Nun kehrte die Partie zur Blaupause der ersten Halbzeit zurück: Augsburg verteidigte im 4-4-1, Werder Bremen sammelte Ballbesitz und spielte über die Flügel. Die Flügelaktionen endeten meist in fruchtlosen Flanken. Nach der Auswechslung von Selke fehlte jedoch nun einer von zwei Strafraumstürmern. Durch das Zentrum wagte sich Werder kaum einmal. Leonardo Bittencourts Fernschuss an den Pfosten war das einzig nennenswerte Highlight. Der FC Augsburg wiederum wagte sich in Gleichzahl nach Ballgewinnen wuchtiger nach vorne als in Halbzeit eins. Daniel Caligiuri kam für die linke Seite (70.), er startete ständig hinter den weit aufgerückten Gebre Selassie. Augsburg gab in der Schlussviertelstunde fünf Torschüsse ab, Werder nur zwei – und das, obwohl es für sie um alles ging. Folgerichtig erhöhte Caligiuri per Elfmeter auf 2:0 (90.).
Die Partie gegen Augsburg war ein Spiegelbild der Saison des SV Werder Bremen: Den Willen konnte man dem Team nicht absprechen. Es mangelte jedoch an Qualität: im Ballbesitzspiel, im zentralen Mittelfeld, bei Standards. Der Plan von Florian Kohfeldt, in einem 4-2-3-1 die Kampfkraft des Teams zu bündeln, ging nicht auf. Die zahllosen Angriffe über die rechte Seite in Überzahl brachten zu wenige Torgelegenheiten. So steht Werder einen Spieltag vor Saisonschluss vor dem Abgrund. Auch interessant: Werder Bremen trennt sich von Trainer Florian Kohfeldt, Thomas Schaaf übernimmt! Und: So reagieren die Ex-Spieler von Thomas Schaaf auf den Trainerwechsel bei Werder Bremen!