, als er bei der Video-Pressekonferenz vor dem Hoffenheim-Spiel auf diese Thematik angesprochen wurde. „Ich genieße das Privileg, dass ich in das eine oder andere Gespräch eingebunden bin“, sagte Kohfeldt und weiter: „Natürlich ist es etwas, das mich beschäftigt. Ich bin ja nicht nur Trainer hier, sondern seit Ewigkeiten Sympathisant und Fan dieses Vereins. Aber ich habe Vertrauen in alle die, die daran arbeiten, Lösungen zu finden. Beginnend bei der DFL, über die Bremer Politik, die uns in den letzten Monaten hervorragend unterstützt hat, bis hin zu unserer Geschäftsführung und unserem Aufsichtsrat.“ Anschließend erneuerte der 38-Jährige noch eine Forderung an die Welt des SV Werder Bremen: „Ich habe das vor einigen Wochen schon mal am Rande des Testspiels gegen St. Pauli deutlich gesagt: Wichtig ist, dass die Werderaner jetzt zusammenhalten. Jeder muss begreifen, dass Störfeuer nun zum falschen Zeitpunkt kommen. Jetzt geht es wirklich um alles für uns. Da sollten alle Werderaner an einem Strang ziehen.“ (kni)
Zur letzten Meldung vom 22. Oktober 2020:
Bremen – Werder Bremen braucht nach dem geplatzten Transfer von Milot Rashica dringender denn je fremdes Geld. Bislang ist nur etwa ein Drittel der 30 Millionen Euro, die dem Club wegen der Corona-Krise fehlen, aufgefangen worden.
Und zwar durch die Reduzierung des Gehaltsetats mittels Spielerabgängen und Gehaltsverzicht der verbliebenen Profis. Heißt: 20 Millionen fehlen weiterhin. Ein Rashica-Verkauf hätte einen Großteil davon abdecken können, doch daraus wurde nichts. Jetzt geht es nur über Kredite. Doch auch das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Der beantragte KfW-Kredit ist noch nicht bewilligt, ein Plan B muss also her. Und der muss so gut sein, dass er weiter anwachsende Fehlbeträge gleich mit ausgleicht. Denn laut Klaus Filbry, Geschäftsführer des SV Werder Bremen, drohen in der laufenden Saison weit größere Mindereinnahmen als bislang kalkuliert.
„Unsere Erwartungen gingen dahin, dass wir ab Januar wieder vor Zuschauern spielen dürfen. Doch das ist Stand jetzt eher unrealistisch“, sagt Filbry und spricht von einem „Drohpotenzial von weiteren zehn bis 15 Millionen Euro“, wenn die Stadiontore auch in der Rückrunde geschlossen bleiben. Was angesichts aktuell steigender Corona-Zahlen zu befürchten ist.
Positiver Corona-Fall im Bundesliga-Team des SV Werder Bremen - Mannschaft und Staff vorsorglich in Quarantäne.
Wohin das alles führt? „Die Lage ist für jeden Club bedrohlich“, erklärt Filbry, kassiert die Aussage die laufende Saison betreffend aber auch gleich wieder ein. Die Spielzeit sei durch Kredite abgesichert. Wobei: Fix ist noch nichts. Der bei der staatlich gestützten Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellte Kreditantrag – angeblich in einer Höhe von 15 Millionen Euro – ist noch nicht durchgewunken.
Und vielleicht wird er das auch nie, weil Kredite für Bundesliga-Clubs politisch eventuell nicht gewollt sind. Werder Bremen benötigt aber zeitnah Geld. Laut Filbry wird deshalb „sehr zielstrebig an einem alternativen Kreditplan ohne KfW-Beteiligung, aber zu ähnlichen Bedingungen, gearbeitet – „weil wir nicht wissen, ob der KfW-Kredit bewilligt wird oder nicht. Greift aber eines der beiden Modelle, sind wir für die Saison durchfinanziert.“
Aber was heißt das schon? Die Bremer Probleme enden gewiss nicht mit der Saison. Im Sommer werden – den Klassenerhalt vorausgesetzt – elf Millionen Euro für Davie Selke fällig. Dann wiederholt sich, was vor wenigen Tagen schon passierte. Leistungsträger Davy Klaassen musste verkauft werden, um die Ablöse-Altlasten Ömer Toprak und Leonardo Bittencourt abzutragen.
Dass Milot Rashica am Saisonende noch der Spieler sein wird, der das Geld bringt, muss mehr als bezweifelt werden. Rashica ist im Winter-Transferfenster „natürlich ein Verkaufskandidat“ (Zitat Filbry), um die fehlenden 20 Millionen Euro mit Verspätung einzubringen. Aber diese Summe gibt der Marktwert des 24-Jährigen längst nicht mehr her. Mindestens ein weiterer Leistungsträger müsste also von Werder Bremen verkauft werden. Es ist folglich an wenigen Fingern abzuzählen, dass die gerade zu Ende gegangene Transferperiode in punkto Enttäuschungspotenzial in Zukunft noch überboten werden könnte. (csa)
Zur letzten Meldung vom 5. April 2020:
Berlin – Mehr als einem Drittel der 36 Profi-Vereine aus der Fußball-Bundesliga und der 2. Liga läuft aufgrund der wirtschaftlichen Schäden in der Coronavirus-Krise angeblich die Zeit davon. Nach einem Bericht des „kicker“ droht 13 Clubs noch in dieser Saison die Insolvenz, wenn der Ball nicht bald wieder rollt. Namen der betroffenen Vereine wurden nicht genannt. Dass Werder Bremen zum Kreis der Gefährdeten gehört, ist nicht auszuschließen.
In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ hatte Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung, vor kurzem jedoch gesagt: „Dass wir hier morgen die Lichter ausknipsen, würde ich so nicht sehen.“ Es würden Ideen erarbeitet, um „auf den Worst Case vorbereitet zu sein“.
Zwölf Clubs sollen laut „kicker“ ihre Gelder aus der vierten Fernsehrate bereits an Kreditinstitute und andere Partner abgetreten haben, um die laufenden Rechnungen zu bezahlen. Auch Not-Maßnahmen wie die bei vielen Vereinen ausgerufene Kurzarbeit würden Insolvenzen nicht verhindern, wenn der Spielbetrieb nicht wie erhofft Anfang Mai wieder aufgenommen werden kann.
In der Bundesliga sei ein Verein akut bedroht und könne seinen Verpflichtungen nur noch bis Mai nachkommen. Drei weitere Vereine müssten demnach im Juni den Konkursverwalter bestellen, sollte nicht wieder gespielt werden.
In der 2. Liga soll die Lage noch prekärer sein. Sieben Vereinen drohe die Insolvenz schon Ende Mai, zwei weitere Vereine müssten im Juni Insolvenz anmelden, wenn die Zahlungen der Sender ausbleiben sollten.
Das Ergebnis resultiere aus der von den 36 Vereinen bei der DFL hinterlegten Bestandsaufnahme ihrer aktuellen Lage in der Coronavirus-Krise. Wegen der Folgen der Pandemie hatte die DFL angekündigt, im Lizenzierungsverfahren für die kommende Spielzeit bei den Vereinen auf die Überprüfung der Liquidität zu verzichten. Die DFL will den Clubs damit die Möglichkeit geben, die Auswirkungen zu bewältigen. Sollte ein Verein Insolvenz anmelden müssen, wird zudem vom sonst üblichen Abzug von neun Punkten abgesehen. (sid)
Zur letzten Meldung vom 22. März 2020:
Die Folgen der Coronavirus-Pandemie stellen den SV Werder Bremen vor große finanzielle Herausforderungen, doch Geschäftsführer Klaus Filbry meint: Auch einen Abbruch der Bundesliga-Saison könnte der abstiegsbedrohte Club überleben.
„Es gibt zum Beispiel bereits Kreditlinien, es gibt auch andere Ideen, etwa um anfallende Kosten um eine gewisse Zeit aufzuschieben und auf den Worst Case vorbereitet zu sein. Dass wir hier morgen die Lichter ausknipsen, würde ich so nicht sehen", sagte der Boss des SV Werder Bremen, Klaus Filbry, der „Süddeutschen Zeitung“.
Sollte die Saison nicht mehr beendet werden können, würden Werder Bremen rund 16 Millionen Euro an TV-Einnahmen fehlen. Dazu kommen ausbleibende Ticket- und Sponsorengelder. In diesem Falle wären auch Gespräche mit Spielern über einen Gehaltsverzicht denkbar. „Wenn es wirklich zum Super-GAU kommt, dann müssen wir alle Solidarität zeigen, denn dann geht's wirklich ums Überleben. Da gehören dann die Spieler auch dazu“, so Filbry.
Die Hoffnung bestehe aber, dass die Saison beendet werde. Der Werder-Chef geht davon aus, „dass vor Mai nicht gespielt wird“. Dann könnte es im Drei-Tages-Rhythmus weitergehen. „Und wenn es die Gesundheit wieder ermöglicht, müssen wir Spiele dann eben ohne Zuschauer auch wieder austragen dürfen, um den vertraglichen Verpflichtungen nachkommen zu können und die wirtschaftliche Basis für alle Vereine wiederherzustellen“, sagte Klaus Filbry.
Eine Saison über den 30. Juni hinaus sei aber unrealistisch. „Eine dreistellige Anzahl von Verträgen in der ersten und zweiten Liga laufen zu diesem Datum aus. Entweder wir schaffen es bis zum 30. Juni, mit allen erdenklichen Maßnahmen, oder wir haben eine Saison, die abgebrochen wird", betonte der Geschäftführer des SV Werder Bremen. (dpa/tst)
Zur letzten Meldung vom 18. März 2020
Bremen – Die Hausaufgabe von DFL-Boss Christian Seifert für die Bundesliga-Clubs und demnach auch für den SV Werder Bremen war unmissverständlich.
Umgehend sollen alle 36 Bundesligisten der Deutschen Fußball-Liga (DFL) mitteilen, wie sie unter den aktuellen Bedingungen in der Coronavirus-Krise ohne Spiele und damit auch ohne Zuschauereinnahmen sowie mit weniger bis gar keinen TV-Geldern und Zahlungen der Sponsoren noch durchhalten können. Die DeichStube hat kurz nach der Mitgliederversammlung am Montag in Frankfurt bei Werder-Boss Klaus Filbry nachgefragt.
„Die wirtschaftliche Herausforderung ist sehr groß. Wir haben es mit vielen Variablen zu tun, die wir bewerten müssen. Wir sind zuversichtlich, dass wir die Situation kurz- und mittelfristig bewältigen können“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung. Der SV Werder Bremen stehe definitiv nicht am Abgrund, aber weit davon entfernt ist er offenbar auch nicht und denkt deshalb auch über Kurzarbeit nach.
DFL-Boss Seifert hatte fast schon damit gedroht, dass einige Clubs einen Saisonabbruch nicht überleben würden und dadurch insgesamt 56.000 Jobs in der Fußball-Branche in Deutschland auf dem Spiel stünden. Filbry wollte dem nicht widersprechen, er empfand es auch nicht als Drohung, sondern als durchaus realistische Einschätzung. „Wir müssen auf jeden Fall versuchen, die Saison – wenn es dann gesundheitlich wieder vertretbar ist – auch zu Ende zu spielen“, sagte Filbry.
Aber wie lange kann Werder Bremen tatsächlich durchhalten? „Es ist eine Ausnahmesituation, in die wir unverschuldet gekommen sind. Daher ist es schwer, Prognosen abzugeben, welche Auswirkungen das auf unseren Verein hat. Dafür gibt es zu viel Faktoren. Es hängt wie bei jedem Verein davon ab, wann wir zum Beispiel mit dem Dauerkartenverkauf beginnen können, das hängt davon ab, ob in der Hinrunde im nächsten Jahr wieder vernünftig gespielt werden kann oder ob es auch dann Spiele ohne Zuschauer geben wird. Das hängt davon ab, ob die Fernsehrate im Mai überwiesen wird oder nicht. Es hängt aber auch davon ab, wie sich die Krise möglicherweise auch auf Partner und Sponsoren auswirkt.
Das sind einfach viele unbekannte Variablen, die es aktuell so schwer machen, eine vernünftige Prognose abzugeben“, antwortete Filbry. Längst wird gemutmaßt, dass bei ausbleibenden Einnahmen dem SV Werder sogar Liquiditätsprobleme drohen. „Das droht in so einer extremen Situation der gesamten Bundesliga, weil wir natürlich alle finanzielle Verpflichtungen haben“, meinte der 53-Jährige: „Wir müssen jetzt schauen, wie wir an Lösungen arbeiten. Aber ich kann heute noch keine Lösung präsentieren, denn dafür sind einfach zu viele Bälle in der Luft.“
Da wäre zum Beispiel das Thema Geisterspiele – oder Spiele ohne Zuschauer, wie es die DFL und Filbry lieber sagen. Seifert hatte deutlich gemacht, dass die Liga diese Partien braucht um finanziell überleben zu können. Denn so würden die TV-Gelder und die Sponsoren-Einnahmen gesichert. In Bremen hatte Innensenator Ulrich Mäurer das erste geplante Spiel vor leeren Rängen an diesem Montag allerdings abgesagt, weil zu viele Fans vor dem Weserstadion befürchtet worden waren. Wie soll das beim nächsten Mal klappen? „Wir werden den Dialog mit den Fans und der Politik suchen“, kündigte Filbry an. Er sei dabei zuversichtlich.
Grundsätzlich hätte das Gesundheitsministerium nichts gegen die Durchführung dieser Geisterspiele einzuwenden. Die Verantwortlichen setzen dabei auch auf den Faktor Zeit, hoffen, dass sich die Lage bis Mitte April etwas beruhigt hat. Wenn die Schulen nach den Ferien wieder öffnen würden, könnte möglicherweise auch der Ball wieder rollen – wenn auch ohne Publikum. Vielleicht müsse dann auch nicht mehr gleich die ganze Mannschaft in Quarantäne, wenn sich ein Mitspieler infiziert haben sollte. Eines machte Filbry dabei ganz deutlich: „Die Eindämmung dieses Virus besitzt bei allem, was wir tun, höchste Priorität.“
Trotzdem müsse daran gearbeitet werden, Werder Bremens Zukunft zu sichern. Dabei werden alle Kräfte gebündelt. „Der Aufsichtsrat ist über unsere Situation permanent im Bilde und wir sind immer in regelmäßigem Austausch“, berichtete Filbry.
Bis Ende März haben Filbry und Co. nun Zeit, ihre Hausaufgaben zu machen, dann wollen die 36 Bundesligisten erneut beraten, wie es weitergeht. Möglicherweise wird zu diesem Zeitpunkt auch über das Thema Solidargemeinschaft gesprochen. Das wurde in Frankfurt noch ausgeklammert. Ebenso wie die sportlichen Folgen eines vorzeitigen Saisonendes. Ob Werder Bremen dann als Tabellen-17. In der Bundesliga bleiben darf oder nicht. (kni)
Zur ersten Meldung vom 15. März 2020:
Bremen – Wie wichtig dieser Termin für den SV Werder Bremen ist, zeigt das Vorhaben, dass der Bundesligist am Montag mit der kompletten dreiköpfigen Geschäftsführung sowie dem Juristen des Vereins nach Frankfurt zur Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) reisen wollte.
Doch auch dabei macht der Coronavirus dem Fußball einen Strich durch die Rechnung, in Hessen sind nur noch Veranstaltungen mit maximal 100 Teilnehmern erlaubt. Die kommen bei 36 Bundesligisten schnell zusammen. Werder Bremen wird deshalb mit einer kleineren Mannschaft anreisen – und wichtige Gespräche führen.
Es geht um die Frage, ob und wie die unterbrochene Saison noch fortgeführt werden kann – und damit natürlich auch ums Geld. „Selbstverständlich ist das eine große finanzielle Herausforderung für uns“, bestätigt Klaus Filbry auf Nachfrage der DeichStube. Das gelte aber ganz sicher nicht nur für den Fußball, ohnehin stünde die Gesundheit der Bevölkerung aktuell absolut im Vordergrund.
Von Panikmache in Sachen Finanzen hält der Werder-Boss deshalb gar nichts, der Vorsitzende der Geschäftsführung fordert von der Bundesliga vielmehr: „Es ist ganz wichtig, dass wir diese Herausforderung als Solidargemeinschaft angehen.“ Es müssten vernünftige Lösungen für alle Clubs gefunden werden, denn die Vereine werde die Krise unterschiedlich hart treffen.
Über 700 Millionen Euro an TV-Geldern, Werbeeinnahmen und Ticketerlösen sollen den Bundesligisten insgesamt entgehen, wenn die Saison vorzeitig abgesagt wird. Ein Szenario, das Filbry zwar nicht ausschließen will, aber nicht ganz oben auf seiner Agenda für das DFL-Treffen in Frankfurt sieht: „Wir wollen uns erstmal gemeinsam ein Bild von der Situation machen und ein Update von Herrn Seifert von der DFL bekommen.“ Christian Seifert vertritt die Interessen der DFL, hat zum Beispiel die lukrativen TV-Verträge ausgehandelt. Sehr wahrscheinlich wird er den Clubs Lösungsmöglichkeiten präsentieren.
Dem will Filbry nicht vorgreifen und deshalb auch keine Präferenzen abgeben. „Wir müssen die Krise gemeinsam bewältigen“, sagt der 53-Jährige und hofft, dass die Liga ganz eng zusammenrückt. Allerdings war das zuletzt mit der Solidarität in der Interessenvertretung der 36 Bundesligisten so eine Sache – zumindest aus Bremer Sicht. Beim Thema Polizeikosten lehnten alle Clubs Werders Antrag, die Forderungen des Landes Bremen in Millionen-Höhe angemessen zu teilen, ab.
Nun ist die Situation allerdings eine andere: Abgesehen von den Topclubs Bayern München und Borussia Dortmund stehen in dieser Phase wohl alle Vereine finanziell extrem unter Druck, müssen zumindest mittelfristig um ihre Existenz bangen. Deshalb könnte Werder Bremens zweiter Aufruf zur Solidarität mehr Gehör finden. (kni)