1. Startseite
  2. Werder

Florian Kohfeldts Geschenk an Werder-Talent Manuel Mbom

KommentareDrucken

Manuel Mbom (r.) wurde im DFB-Pokal-Spiel von Werder Bremen gegen Greuther Fürth erst kurz vor Schluss eingewechselt.
Manuel Mbom (r.) wurde im DFB-Pokal-Spiel von Werder Bremen gegen Greuther Fürth erst kurz vor Schluss eingewechselt. © nordphoto / gumzmedia

Bremen – Die Regel ist es nicht, und doch kommt es im Fußball immer mal wieder vor, dass Tore fallen, bei denen die Vorarbeit schöner ist als der eigentliche Akt der Vollstreckung. Im Hinspiel gegen Arminia Bielefeld (1:0) hat Manuel Mbom von Werder Bremen für einen solchen Moment gesorgt – und sich damit im Oktober 2020 endgültig in der Bundesliga angemeldet. Vor dem Rückspiel gegen die Ostwestfalen (Sonntag, 18.00 Uhr, DeichStube-Live-Ticker) ist Mbom längst ein vollwertiges Mitglied des Bremer Kaders – auch wenn es im Verlauf seiner persönlichen Saison zuletzt die erste kleine Delle gab.

Rückblick, 3. Oktober 2020: Der Diagonal-Ball von Marco Friedl war schon sehenswert, weil punktgenau, aber was Manuel Mbom dann mit der Kugel machte, ließ aus einem guten einen spektakulären Angriff werden. Am rechten Rand des Strafraums sprang der 20-Jährige artistisch ab, um den Ball direkt aus der Luft mit dem rechten Fuß in Richtung Elfmeterpunkt zu befördern, wo Leonardo Bittencourt im nächsten Augenblick zum 1:0 für Werder Bremen traf. Am Ende sollte das Tor zum Sieg reichen, und Mbom hatte mit seinem erster Scorerpunkt in der Bundesliga sein starkes Liga-Debüt aus der Vorwoche während des 3:1-Erfolgs auf Schalke bestätigt. Nach der Partie in Gelsenkirchen hatte Sportchef Frank Baumann geschwärmt: „Das war abgeklärt, mutig, voller Leidenschaft und mit ganz viel Elan – so, wie wir ihn kennen.“

Werder Bremen: Manuel Mbom sammelt viele Gelbe Karten - Wird ihm Unrecht getan?

Anfang Februar 2021, sprich vier Monate nach dem Assist gegen Arminia Bielefeld, hat Manuel Mbom bereits 16 Einsätze in der Bundesliga gesammelt. Sein erstes Tor oder weitere Vorlagen stehen zwar noch nicht in seinem Arbeitsnachweis, dafür aber eine Zahl, die sich positiv wie negativ lesen lässt. Mit sieben Gelben Karten führt der robuste Mittelfeldspieler Werders Sünder-Kartei an. Noch kein anderer Bremer Spieler musste in der laufenden Saison eine Gelbsperre nach fünf Verwarnungen absitzen.

Wohlwollend betrachtet, lässt sich die Kartensammlung als Beleg für Mboms unermüdlichen Einsatz auf dem Platz lesen. Zu sagen, dass der Youngster bisweilen einfach noch zu ungestüm zu Werke geht, ist aber sicher auch nicht falsch. Werder-Trainer Florian Kohfeldt lieferte kürzlich sogar eine dritte Erklärung für Mboms Gelbsucht: Dem Spieler wird Unrecht getan.

Werder Bremen: Trainer Florian Kohfeldt macht Manuel Mbom ein Geschenk

„Manu muss sich erst ein Standing bei den Schiris erarbeiten, denn er kriegt Gelb für Aktionen, für die andere kein Gelb bekommen. Da muss ich ihn in Schutz nehmen“, sagte der Coach des SV Werder Bremen. Ein Vorwurf an die Schiedsrichter sei das aber nicht, sondern laut Kohfeldt „ganz normal“, eine Art Lehrgeld also. Und das musste Mbom kürzlich auch in anderem Zusammenhang zahlen.

Während der gruseligen ersten Hälfte im Rückspiel gegen Schalke 04 (1:1) zählte der gebürtige Göttinger vor Wochenfrist zu den schwächsten Bremern, wurde von Kohfeldt daraufhin zunächst aus dem Mittelfeld in den Sturm beordert und in der Pause – ebenso wie Felix Agu und Romano Schmid – ganz aus dem Spiel genommen. Im Pokal gegen Fürth durfte Manuel Mbom dann nur für die letzten Minuten ran, was aber keine Strafe, sondern „ein Geschenk“ war, wie Kohfeldt nach der Partie gegenüber Werder-TV betonte: „Ich wollte Manu direkt wieder zeigen, dass er wichtig ist, denn das wird er auch in den nächsten Wochen sein.“ Vielleicht ja schon am Sonntag, auf der Alm in Bielefeld – es wäre doch eine günstige Gelegenheit für den zweiten Scorerpunkt der Saison. (dco) Auch interessant: So seht Ihr das Bundesliga-Spiel von Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld live im TV und im Live-Stream.

Auch interessant

Kommentare