Ein Test kostet übrigens 60 Euro, bezahlt wird das Ganze zunächst von der DFL, die die Kosten von bis zu einer Million Euro wiederum auf die Clubs umlegen wird. Und was halten die Ehefrauen und Kinder der Profis des SV Werder Bremen davon? Noch gibt es kaum Rückmeldungen, weil die Zeit aktuell nicht drängt. Eine große Zustimmung erscheint aber sicher – was bei den Alternativen auch kein Wunder wäre. Denn wer als Profi die Familientests umgehen möchte, muss entweder ein penibles Protokoll führen, wen er wann und wo getroffen hat. Oder er zieht einfach bis zum Saisonende zu Hause aus und ins Hotel.
Was alle verhindern wollen, kann trotzdem passieren: ein Infektionsfall in der Mannschaft. Der Ablauf sähe dann auch beim SV Werder Bremen so aus: Meldung an das Gesundheitsamt, das dann wiederum das weitere Vorgehen bestimmt. Die DFL wünscht sich, dass nur der Infizierte in Quarantäne kommt, nicht aber das gesamte Team. Oder gar zwei Teams, wenn der betreffende Profi allen Maßnahmen zum Trotz auf dem Platz gestanden haben sollte.
Kurios: Tatsächlich sucht die DFL bereits nach Beweisen, dass die Ansteckungsgefahr auf dem Platz eher klein statt groß ist. Dafür wird mittels Trackingsystem die Zeit gestoppt, in der sich in zurückliegenden Partien Spieler A und Spieler B auf dem Platz tatsächlich so nahe kommen sind, dass eine Ansteckung möglich gewesen wäre. Offenbar blieben die Spieler in nahezu allen denkbaren Konstellation unter jenen 15 Minuten, die angeblich nötig sind, damit ein Infizierter einen Mit- oder Gegenspieler anstecken kann. Die Belastbarkeit dieser Studie ist jedoch noch nicht neutral überprüft worden. (csa)
Letzte Meldung vom 30. April 2020:
Nein, wirklich schlauer ist der SV Werder Bremen am Donnerstag nicht geworden. Nach der Beratungsrunde zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Länderchefs ist immer noch nicht klar, ob und wenn ja, wann die Bundesliga ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen darf. Aber die Zeichen mehren sich, dass ein Neustart noch im Mai möglich sein wird.
Und bei Werder Bremen laufen die Vorbereitungen darauf immer stärker an. Am Donnerstag wurde – um dem von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) entworfenen medizinischen Leitfaden zu folgen – der gesamte Bundesliga-Kader sowie das Betreuer- und Trainerteam auf Covid19 getestet.
Vorgenommen wurden die rund 50 Tests von einem Mitarbeiter der Bremer Paracelsus-Klinik. Nach nur ein, zwei Tagen ist mit Ergebnissen zu rechnen, dann weiß der SV Werder, ob alle für den Bundesliga-Spielbetrieb relevanten Personen für den Moment Corona-frei sind. Das wäre die Grundvoraussetzung, um in Kürze möglicherweise den nächsten Schritt in den Lockerungen der Auflagen für die Profi-Fußballer machen zu können. Und dieser Schritt heißt Mannschaftstraining. Möglich, dass es damit unmittelbar nach dem 6. Mai losgehen kann.
Am Donnerstag, dem Tag, an dem in Frankreich die Saison abgebrochen wurde, gab es in Deutschland erwartungsgemäß keinen Startschuss von Kanzlerin und Ministerpräsidenten für den Profi-Fußball - noch nicht. Schon nach der nächsten großen Runde an eben jenem 6. Mai könnte es jedoch sein, dass Werder und alle anderen Bundesligisten wissen, wann sie wieder spielen und die seit Mitte März unterbrochene Saison fortsetzen können.
Ein Kernpunkt der Vorbereitung wird ein Trainingslager sein, in dem die Mannschaften zusammengezogen werden, um einerseits geschlossen und unter quarantäneähnlichen Bedingungen zusammen zu sein und um sich andererseits so gut es in der Kürze der Zeit geht auf den Re-Start vorzubereiten.
Denkbar ist, dass zwischen dem Startschuss der Politik und dem ersten Anpfiff nur zwei Wochen liegen werden. Auf Ort, Zeitpunkt und Dauer eines solchen Trainingslagers hat sich Werder Bremen noch nicht festgelegt, entscheidend für alles ist das Datum des Wiederbeginns. Ausgeschlossen werden kann aber, dass der Club sein Team irgendwo sehr weit entfernt von Bremen ins Trainings- und Quarantänecamp schicken wird. Für eine umständliche Anreise reicht die Zeit nicht.
Klar ist: Wenn Werder Bremen und Co. wieder spielen, dann definitiv vor leeren Rängen. Die Politik hat am Donnerstag erneut bekräftigt, dass Spiele vor Zuschauern bis Ende August verboten bleiben. (csa)
Zur letzten Meldung, 30. April, 16.30 Uhr:
Die Fußball-Bundesliga und Werder Bremen müssen sich weiterhin auf Geisterspiele bis mindestens Ende August einstellen. Bund und Länder wollen am Verbot von Großveranstaltungen für die nächsten Monate festhalten. Darauf einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten nach dpa-Informationen bei einer Videokonferenz am Donnerstag.
Bundesliga-Spiele für Werder Bremen und Co. sowie andere größere Sportveranstaltungen sind demnach vorerst nur ohne Zuschauer möglich. Bis zur nächsten Videokonferenz von Kanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten am 6. Mai soll ein Konzept zur Wiederaufnahme des Sportbetriebs erarbeitet werden.
Kanzleramtschef Helge Braun soll mit den Chefs der Staatskanzleien der Länder auf der Grundlage der Empfehlungen der jeweiligen Ministerkonferenzen Vorschläge machen, heißt es in der der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefs der Länder am Donnerstagnachmittag.
Braun hatte bereits zuvor angekündigt, dass eine Entscheidung über einen Neustart der Bundesliga mit Spielen ohne Zuschauer frühestens in der kommenden Woche fallen wird. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und die Proficlubs erhoffen sich einen Start bereits im Mai. (dpa)
Zur letzten Meldung, 30. April, 9 Uhr:
Die Ampel springt auf Grün: Entscheidende Teile der Politik haben in der Coronavirus-Krise trotz großer Bedenken von zahlreichen Kritikern den Weg für Werder Bremen und Co. für einen Saison-Neustart im Profi-Fußball freigemacht.
Sollte die Kanzlerin im Einklang mit den Ministerpräsidenten den Empfehlungen der Sportministerkonferenz und des Arbeitsministeriums folgen, rollt in der Bundesliga und der 2. Liga in wenigen Wochen wieder der Ball. Damit hätten Werder Bremen und die Deutsche Fußball-Liga ihr Ziel erreicht – es käme ab Mai zu Geisterspielen inmitten der Coronavirus-Pandemie.
Die Entscheidung über den Wiederbeginn der seit Mitte März unterbrochenen Spielzeit wird aber voraussichtlich noch nicht am heutigen Donnerstag fallen. Obwohl die Sportministerkonferenz (SMK) den Wiederbeginn mit Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit für Mitte/Ende Mai empfiehlt und diese Position die Grundlage für die heute angesetzte Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den 16 Länderchefs sein soll, geht die SMK nicht von einem Beschluss aus. Das erklärte ein Sprecher der Vorsitzenden Anja Stahmann. Demnach rechnet die SMK frühestens für Anfang Mai mit einer Entscheidung.
Im Hinblick darauf ist die SMK-Empfehlung jedoch eindeutig. „Die Fortsetzung des Spielbetriebes in der Fußball-Bundesliga vor leeren Zuschauerrängen erachtet die SMK nach wie vor ab Mitte oder Ende Mai für vertretbar“, sagte die Bremer Sportsenatorin Stahmann. Auch das Bundesarbeitsministerium gibt mittlerweile seinen Segen für einen Neustart der Bundesliga. Minister Hubertus Heil (SPD) sieht das DFL-Konzept für eine Fortsetzung der Bundesliga-Saison als „aus arbeitsschutzrechtlicher Sicht nicht mehr problematisch. Es sind Wege gefunden worden, Risiken zu minimieren und den Arbeitsschutz auch einzuhalten.“
Dazu gehört offenbar auch ein umfassendes Quarantäne-Konzept, über das die „Bild“-Zeitung am Mittwoch berichtete. Demnach dürfen sich auch die Spieler von Werder Bremen während der Rest-Saison nur zwischen ihrer Wohnung und dem Vereinsgelände bewegen, ihr privates Umfeld soll sich freiwillig testen lassen, die Profis müssen Kontakte mit Freunden und Familienmitgliedern entsprechend protokollieren. Und: Auf der Bank sollen Trainer und Ersatzspieler Masken tragen, sofern der Mindestabstand nicht gewährleistet werden kann. Auf dem Platz treffen sich dann aber alle ohne Mund-Nasen-Schutz...
Zum offenbar so überzeugenden Konzept der DFL gehören auch zwei Tests pro Woche und Spieler. Nach Informationen des „Kicker“ beginnen am Donnerstag die flächendeckenden Testungen in der Liga. Wie das allerdings mit der Bedingung der Sportministerkonferenz in Einklang zu bringen ist, bleibt zunächst schleierhaft. Die Grünen-Politikerin Stahmann betont: „Der Sport darf generell nicht den Vorwurf auf sich ziehen, dass er Testkapazitäten beansprucht, die für den allgemeinen Gesundheitsschutz zum Beispiel in Altenheimen oder Kliniken dringend gebraucht werden.“ (sid/csa)
Letzte Meldung vom 23. April 2020:
Ob und wann die Bundesliga-Saison in Zeiten der Coronavirus-Krise fortgesetzt wird, ist weiterhin offen. Der 9. Mai wurde zuletzt als mögliches Datum für einen Restart genannt. Dass es so früh schon weitergeht, glaubt Frank Baumann, Sportchef von Werder Bremen, allerdings nicht.
„Ich persönlich bin skeptisch, dass am 9. Mai Bundesliga-Spiele stattfinden werden“, sagte Frank Baumann am Donnerstag in einer Video-Pressekonferenz. Der Sportchef von Werder Bremen betonte, dass dieses Datum nicht vom Fußball, sondern vereinzelt von Politikern genannt wurde. Konkret hatten die Ministerpräsidenten Markus Söder (Bayern/CSU) und Armin Laschet (Nordrhein-Westfalen/CDU) den 9. Mai ins Spiel gebracht.
Wie es in Zukunft für die Bundesligisten weitergehe, sei „einzig und allein die Entscheidung der Politik“, erklärte Baumann, der keine Einschätzung abgeben wolle, wann er eine Fortsetzung der Saison für absehbar hält. „Wir werden das abwarten und uns weiter an die Entscheidungen und Vorgaben halten.“
Voraussetzung, dass es mit dem Spielbetrieb weitergeht, ist die Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings. „Es sind mindestens zwei Wochen Mannschaftstraining nötig vor dem ersten Spiel, besser sogar drei, weil man schon so lange raus ist“, sagte Baumann. Bisher darf Werder Bremen wegen der Coronavirus-Pandemie allerdings nur in kleinen Gruppen trainieren. Bundesweit gelten strikte Kontaktbeschränkungen bis zum 3. Mai. Zwei bis drei Wochen Mannschaftstraining sind bis zum 9. Mai also praktisch unmöglich. (han)
Zur letzten Meldung vom 27. März 2020:
Bremen – Die Zwangspause der Bundesliga und damit auch des SV Werder Bremen wurde wegen der Coronavirus-Krise gerade erst vom Präsidium der Deutschen-Fußball-Liga (DFL) bis zum 30. April ausgeweitet, da taucht ein interessantes Gerücht auf.
Angeblich soll ab Mitte Mai wieder in der Bundesliga gespielt werden und die Saison dann bis Ende Juni durchgezogen werden. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. Die Spiele des SV Werder Bremen sollen dann ohne Zuschauer ausgetragen werden. Darüber wird bei der nächsten Mitgliederversammlung der 36- Erst- und Zweitligisten am 31. März diskutiert. Dann muss auch die Empfehlung des Präsidums mit der Spielpause bis Ende April noch offiziell abgenickt werden, aber das gilt als reine Formsache. (kni)
Zur letzten Meldung vom 24. März 2020 15.00 Uhr
Frankfurt/Bremen – Nun ist es auch offiziell: Die Fußball-Bundesliga lässt ihren Spielbetrieb mindestens bis zum 30. April ruhen, damit verlängert sich auch für den SV Werder Bremen die Zwangspause durch die Cornavirus-Krise.
Diese Entscheidung traf am Dienstag das Präsidium der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Den Beschluss muss die Mitgliederversammlung der DFL am 31. März zwar noch bestätigen, doch das gilt als sicher.
Bislang hatte die DFL nur eine Pause bis zum 2. April angesetzt. Doch schon in den letzten Tagen hatten sich viele Funktionäre dafür ausgesprochen, den Zeitraum auszudehnen. In der aktuellen Lage in der Coronavirus-Krise dürften nicht einmal die vorgesehenen Geisterspiele eine Genehmigung erhalten. Daher denkt Werder Bremen auch über Kurzarbeit nach.
Die DFL schreibt in einer Mitteilung: „Das Präsidium ist sich im Klaren darüber, dass alle Szenarien und Handlungsoptionen auch von externen Faktoren abhängig sind, auf deren Entwicklung DFL und Klubs nur begrenzt oder teilweise gar keinen Einfluss haben: u.a. die weitere Verbreitung des Virus und die Bewertung der Lage durch die Politik. Vor diesem Hintergrund wird das Präsidium der Mitgliederversammlung eine weitere Aussetzung des Spielbetriebs in der Bundesliga und 2. Bundesliga bis mindestens 30. April empfehlen.“
Und weiter: „Angesichts der potenziell existenzgefährdenden Situation einiger Klubs und aus Verantwortung für einen Wirtschaftszweig mit 56.000 direkt und indirekt Beschäftigten hatte die Mitgliederversammlung am 16. März einstimmig das Ziel vertreten, die Saison bis zum 30. Juni zu Ende spielen zu wollen, soweit dies rechtlich zulässig und selbstverständlich gesundheitlich vertretbar ist. Diesbezüglich arbeitet die DFL derzeit unter Hochdruck an Konzepten, Spiele zu gegebenem Zeitpunkt – der Situation geschuldet – auch ohne Stadion-Zuschauer und mit einem Minimal-Einsatz von Arbeitskräften in den Bereichen Sport, allgemeine Organisation und Medien durchzuführen. Anders als im Amateur- und Breitensport oder bei sonstigen Freizeitveranstaltungen wäre dann nur Personal im Stadion, das an diesem Arbeitsplatz einer Erwerbstätigkeit nachgeht.“