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Nachspielzeit im Eintracht-Streit: Werder-Coach Florian Kohfeldt fühlt sich als der Dumme

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Florian Kohfeldt lässt der Streit des SV Werder Bremen mit Eintracht Frankfurt keine Ruhe.
Florian Kohfeldt lässt der Streit des SV Werder Bremen mit Eintracht Frankfurt keine Ruhe. © imago images / Revierfoto

Köln/Bremen - Nein, das 1:1 zwischen dem 1. FC Köln und Werder Bremen hat keinen neuen Streit geliefert. Diskussionen um die Rechtmäßigkeit des Kölner Ausgleichtreffers zwar, aber keine wilde Diskussion, keine Beschimpfungen, wie man sie noch am Spieltag zuvor zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt erlebt hatte.

Im Presseraum der RheinEnergie-Stadions umarmten sich FC-Coach Markus Gisdol und Florian Kohfeldt kurz, als sie sich bei der Online-Pressekonferenz auf dem Podium ablösten. Kein erkennbarer Zwist, obwohl auch sie nicht die besten Freunde sein sollen. Aber sie haben einen normalen Umgang gezeigt nach einem Spiel, das – vom strittigen Kölner Ausgleich mal abgesehen – auch kaum Anlässe für einen Zoff der Marke Eintracht Frankfurt vs. Werder Bremen geliefert hätte. Obwohl die hitzige Debatte neun Tage danach schon deutlich runtergekühlt hätte sein müssen, wurde Kohfeldt dazu auch rund um das Köln-Spiel befragt – und er nutzte die Chance, um neue Grüße nach Frankfurt zu schicken.

Trainer-Streit zwischen Werder Bremens Florian Kohfeldt und Adi Hütter von Eintracht Frankfurt

Er habe durch den vornehmlich mit Eintracht-Trainer Adi Hütter geführten Streit etwas gelernt, meinte Florian Kohfeldt, „bitterlich” gelernt sogar. Und zwar, dass die eigene Zurückhaltung bei der öffentlichen Aufarbeitung des Themas ein Fehler war. Kohfeldt dazu bei Sky: „Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dumme ist.” Als solcher fühlt sich der Bremer Coach, weil er mit dem SV Werder Bremen plötzlich ein schlechtes Image bekommen hat, das weder er noch seine Mitarbeiter verdient hätten. „Ich habe gelernt, wie man Meinung macht, die absolut nicht der Realität entspricht”, erklärte Kohfeldt später: „Aber trotzdem versuche ich, anständig zu bleiben und keine Kampagnen zu fahren oder Meinung zu machen.”

Dass er in Köln an der Seitenlinie auffallend ruhig blieb, hatte laut Florian Kohfeldt nichts mit einer aufgezwungenen Zurückhaltung zu tun. Wieso auch, fragte der 38-Jährige: „Ich habe mich nicht bewusst zurückgehalten. Ich werde ganz bestimmt nicht mein Verhalten ändern. Mein Verhalten ist absolut fair und positiv emotional. Punkt.” (csa)

Letzte Meldung vom 7. März 2021:

Trainer-Zoff mit Frankfurt lässt Werder Bremen-Coach Florian Kohfeldt keine Ruhe: „Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dumme ist“

Trainer Florian Kohfeldt hat sich gegen das schlechte Image seiner Teammanager und -betreuer des SV Werder Bremen gewehrt. „Es gab während der Geisterspiele genau zwei Spiele, wo sich im Nachgang über das Verhalten der Bremer Bank oder der positiven Unterstützung der Teambetreuer, hinter denen ich zu 1000 Prozent stehe, beschwert wurde. Das war zweimal Eintracht Frankfurt. Alle anderen haben danach gesagt: ‚Alles gut‘“, sagte Kohfeldt dem TV-Sender Sky am Rande des Spiels in der Fußball-Bundesliga beim 1. FC Köln.

Hintergrund waren die Auseinandersetzungen während des Heimspiels gegen Eintracht Frankfurt (2:1). Während des Spiels waren beide Lager aneinander geraten, Eintracht-Coach Adi Hütter („Hier ist es immer speziell. Das hat mit einem Niveau nichts zu tun“) hatte sich hinterher deutlich beschwert. Demnach war davon die Rede, dass die Betreuer des SV Werder Bremen mit einem ziemlich unflätigen Ton permanent auf die Schiedsrichter und Gegner eingewirkt hätten.

Das will Florian Kohfeldt so nicht stehen lassen. „Ich habe diese Woche wirklich gelernt, wenn man schweigt, also der Klügere nachgibt. Aber er gibt so lange nach, bis er der Dumme ist“, sagte der Coach. Man werde schnell in eine Richtung gedrängt, die nicht der Wahrheit entspreche. (dpa) Auch interessant: VAR-Frust bei Werder Bremen nach umstrittenen späten Gegentor gegen den 1. FC Köln: „Das war eine Fehlentscheidung“.

Weiter zur bisherigen Meldung vom 3. März 2021:

Werder Bremen im Streit mit Eintracht Frankfurt: Frank Baumann kontert Adi Hütters Kohfeldt-Kritik und feuert zurück

Bremen – Ärger und kein Ende? Nach dem von Streit und Trubel abseits des Platzes begleiteten 2:1-Sieg des SV Werder Bremen über Eintracht Frankfurt am Freitagabend haben Vertreter beider Clubs das Wochenende genutzt, um den jeweils anderen in einem schlechten Licht dastehen zu lassen. Für Werder sprach Sportchef Frank Baumann und wusch die Bremer Hände am Samstag in Unschuld. Für Frankfurt trat am Sonntag Trainer Adi Hütter via „Sky90“ ans Rednerpult und rückte die Dinge in das nach seiner Auffassung rechte Licht. Dabei verlor er vor allem über seinen Bremer Trainerkollegen Florian Kohfeldt deutliche Worte. Der Bremer Konter folgte prompt.

Adi Hütter hatte sich nach dem Spiel über das Verhalten des hinter der Werder-Bank sitzenden Bremer Staffs beklagt. Nun erneuerte er seine Vorwürfe. „Jeder kämpft mit seinen Mitteln, jeder versucht Spiele zu gewinnen. Aber ich muss mich sicherlich nicht beschimpfen lassen von Leuten, die auf der Tribüne sitzen und zum Staff gehören“, sagte der 51-Jährige und bezog dann auch Florian Kohfeldt mit ein in seine Kritik: „Ich frage dann Florian, wer das ist. Und er sagt, das sind Zuschauer.

Werder Bremen-Zoff: Eintracht Frankfurt-Coach mit indirekter Rauswurf-Forderung für Werder-Mitarbeiter

Dann finde ich das nicht okay. Das hat auch ‚was mit dem Trainer zu tun. Wenn mir das passiert bei Eintracht Frankfurt, dass einer meiner Mitarbeiter auf der Tribüne sitzt und auf den gegnerischen Trainer schimpft, dann kann ich garantieren, dass derjenige am nächsten Tag nicht mehr in meinem Team arbeitet.“ Konkret gemeint waren ein Zeugwart und ein Teambetreuer des SV Werder Bremen.

Die indirekte Rauswurf-Aufforderung beantwortete Werder-Sportchef Frank Baumann umgehend und mit der gleichen Schärfe. „Wenn Frankfurt, wie angekündigt, bei Beleidigungen gegen gegnerische Teams nicht mehr auf Mitarbeiter zurückgreift, sondern sich von ihnen trennt, müssten bei der Eintracht in den nächsten Tagen einige Posten frei werden. Auch wichtige Posten“, sagte er der „Bild“-Zeitung. Im Gespräch mit der DeichStube hatte der 45-Jährige am Samstag erklärt, dass er die Fehler bei den Frankfurtern sieht: „Die Aggressionen am Ende und nach dem Spiel sind nicht von uns ausgelöst worden. Ich lasse nicht stehen, dass wir grundsätzlich die Rabauken der Liga sein sollen.“

Werder Bremen-Zoff mit Eintracht Frankfurt - Adi Hütter: „Viele Trainer sagen, in Bremen ist es Wahnsinn“

Folgt man jedoch den Worten Hütters, dann gibt es in der Branche einige, die das anders wahrnehmen. „Ich habe schon mit vielen Trainerkollegen gesprochen, die sagen, in Bremen ist es wirklich Wahnsinn“, behauptete der Österreicher und nannte namentlich seinen Landsmann Oliver Glasner vom VfL Wolfsburg. Pikant dabei: Im vergangenen Juni trafen Hütter und Glasner nacheinander auf Werder Bremen. Erst beklagte der Frankfurter das Bremer Verhalten („Man muss nicht bei jeder Entscheidung aufspringen, das ist auch eine Frage des Respekts“), dann warnte der Wolfsburger im Vorfeld vor Bremer „Tohuwabohu und Radau: Sie wollen dem Gegner auf die Nerven gehen.“ Beide Spiele verlor Werder damals, am Freitag aber nicht.

Adi Hütter nannte den Bremer Sieg „hochverdient“ und brachte ihn nicht in Verbindung mit den Begleiterscheinungen. Auch räumte er eigenes Fehlverhalten ein. Er habe „das eine oder andere Wort gesagt, das nicht okay war“, gab er zu, aber alles nur als Reaktion auf das, was zuvor vom Betreuerkreis des SV Werder Bremen ausgegangen war, so Hütter: „Fußball ist teilweise rau, aber das war ein bisschen zu viel.“ Baumann dazu in der „Bild“: „Wenn Beschimpfungen in Richtung Frankfurter Bank passiert sind, dann können wir uns dafür nur entschuldigen. Aber es kamen von dort noch deutlich heftigere Sachen zurück. Da wurden aus meiner Sicht auch Grenzen überschritten.“ Und nun? Nach einer kurzen Aussprache noch im Stadion mit Florian Kohfeldt und Baumann („Auch ich wurde beleidigt“) hat Coach von Eintracht Frankfurt nun keinen weiteren Redebedarf mehr: „Im Endeffekt ist es wichtig, dass man sich wieder in die Augen schauen kann, dann ist auch alles wieder gut.“ Vielleicht aber auch nicht. (csa)

Weiter zur letzten Meldung vom 28. Februar 2021:

Werder Bremens Ärger über Eintracht Frankfurts Anklagen: „Ich lasse nicht stehen, dass wir die Rabauken sein sollen“

Bremen – Es hat wieder geknallt zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt. Während und nach dem Spiel am Freitagabend ging es hoch her zwischen Vertretern beider Clubs. Die Giftpfeile und Anschuldigungen flogen von der einen zur anderen Seite. Am Tag danach fühlte sich Werder-Sportchef Frank Baumann sogar genötigt, sich auch als Reaktion auf Medienberichte zum Anwalt seines Clubs aufzuschwingen. Im Gespräch mit der DeichStube erklärte er: „Ich lasse nicht stehen, dass wir grundsätzlich die Rabauken der Liga sein sollen und wir für die Vorfälle am Freitag den Schwarzen Peter bekommen. Dagegen wehre ich mich massiv.“

Was er auch tat. Wie? Indem er seinerseits die Eintracht aus Frankfurt, die nach dem Spiel in Person von Trainer Adi Hütter das Verhalten des SV Werder Bremen deutlich kritisiert hatte („Das hat mit Niveau wenig zu tun, das hat mir nicht gefallen“), attackierte. Denn dass es an der Seitenlinie brodelte, habe vor allem mit den Hessen zu tun gehabt, behauptete Baumann: „Die Aggressionen am Ende und nach dem Spiel sind nicht von uns ausgelöst worden.“

Das hatten die Protagonisten von Eintracht Frankfurt allerdings völlig anders wahrgenommen. Hütter fühlte sich durch Bremer Proteste und Zwischenrufe fortgesetzt provoziert, kassierte kurz vor Schluss selbst die Gelbe Karte, weil ihm „der Kragen geplatzt“ sei. Auch einen sehr stimmgewaltigen Bremer Zeugwart knöpfte sich der Österreicher noch auf der Tribüne vor. Und Eintracht-Pressesprecher Marc Hindelang bedankte sich nach der Online-Pressekonferenz mit nicht zu überhörendem Sarkasmus für „diese spezielle Form der Gastfreundschaft“ bei den Bremern. Es waren offene Antipathien nach einem Spiel, das der SV Werder Bremen überraschend gewonnen hatte und das den schon in vergangenen Duellen entstandenen Eindruck bestätigte, dass sich zwischen den Clubs eine leidenschaftlich geführte Dauerfehde entwickelt.

Werder Bremen-Sportchef Frank Baumann: „Auch ich habe Beleidigungen unter der Gürtellinie abbekommen“

Um das Verhältnis vielleicht doch noch zu kitten, telefonierte Baumann am Samstag mit seinem Frankfurter Kollegen Fredi Bobic. Ob es zum Friedensschluss gekommen ist, wurde nicht überliefert. Zumindest eine Aussprache muss es aber gegeben haben. Baumann hatte zuvor via Sky den Schwarzen Peter, den er nicht haben will, an Eintracht Frankfurt gereicht. „Auch ich habe Beleidigungen unterhalb der Gürtellinie über mich hören müssen. Da sind Grenzen überschritten worden“, echauffierte sich der 45-Jährige. Florian Kohfeldt hatte unmittelbar nach den Hütter-Aussagen gekontert, dass sich „jeder fragen muss, welche Wortwahl er gefunden hat“.

Dass gerade Kohfeldt aber wegen seiner emotionalen Art des Coachings mit oft lauten und in der Art nicht gerade zurückhaltenden Protesten eine Reizfigur für den Gegner sein kann, ist nicht neu. Auch gegen die Eintracht war der 38-Jährige früh auf Betriebstemperatur. Doch das entschuldige nicht, was von der Frankfurter Seite zurückgekommen sei, verteidigte Baumann den Coach: „Ja, wir haben einen emotionalen Trainer. Aber er versucht nur, die Mannschaft zu coachen und zu pushen, beleidigt niemanden.“

Zoff zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt im Kabinengang beinahe eskaliert

Am Freitagabend wäre die Lage beim Gang in die Kabine dennoch beinahe eskaliert. Kohfeldt hielt mit einer rüden Geste Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner auf Distanz, und zwischen Bremens Niclas Füllkrug und Frankfurts Martin Hinteregger drohte gar eine Prügelei. Letztlich konnten beide abgehalten werden, für Adi Hütter war die Szene aber mit ein Grund, eine weitere deutliche Anklage Richtung Werder Bremen zu erheben: „Ich hatte schon das Gefühl, dass sie es im Spiel auf Hinteregger abgesehen hatten – speziell Füllkrug.“

Auch das rief Baumann auf den Plan. Von Härte seitens der Bremer könne nicht die Rede gewesen sein, meinte er gegenüber der DeichStube und argumentierte mit Zahlen: „Neun Fouls und zwei Gelbe Karten bei uns bei 69 Prozent Ballbesitz der Frankfurter stehen im Gegensatz zu 31 Prozent Ballbesitz bei uns, aber 16 Fouls der Frankfurter Spieler – ich kann nicht erkennen, was da unfair und eine harte Gangart von uns gewesen sein soll. Wir hatten 75 Minuten lang ein faires Spiel.“ Allerdings hatte sich Hütter über das Bremer Vorgehen auf dem Platz auch nur hinsichtlich Hinteregger beschwert. Sonst seien es die normalen Emotionen gewesen: „Wir sind ja nicht beim Schachspiel oder in der Oper.“

Werder Bremen-Sieg gegen Eintracht Frankfurt bringt Adi Hütter auf die Palme

Dass die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt sich aber über das Verhalten des SV Werder Bremen abseits des Spielfelds vehement beschwerten, setzte eine Serie an großen und kleinen Scharmützeln zwischen den Clubs fort. Einst hatte Bobic Florian Kohfeldt zu mehr Ruhe geraten („Das ist besser für das Herz“), dann hatte Hütter Gespräche mit Baumann aus seiner Vor-Frankfurt-Zeit ausgeplaudert, hinzu kam eine Hütter-Kritik an Kohfeldt („Man muss nicht bei jeder Entscheidung aufspringen, das ist auch eine Frage des Respekts“) sowie das folgenschwere Foul von Filip Kostic an Ömer Toprak vor etwa einem Jahr, bei dem der Bremer einen Syndesmosebandriss erlitt. Und nicht zu vergessen die Hinteregger-Aussagen über Davie Selke und der Ärger über die Spielverlegung in der vergangenen Saison. 

In der Summe also eine Menge, die sich da angestaut hat. Am Freitag sah Baumann den Auslöser allerdings nicht in den alten Geschichten, sondern in der nicht erwarteten Niederlage der Frankfurter: „Im Verlaufe des Spiels hat die Eintracht gemerkt, dass sie in Bremen verlieren kann, was sie sicher nicht erwartet hat. Da sind die Emotionen insbesondere bei der Eintracht hochgekocht.“ Adi Hütter räumte tatsächlich ein, dass die erste Niederlage nach elf Spielen tief sitze – weil Eintracht Frankfurt sie ausgerechnet bei Werder Bremen kassiert hat. „Hier ist es immer speziell, dass wir hier verlieren, tut mir besonders weh.“ (csa)

Zur letzten Meldung vom 26. Februar 2021:

„Man muss auch mit Anstand verlieren können“: Schon wieder heftiger Zoff zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt

Bremen – Verbissene Zweikämpfe, beherzte Grätschen und insgesamt 22 Fouls – während Werder Bremens Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (2:1) ging es auf dem Platz ordentlich zur Sache, was unter dem Strich aber nichts gegen das verbale Nachspiel im Anschluss an die Partie war.

„Das hatte mit Niveau nur wenig zu tun“, sagte Frankfurts Trainer Adi Hütter während der Pressekonferenz und meinte damit das Verhalten der Bank des SV Werder Bremen während der Partie. Werder-Coach Florian Kohfeldt hielt dagegen: „Die Eintracht spielt wirklich eine überragende Saison. Da muss man auch mal mit Anstand verlieren können.“

Es waren ungewöhnlich deutliche und vor allem kritische Worte der beiden Trainer, die sich schon während des Spiels das eine oder andere verbale Scharmützel geliefert hatten – und insgesamt für das nächste Kapitel in der, sagen wir, ziemlich vorbelasteten Beziehung zwischen beiden Vereinen sorgten.

Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt: Florian Kohfeldt streitet mit Adi Hütter

„Wir hatten wirklich sehr entspannte Heimspiele in der letzten Zeit“, sagte Kohfeldt, „doch dann kommt Frankfurt, und es kocht hinterher hoch. Da muss sich die Eintracht vielleicht auch fragen, warum es immer gegen sie passiert.“ Noch beim Gang in die Kabine hatten Kohfeldt und Hütter weitergestritten, Werder-Profi Niclas Füllkrug geriet zudem mit Frankfurts Martin Hinteregger aneinander. Klar ist: Eine Freundschaft wird zwischen diesen beiden Mannschaften so schnell nicht entstehen.

„Ich habe 75 Minuten lang versucht, mit Ruhe und Souveränität an der Seitenlinie zu stehen, aber irgendwann ist mir der Kragen geplatzt“, sagte Adi Hütter, der in der Schlussphase des Spiels wegen eines verbalen Ausbruchs die Gelbe Karte gesehen hatte. „In Bremen ist es immer speziell“, hielt Hütter fest. Eintracht-Profi Makoto Hasebe pflichtete ihm bei: „Gegen Werder ist es immer so kämpferisch und emotional. Am Ende war es viel zu viel. Zu viel Gerede auf dem Platz und außerhalb des Platzes.“ Sogar bis in den Kabinengang, wo es „ein bisschen hektisch wurde“, wie Hütter berichtete.

Werder Bremen: Immer wieder Ärger mit Eintracht Frankfurt

Werder Bremen und Eintracht Frankfurt, das ist bereits seit Oktober 2019 eine Art Hassliebe. Damals riet Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic Florian Kohfeldt zu mehr Ruhe an der Seitenlinie, ansonsten könne er sich als junger Trainer „schnell verbrennen“. Im Februar 2020 gab es dann Knatsch zwischen den Clubs wegen einer Spielverlegung.

Während der Nachholpartie, die ein Geisterspiel war, machte Werders Bank im Juni akustischen Alarm, was Hütter schon damals im Nachgang ärgerte: „Man muss nicht bei jeder Entscheidung hochspringen. Das hat etwas mit Respekt zu tun.“ Im März 2020 hatte es zuvor bereits das brutale Foul von Filip Kostic an Ömer Toprak gegeben, was in den Fanlagern für aufgebrachte Gemüter sorgte. Zuletzt stichelte SGE-Verteidiger Hinteregger öffentlich gegen Werder-Stürmer Davie Selke. (dco)

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