Zur letzten Meldung vom 1. Juli 2020:
Bremen – Der letzte Bundesliga-Spieltag hat es gezeigt: Mit Niclas Füllkrug in der Startelf läuft es bei Werder Bremen wie geschmiert. Beim 6:1-Sieg über den 1. FC Köln gelangen drei Tore in nur 29 Minuten, eines davon erzielte Füllkrug selbst.
Eine Anfangsformation mit dem lange verletzten Torjäger gilt für Werder Bremen deshalb auch für das Relegations-Hinspiel gegen den 1. FC Heidenheim am Donnerstag (20.30 Uhr, Weserstadion) als sehr wahrscheinlich.
Es gibt auch eine Statistik, die es dringend empfiehlt, wieder auf den Stürmer zu setzen. Es gibt aber auch eine andere, die einen förmlich anschreit: Vorsicht mit Niclas Füllkrug! Denn der 27-Jährige ist bereits zweimal in der Relegation gescheitert. Glücksbringer geht irgendwie anders.
Es war am Ende der Spielzeit 2013/14, als sich Niclas Füllkrug mit Greuther Fürth die Chance bot, in der Hoffnungsrunde gegen den Hamburger SV den Bundesliga-Aufstieg zu realisieren. In Hin- und Rückspiel wurde er jeweils als Joker gebracht, konnte am Ausgang der Duelle aber nichts mehr verändern. 0:0 in Hamburg, 1:1 in Fürth – der Zweitligist war gescheitert.
Zwei Jahre später ein ähnlicher Verlauf. Füllkrug, mittlerweile zum 1. FC Nürnberg gewechselt und dort Stammkraft, traf diesmal auf Eintracht Frankfurt, die kurz zuvor – wer erinnert sich nicht? – von Werder Bremen in die Relegation geschickt worden war. Wieder war es knapp, wieder ging der Angreifer aber leer aus. Die Ergebnisse diesmal: 1:1 in Frankfurt, 0:1 in Nürnberg.
In Summe blieben also vier Relegations-Einsätze, kein Füllkrug-Tor, kein Sieg, kein Aufstieg. Man könnte also glauben, dass der Werder-Profi und die Relegation nicht zueinander passen. Man könnte aber auch sagen, dass die Vorzeichen diesmal ganz andere sind, weil „Lücke“ erstmals auf Seiten des Erstligisten steht und er gegen den aktuellen Gegner eine Serie aufzuweisen hat, die locker als Gegenspieler der Relegationsbilanz fungieren kann.
Denn gegen Heidenheim hat Niclas Füllkrug die letzten vier Duelle alle gewonnen. Zwei mit dem 1. FC Nürnberg in der Nicht-Aufstiegssaison und zwei mit Hannover 96 eine Spielzeit später. Setzt sich diese Reihe fort, wird Füllkrug nicht nur sein Relegationstrauma endlich ablegen, sondern auch einen Rekord verschmerzen können, von dem sich nicht einwandfrei sagen lässt, ob er dem Halter zu Ruhm und Ehre gereicht oder nicht. Jedenfalls avanciert der Bremer bei einem Einsatz gegen Heidenheim zum ersten Profi, der für drei verschiedene Vereine in der Bundesliga-Relegation angetreten ist. (csa)