In der Schlussphase fehlte Werder Bremen dazu jedoch die Kraft. Nun entpuppte sich das Mittelfeld als Schwachstelle: Immer wieder ließen sich die zentralen Akteure aus der Position ziehen, immer wieder klafften große Lücken zwischen den Spielern. Hannovers Außenakteure rückten im Verlaufe der zweiten Halbzeit ins Zentrum, um diese Lücken zu besetzen. Werders Außenverteidiger verpassten es wiederum, herauszurücken und den Gegner zu stellen.
Die Wechsel im Verlaufe der Partie halfen den Hannoveranern mehr als den Bremern. Werder Bremen verharrte im eigenen 4-3-3-System, während die Hannoveraner zumindest ihre Außenpositionen etwas anders besetzten. Mit der Zeit rückten die Außenstürmer weiter ein, während Stürmer Marvin Ducksch häufiger auswich. Das stellte die 4-1-4-1-Defensive der Bremer vor Probleme. Auch konditionell wirkten die Hannoveraner stärker als die Gastgeber. Ducksch ließ jedoch gleich mehrere Möglichkeiten aus, sodass es beim 1:1 blieb.
Werders Zweitliga-Start kennzeichneten noch immer dieselben Mängel der Abstiegssaison: Anfangs neues Spielsystem mag um den Mittelkreis herum funktionieren. Sowohl im eigenen als auch im gegnerischen Drittel offenbarte sein Team jedoch Mängel. So konnten die Bremer ihre starken Ansätze im Spielaufbau nur selten ausspielen. Markus Anfang braucht vor allem eines: Zeit – um die alten Wunden zu vergessen und um die neuen Ideen zu festigen.