Die Vorzeichen waren klar: Werder Bremen leiht Kevin Vogt für ein halbes Jahr aus Hoffenheim aus, ein längerer Verbleib ist sehr wahrscheinlich nicht drin, dafür ist der Defensivspieler (Marktwert: acht Millionen Euro) einfach zu teuer. Trotzdem lag immer ein Hauch Hoffnung in der Luft.
Zuletzt hatte Frank Baumann betont, wie wohl sich Vogt in Bremen fühle und wie zufrieden die Grün-Weißen mit der Leihgabe seien. Und der Werder-Sportchef hatte mysteriös angefügt: „Wir müssen uns in dieser Personalie auch ein Stück weit zurückhalten – aus verschiedenen Gründen.“ Welche das sind, ließ Baumann offen.
Jetzt hat sich einiges getan. Die TSG Hoffenheim hat Coach Alfred Schreuder entlassen, also den Mann, mit dem sich Vogt in der ersten Saisonhälfte verkracht hatte. Im Dezember war Vogt als Kapitän der TSG zurückgetreten und gab als Grund das gestörte Vertrauensverhältnis zum Trainer an. Kurz darauf ließ er sich zu Werder ausleihen.
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Schreuder hatte gewissermaßen erst Vogts Wechsel nach Bremen möglich gemacht, nun könnte sein Abgang ein Grund sein, warum es Vogt doch nochmal in Hoffenheim probieren will. Denn eigentlich hatte der 28-Jährige gute Jahre im Kraichgau, sein Vertrag dort läuft noch bis 2022.
Wer Schreuders Nachfolger wird, ist noch unklar (Gerüchten, dass Florian Kohfeldt von Werder zu Hoffenheim geht, hat Berater Marc Kosicke direkt einen Riegel vorgeschoben). Eine weitere Leihe von Kevin Vogt zu Werder Bremen scheint jedenfalls nun noch unrealistischer geworden zu sein. Und bei einem Abstieg der Grün-Weißen hätte das sich das Thema sowieso erledigt. (han)
Zur letzten Meldung vom 4. Juni 2020:
Bremen – Wenn Werder Bremen könnte, würde der Bundesligist den ausgeliehenen Kevin Vogt sofort fest verpflichten. Bislang galt ein Verbleib von Kevin Vogt beim SV Werder Bremen über diese Saison hinaus als unmöglich, doch Sportchef Frank Baumann macht nun ein wenig Hoffnung.
„Kevin fühlt sich hier sehr, sehr wohl. Wir sind auch mit ihm sehr zufrieden“, sagt Baumann. Ab dem 1. Juli sei Kevin Vogt aber wieder Spieler der TSG 1899 Hoffenheim. Es habe auch noch keine Gespräche über einen Transfer gegeben, betont Frank Baumann, um dann allerdings etwas mysteriös anzufügen: „Wir müssen uns in dieser Personalie auch ein Stück weit zurückhalten – aus verschiedenen Gründen.“
Möglicherweise will Kevin Vogt gar nicht zurück, weil er sich mit 1899-Coach Alfred Schreuder überworfen hat. Für eine feste Verpflichtung ist der 28-Jährige (Markwert: acht Millionen Euro) für Werder Bremen zu teuer, aber eine weitere Leihe wäre möglich. (kni)
Letzte Meldung vom 4. April 2020:
Natürlich hat er keine Not. Keine finanzielle jedenfalls. Kevin Vogt weiß, dass der noch bis 2022 laufende Vertrag bei 1899 Hoffenheim in dieser Hinsicht maximale Sicherheit für ihn bedeutet. Dennoch stehen für den 28-Jährigen Verteidiger von Werder Bremen in den kommenden Wochen Entscheidungen an, die zu fällen durch die Coronavirus-Krise nicht leichter geworden ist.
Bis zum Saisonende ist Kevin Vogt nur an Werder Bremen verliehen, ob er länger bleiben möchte, darf oder kann – das alles ist noch völlig offen. Auch, weil er mit Werder erstmal das Thema Klassenerhalt regeln muss.
„Wir werden mit einem Lachen aus der Saison gehen“, verspricht Kevin Vogt ein versöhnliches Ende einer extrem schwierigen Spielzeit. Schwierig für Werder Bremen, schwierig aber auch für ihn persönlich. Die Absetzung als Kapitän bei 1899 Hoffenheim, der Wechsel nach Bremen im Winter, das Verletzungspech zum Start, nun die Coronavirus-Krise als größtes aller Probleme – es hat gewiss schon schönere Zeiten gegeben in Vogts Leben. „Lehrreich und anspruchsvoll“ seien die Monate gewesen, sagt er. Aber wenn letztlich mit Werder der Klassenerhalt herausspringt, „dann wäre das ein sehr schönes Ende“.
Ein Ende nur „für eine sehr spezielle Saison“ oder auch ein Ende seines Bremen-Abstechers? Sportlich würde Werder Bremen Vogt sicher gerne behalten, die Finanzierbarkeit des Transfers wäre aber ein dickes Brett. Kevin Vogt selbst will sich nicht in den Konjunktiv begeben. Er behauptet, sich aktuell keine Gedanken über seine Zukunft zu machen. Und wenn er es doch täte, würde es ja sowieso nichts bringen: „Ich kann auch eins und eins zusammenzählen und weiß, dass im Moment andere Themen wichtiger sind.“ Für Werder, für Hoffenheim, für ihn selbst auch.
Also: auf die lange Bank mit diesem Thema. Kevin Vogt: „Bei den ganzen Eventualitäten, die aktuell im Raum stehen, fällt es mir schwer, vernünftige Antworten zu finden. Ich kann mich nur an den Fakten orientieren.“ Und die besagen ja immerhin, dass er in Hoffenheim noch einen gültigen Vertrag hat. Eine sportliche Zukunft aber vermutlich nicht.