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Bargfrede: Der Härtetest vor den Härtetests

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Philipp Bargfrede arbeitet peu à peu an seinem Startelf-Comeback für Werder Bremen.
Philipp Bargfrede arbeitet peu à peu an seinem Startelf-Comeback für Werder Bremen. © Gumz

Bremen – Für seine Verhältnisse ist es eine ziemlich schleppend verlaufende Rückkehr. Quasi eine im Schneckentempo. 24 Minuten waren es im Spiel des SV Werder Bremen gegen RB Leipzig, null gegen Borussia Dortmund, zuletzt sechs gegen Eintracht Frankfurt – in der Vergangenheit stand Philipp Bargfrede für deutlich rasantere, furiosere Comebacks als das aktuelle.

Doch mit dem Testspiel von Werder Bremen beim FC St. Pauli am Freitag (18.30 Uhr, DeichStuben-Liveticker) im Stadion am Millerntor soll mehr Tempo in die Sache kommen. „Das wird ein sehr guter Check für mich, wie gut Fitness und Kondition schon sind“, sagt der 30-Jährige, für den das, was über Jahre eine Selbstverständlichkeit war, nun ein Fernziel ist: „Ich möchte wieder wichtig sein für Werder Bremen.“ Dafür muss er jedoch Nuri Sahin den Stammplatz abjagen. Ganz leicht wird das nicht.

Werder Bremen: Philipp Bargfrede als Kaltstarter

Früher war der Status „wichtig“ für Bargfrede in Stein gemeißelt. Ohne ihn ging es oftmals nicht. Was sich auch an der Art seiner nicht gerade wenigen Comebacks ablesen ließ. Eigentlich immer, sobald er nach einer neuerlichen langwierigen Verletzung das Teamtraining aufgenommen hatte, stand er auch schon wieder in der Startelf. Auf diese Art erwarb sich der Mittelfeld-Abräumer den Ruf eines Kaltstarters.

Doch diesmal lässt er sich Zeit – oder besser: Ihm wird Geduld abgenötigt. Und zwar von Trainer Florian Kohfeldt, der angekündigt hatte, dass er es langsam angehen lassen wolle mit Bargfrede. Nach dessen Knie-OP im Mai gewährte der Coach ihm eine lange Anlaufzeit bis zum ersten Einsatz vor drei Wochen. Nur ein weiterer Kurzauftritt ist seither dazu gekommen. „Die Einsätze waren gut. Für mehr hätte die Luft auch nicht gereicht“, meint Bargfrede. Doch das darf getrost als linientreue Aussage angesehen werden. Denn in Bargfrede sah es durchaus auch anders aus. „Natürlich ist man ungeduldig. Als Fußballer willst du natürlich früher und schneller zurück sein im Geschehen. Du bist hungrig. Und natürlich möchtest du zurückhaben, was vorher war“, erklärt er.

Werder Bremen: Bargfrede will Einsatzgarantie

In seinem Fall bedeutet das: eine Einsatzgarantie. Doch ob es die in dieser Saison noch mal für ihn geben wird? Aktuell hat sich Nuri Sahin auf der Position im defensiven Mittelfeld festgebissen. „Er macht das gut“, lobt Bargfrede, der sich plötzlich in der Position des Herausforderers wiederfindet. Aber auf den bevorstehenden Zweikampf um den Platz auf der „6“ reagiert er mit der ihm eigenen stoischen Ruhe: „Für mich ist es nur wichtig, dass ich jetzt auf ein gutes Fitnesslevel und in eine gute Form komme. Dann hoffe ich, dass ich auch wieder in der Startelf stehen werde.“

Werder Bremen: Bargfrede muss auf St. Pauli den Härtetest bestehen

Als Kampfansage an Sahin geht diese Aussage freilich nicht durch, sie ist maximal eine schwache Eins auf der Ballyhoo-Skala. Doch etwas anderes ist bei Philipp Bargfrede auch nicht zu erwarten. Ruhig, bescheiden und ohne Getöse blickt er auf die nächsten Wochen, die so enorm wichtig werden. „Richtungsweisend“ werden die kommenden Partien, sagt Bargfrede – angefangen mit dem Heimspiel gegen Hertha BSC am Samstag nach der Länderspielpause. Es folgen in Leverkusen, Freiburg, Gladbach, Schalke und Wolfsburg Gegner, mit denen Werder Bremen um die internationalen Plätze konkurrieren möchte. „Das sind Spiele, von denen du möglichst viele gewinnen solltest“, sagt er und ergänzt: „Danach wissen wir, wo die Reise hingeht.“ Philipp Bargfrede weiß es bis dahin sicher auch. Um in den Partien eine Rolle zu spielen, muss er am Freitag auf St. Pauli den Härtetest bestehen. (csa)

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