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Werder-Trainer Florian Kohfeldt erneuert Mikrofon-Kritik: „Das ist einfach nicht in Ordnung“

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Bremen - Sie wirken im ersten Moment ziemlich unscheinbar, vermutlich, weil sie nicht besonders groß und schon seit vielen Jahren fester Bestandteil des Drumherums bei einem Bundesligaspiel sind - und doch können Außenmikrofone für reichlich Ärger sorgen. Nachdem Florian Kohfeldt während des Pokalspiels gegen Greuther Fürth eigenmächtig und rüde ein solches Gerät aus seiner Nähe entfernt hatte, erklärte der Trainer des SV Werder Bremen nun vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld (Sonntag, 18.00 Uhr) wie er mit künftigen „Lauschangriffen“ umzugehen gedenkt.

„Es ist einfach nicht in Ordnung, wenn jedes Wort auf der Trainerbank eins zu eins übertragen wird“, betonte Florian Kohfeldt, der schon im Mai 2020, kurz vor Beginn der Geisterspiele in der Bundesliga, darum gebeten hatte, die künftig deutlich besser zu verstehenden Kommandos, Ausrufe und Wortgefechte der Spieler und vor allem auch Trainer nicht überzuinterpretieren.

Nachdem er im Pokalspiel des SV Werder Bremen gegen Fürth nun allerdings zum dritten Mal genau deshalb öffentlich aufgefallen war (zuvor bereits in Leipzig und während des Heimspiels gegen Schalke) erneuerte Kohfeldt seinen Appell: „Grundsätzlich kann ich damit leben, dass da Mikrofone stehen, aber ich bin der Meinung, dass wir uns trotzdem nicht die Freiheit nehmen lassen sollten, unseren Beruf so auszuüben, wie wir es normalerweise tun.“ Emotionen und auch „mal ein paar Wörter, die absolut im Rahmen bleiben“ gehörten einfach dazu. Und Spiele seien nun einmal „emotionale Ausnahmesituationen, in denen man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen sollte“.

Werder Bremen: Florian Kohfeldt wird mit Mikrofon-Problemen „leben müssen“

Ex-Werder-Profi und Freiburg-Torjäger Nils Petersen sieht das ganz ähnlich. In seiner neuesten Kolumne für die DeichStube sprang er dem Coach des SV Werder Bremen in dieser Woche zur Seite. „Ich empfinde es noch immer als surreal, dass jedes Wort auf und neben dem Platz zu verstehen ist“, schrieb Petersen. Und: „Florian Kohfeldt ist ein sehr emotionaler Trainer, genauso wie Christian Streich beim SC Freiburg. Wenn es während des Spiels mal lautstark und emotional zur Sache geht, will man nicht, dass jedes Wort in die Wohnzimmer gesendet wird. Würden sich Trainer wie Kohfeldt oder Streich deswegen zurücknehmen, ginge sicher auch etwas von ihrem Coaching-Stil verloren – und das wollen die Fans doch auch nicht, oder?“

Vor dem Bielefeld-Spiel bedankte sich Kohfeldt bei Petersen für diese Worte („Ich habe die Kolumne gelesen, er hat es sehr, sehr gut ausgedrückt“) – und kündigte an, sich künftig trotz aller Kritik mit den Außenmikrofonen arrangieren zu wollen. „Ich habe meine Probleme damit, aber ich werde damit leben müssen.“ (dco) Auch interessant: So seht Ihr das Bundesliga-Spiel von Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld live im TV und im Live-Stream.

Zur letzten Meldung vom 3. Februar 2021:

Mikrofon-Frust: Werder Bremen-Trainer Florian Kohfeldt räumt auf und hat eine seltsame Erklärung dafür

Bremen – In der 22. Minute hatte Florian Kohfeldt die Nase voll – oder besser gesagt die Ohren voll: Der Coach des SV Werder Bremen schnappte sich während des DFB-Pokal-Spiels gegen Greuther Fürth im Weserstadion mit bösem Blick ein Außenmikrofon, das nahe der Trainerbank gestanden hatte, und schmiss es dann in sichere Entfernung vor eine Werbebande.

Wahrscheinlich war Florian Kohfeldt zuvor mitgeteilt worden, dass sämtliche Anweisungen von ihm und Diskussionen mit der gegnerischen Trainerbank in der Fernseh-Übertragung bestens zu hören waren. Doch den wahren Grund für seine Aktion wollte der sonst so auskunftsfreudige Coach des SV Werder Bremen nicht nennen, sondern er präsentierte lieber eine bewusst schlechte Ausrede: „Es hat mein Sichtfeld eingeschränkt.“

Mikrofon-Ärger bei Werder Bremen: Florian Kohfeldt monierte schon früher den Lauschangriff auf die Trainer

Gemeint war das Außenmikrofon, das maximal die Sicht auf die Schuhe der Spieler verhindert hätte, wenn es überhaupt vor der Trainerbank zu finden gewesen wäre. Natürlich ging es auch gar nicht um die Größe des Geräts, sondern um die bloße Anwesenheit. Darüber hatte sich Florian Kohfeldt schon nach der 0:2-Niederlage des SV Werder Bremen in Leipzig aufgeregt. „Ihr habt uns das Spiel eh schon weggenommen“, war damals von Kohfeldt Richtung Schiedsrichter bei der Fernseh-Übertragung zu hören gewesen. Für den Vorwurf entschuldigte sich der 38-Jährige nach dem Spiel, monierte aber auch indirekt den Lauschangriff auf die Trainerbänke. Doch wirklich groß thematisieren wollte er das damals nicht.

Auch diesmal beließ es Kohfeldt bei vagen, fast unverständlichen Andeutungen. „Wir dürfen nicht immer alles zu hoch hängen. Das ist das Problem, dann wird ein Halbsatz anders interpretiert. Bei allem Respekt: Wir dürfen Fußball spielen, wir wissen um dieses Privileg, aber wenn wir spielen, dann müssen wir es auch richtig spielen dürfen“, sagte Florian Kohfeldt und betonte: „Nehmen wir das Spiel heute: Wenn sich da irgendjemand über irgendetwas aufregt, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Kollegialer, umgänglicher und fairer kann ein Spiel nicht ablaufen im Profi-Fußball.“

Werder Bremen: Außenmikrofon habe Florian Kohfeldts Sichtfeld eingeschränkt

Da stellt sich natürlich die Frage, warum Kohfeldt das Außenmikrofon überhaupt störte, wenn gar nichts Schlimmes zu hören gewesen wäre. War es aber eben doch. Schon nach wenigen Minuten hatte es zwischen den beiden Bänken fast so sehr gekracht wie zuvor beim auslösenden Foul von Nunoo Sarpei an Milot Rashica. Es sah fast so aus, als hätten es die Fürther auf den Stürmer des SV Werder Bremen besonders abgesehen. Und das merkten Florian Kohfeldt und Co. ziemlich lautstark an.

Für die Fernseh-Zuschauer war das durchaus unterhaltsam und eine schöne Zugabe, wenn schon ohne Fans auf die übliche Stadionatmosphäre verzichtet werden muss. Für die Trainer ist das natürlich heikel, sie müssen viel mehr als früher aufpassen, was sie sagen. Oder sie entfernen einfach wie Kohfeldt das Außenmikrofon. „Es hat mein Sichtfeld eingeschränkt“, wiederholte der Coach am Ende der Nachfragen zu diesem Thema noch einmal seine sehr spezielle Erklärung. (kni/dco) Auch interessant: Marco Roses Nachfolger? Gladbach-Gerücht um Werder Bremen-Trainer Florian Kohfeldt reißt nicht ab! Jetzt spricht Frank Baumann!

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