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Werder Bremen setzt für die Relegation  gegen Heidenheim nicht auf Füllkrug-Tipps, aber auf Füllkrug-Tore

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Das Duell von Werder Bremen gegen den 1. FC Heidenheim wird bereits die dritte Relegation für Niclas Füllkrug.
Das Duell von Werder Bremen gegen den 1. FC Heidenheim wird bereits die dritte Relegation für Niclas Füllkrug. © gumzmedia/nordphoto/Pool

Bremen – Die Lage ist ernst, aber nicht zu ernst für einen Scherz. „Ich überlege ernsthaft, ob ich ihn überhaupt mit in den Kader nehme“, sagt Florian Kohfeldt und grinst dabei. Denn so viel ist klar: Niclas Füllkrug, den Mann, um des in diesem Fall geht, in den Relegationsspielen des SV Werder Bremen gegen den 1. FC Heidenheim nicht aufzubieten, wäre Irrsinn und würde einem sportlichen Suizid-Versuch gleichkommen.

Kohfeldt verzichtet dennoch nicht auf den Gag, der auf Niclas Füllkrugs sehr spezielle Vorerfahrungen mit der Bundesliga-Relegation abzielt. Mit Greuther Fürth (2014) und dem 1. FC Nürnberg (2016) hatte der heutige Stürmer des SV Werder Bremen schon zweimal an den K.o.-Spielen teilgenommen – und war zweimal gescheitert. Was für abergläubisch Angehauchte tatsächlich einen Grund darstellen könnte, in ihm nicht gerade einen Erfolgsgaranten für die Relegation zu sehen.

Aber Kohfeldt ist nicht abergläubisch, Kohfeldt sieht in Füllkrug nur das, was er fraglos ist: ein Angreifer, der Werder Bremen bedeutend stärker macht. Also wird der 27-Jährige selbstredend im Kader stehen, ob er aber auch wieder in der Werder-Startelf steht, ließ der Coach am Tag vor dem Hinspiel gegen den 1. FC Heidenheim noch offen. „Das habe ich wirklich noch nicht entschieden“, sagte Kohfeldt.

Werder Bremen: Niclas Füllkrug gegen 1. FC Heidenheim in der Startelf?

Anders sieht es im Mittelfeld aus. Kevin Vogt fehlt am Donnerstag wegen einer Gelbsperre, was fraglos ein Problem ist für Werder. Die Lösung existiert bereits, aber sie bleibt vorerst in Kohfeldts Kopf verborgen. „Ich weiß, was wir machen, aber ich sage es nicht“, meint der 37-Jährige. Dass Philipp Bargfrede an Vogts Stelle treten wird, ist möglich, dieses Modell wäre aber von vornherein mit einer klaren Einschränkung versehen. Kohfeldt: „Für 90 Minuten reicht es nicht bei Philipp.“

Das gilt auch für Niclas Füllkrug. Zwar hatte er beim 6:1 über den 1. FC Köln erstmals seit seinem Comeback in der Startelf gestanden, nach 45 Minuten musste er aber vorsichtshalber raus. Mehr wäre eine Überforderung gewesen. Der Plan war bis dahin aber zu hundert Prozent aufgegangen, Werder Bremen hatte den FC überrannt und in 29 Minuten drei Tore erzielt.

Werder Bremen vor Relegation: Tipps von Niclas Füllkrug? Lieber nicht!

Eine Wiederholung gegen Heidenheim ist zwar wünschenswert, jedoch nicht zu erwarten. Ein Duell, das in Hin- und Rückspiel entschieden wird, könne man auch „strategischer“ angehen, so Kohfeldt. Heißt: Abwarten, geduldig sein und irgendwann, wenn der Gegner müde ist, die Wucht eines Füllkrugs einwechseln.

Tipps, die die Herangehensweise in der Relegation betreffen, will sich Kohfeldt von Füllkrug übrigens nicht holen. Bar jeglichen Humors weist er darauf hin: „Niclas hat ja zweimal verloren.“ Was sollte er ihn also fragen? (csa)

Zur letzten Meldung vom 1. Juli 2020:

Werder Bremen: Niclas Füllkrug winkt Relegations-Rekord

Bremen – Der letzte Bundesliga-Spieltag hat es gezeigt: Mit Niclas Füllkrug in der Startelf läuft es bei Werder Bremen wie geschmiert. Beim 6:1-Sieg über den 1. FC Köln gelangen drei Tore in nur 29 Minuten, eines davon erzielte Füllkrug selbst.

Eine Anfangsformation mit dem lange verletzten Torjäger gilt für Werder Bremen deshalb auch für das Relegations-Hinspiel gegen den 1. FC Heidenheim am Donnerstag (20.30 Uhr, Weserstadion) als sehr wahrscheinlich.

Es gibt auch eine Statistik, die es dringend empfiehlt, wieder auf den Stürmer zu setzen. Es gibt aber auch eine andere, die einen förmlich anschreit: Vorsicht mit Niclas Füllkrug! Denn der 27-Jährige ist bereits zweimal in der Relegation gescheitert. Glücksbringer geht irgendwie anders.

Werder Bremen: Niclas Füllkrug scheiterte als Profi bereits zweimal in der Relegation

Es war am Ende der Spielzeit 2013/14, als sich Niclas Füllkrug mit Greuther Fürth die Chance bot, in der Hoffnungsrunde gegen den Hamburger SV den Bundesliga-Aufstieg zu realisieren. In Hin- und Rückspiel wurde er jeweils als Joker gebracht, konnte am Ausgang der Duelle aber nichts mehr verändern. 0:0 in Hamburg, 1:1 in Fürth – der Zweitligist war gescheitert.

Zwei Jahre später ein ähnlicher Verlauf. Füllkrug, mittlerweile zum 1. FC Nürnberg gewechselt und dort Stammkraft, traf diesmal auf Eintracht Frankfurt, die kurz zuvor – wer erinnert sich nicht? – von Werder Bremen in die Relegation geschickt worden war. Wieder war es knapp, wieder ging der Angreifer aber leer aus. Die Ergebnisse diesmal: 1:1 in Frankfurt, 0:1 in Nürnberg.

Werder Bremen vor Relegation: Niclas Füllkrug gewann seine letzten vier Spiele gegen den 1. FC Heidenheim

In Summe blieben also vier Relegations-Einsätze, kein Füllkrug-Tor, kein Sieg, kein Aufstieg. Man könnte also glauben, dass der Werder-Profi und die Relegation nicht zueinander passen. Man könnte aber auch sagen, dass die Vorzeichen diesmal ganz andere sind, weil „Lücke“ erstmals auf Seiten des Erstligisten steht und er gegen den aktuellen Gegner eine Serie aufzuweisen hat, die locker als Gegenspieler der Relegationsbilanz fungieren kann. 

Denn gegen Heidenheim hat Niclas Füllkrug die letzten vier Duelle alle gewonnen. Zwei mit dem 1. FC Nürnberg in der Nicht-Aufstiegssaison und zwei mit Hannover 96 eine Spielzeit später. Setzt sich diese Reihe fort, wird Füllkrug nicht nur sein Relegationstrauma endlich ablegen, sondern auch einen Rekord verschmerzen können, von dem sich nicht einwandfrei sagen lässt, ob er dem Halter zu Ruhm und Ehre gereicht oder nicht. Jedenfalls avanciert der Bremer bei einem Einsatz gegen Heidenheim zum ersten Profi, der für drei verschiedene Vereine in der Bundesliga-Relegation angetreten ist. (csa)

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