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Maskenmann mit Scheuklappen: Werder-Verteidiger Veljkovic mit Tunnelblick 

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Bei Milos Veljkovic ist der Biss und Wille erkennbar mit dem er den Abstiegskampf mit Werder Bremen überstehen will.
Bei Milos Veljkovic ist der Biss und Wille erkennbar mit dem er den Abstiegskampf mit Werder Bremen überstehen will. © gumzmedia

Bremen – Was Fußballer so machen in der aktuellen „Quasi-Quarantäne“? Auf keinen Fall gucken sie rund um die Uhr Fußball. Jedenfalls dann nicht, wenn sie Milos Veljkovic heißen. Obwohl es eine Partie nicht ganz ohne Belang für den tief im Abstiegskampf steckenden SV Werder Bremen war, hat er sich am Montagabend das Nachholspiel von Hertha BSC bei Mainz 05 nicht angesehen, hat sich gewissermaßen selbst Scheuklappen verpasst. Aus Gründen, die der 25-Jährige in etwa so beschreibt: Man muss sich ja nicht noch verrückter machen lassen...

„Ich schaue mir diese Spiele nicht direkt an“, meint Milos Veljkovic, „weil es schlussendlich auf uns selbst ankommt und darauf, wie wir spielen. Solange alles in unserer Hand ist, konzentriere ich mich nur auf uns und auf das, was wir kontrollieren können.“ Da spielt es für ihn offenbar auch keine große Rolle, dass der Tabellen-17. Hertha durch das 1:1 einen Punkt näher herangekommen ist an die Bremer und die Mainzer sich einen Punkt weiter entfernt haben. Die Berliner liegen, bei immer noch zwei Spielen weniger nur noch drei Zähler hinter Werder Bremen, die einst abgeschlagenen Mainzer sind fünf Punkte voraus.

Es lässt sich also sagen, dass sich die Bremer Lage nach dem ersten von drei Hertha-Nachholspielen weiter verschlechtert hat. Und dennoch hat Veljkovic natürlich recht, wenn er sagt, dass Werder Bremen alles noch in der eigenen Hand hat. Drei Siege in den drei noch verbleibenden Spielen, dann gibt es am Klassenerhalt nichts zu rütteln. Aber als ob das so einfach wäre. Veljkovic glaubt indes daran, dass die Mannschaft im DFB-Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig (1:2 n.V.) den Schlüssel zur Rettung gefunden hat. „Jetzt hilft es nicht, viel zu reden. Jetzt müssen wir einfach genauso spielen wie gegen Leipzig, müssen es genauso wieder auf den Platz bringen“, sagt er vor dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag.

Werder Bremen kann im Abstiegskampf nur noch Kämpfen und das Beste hoffen

Es sind keine überraschenden Aussagen, die Milos Veljkovic in einer Online-Medienrunde präsentiert, aber am Ende beschreibt er wohl das, was Werder Bremen im Liga-Endspurt tatsächlich noch machen kann. Kämpfen und das Beste hoffen. Dass die Taktik dabei in den Hintergrund gerät und schon gegen Leipzig nur noch ein grobes Gerüst statt ein filigranes Werk war, ist dem serbischen Nationalspieler schlussendlich egal. Andere Faktoren seien „momentan auch wichtiger“, meint Veljkovic und benutzt gängige Schlagwörter wie „Biss“, „Emotionen“, „Willen“, um die Anforderungen an die Mannschaft zu formulieren: „Wenn wir das alles einbringen, können wir gegen jede Mannschaft bestehen.“ Das galt gegen Leipzig, das werde auch gegen Leverkusen so sein: „So können wir das Momentum auf unsere Seite bringen.“

Milos Veljkovic will für Werder Bremen trotz Maske und Einschränkungen unbedingt spielen

Bei Veljkovic ist schon auf den ersten Blick erkennbar, dass er Biss und Willen hat. Denn er trägt nicht nur die imaginären Scheuklappen, sondern derzeit wegen des vor zwei Wochen im Spiel gegen Mainz 05 erlittenen Nasenbeinbruchs auch ganz real eine Spezialmaske auf dem Platz. Gegen Union Berlin fehlte er noch, gegen Leipzig war er aber wieder dabei, lieferte ein gutes Spiel für Werder Bremen ab. Mit der Maske sei das Sichtfeld zwar „nicht ideal“ - und auch ein Restrisiko, dass es wieder eins auf die Nase gibt, ist vorhanden, doch die Alternative ist eben, gar nicht zu spielen. Und das kommt für Milos Veljkovic nicht in Frage: „Ich wollte auch gegen Union spielen, das ging aber nicht, weil wir eine Gehirnerschütterung nicht ausschließen konnten. Mit Maske ist es jetzt ein bisschen ungewohnt, aber das ist schon okay.“ (csa)

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