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Jiri Pavlenka und das Thema Zukunft: Bei Werder Bremen zu bleiben, ist nicht ausgeschlossen

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Verlängert Jiri Pavlenka im Sommer vorzeitig seinen Vertrag oder wird der Keeper vom SV Werder Bremen verkauft?
Verlängert Jiri Pavlenka im Sommer vorzeitig seinen Vertrag oder wird der Keeper vom SV Werder Bremen verkauft? © gumzmedia

Bremen – Im Tor des SV Werder Bremen zu stehen, war früher so etwas wie eine Lebensaufgabe. Von der Bundesliga-Gründung im Jahr 1963 bis zum Ende der Ära Oliver Reck im Jahr 1998 waren es nur drei Torhüter, die in Bremen den Status der Nummer eins erreichten. Günter Bernard machte den Anfang, Dieter Burdenski übernahm, dann kam Reck. Und nach ihm legte das Tempo in Sachen Personalwechsel im Tor deutlich zu: von den drei genannten Keepern in 35 Jahren auf acht in 23 Spielzeiten – Ersatztorhüter nicht mitgezählt. Die durchschnittliche Verweildauer einer Nummer eins sank also von 11,67 Jahren auf 2,88 Jahre.

So gesehen liegt Jiri Pavlenka schon weit über dem Schnitt der „Neuzeit“, denn im Sommer sind für ihn vier Jahre als Nummer eins bei Werder Bremen rum, und ein weiteres könnte sich nach Vertragslage anschließen. Doch die Zukunft des Tschechen liegt trotz des bis 2022 gültigen Arbeitspapiers im Nebel.

Dass sich um Pavlenka Wechsel-Spekulationen ranken, ist freilich nichts Neues. Das geht schon so, seit er eine blitzsaubere Premieren-Saison im Bremer Trikot gespielt hat. Seither wird quasi darauf gewartet, dass Werder seinen Keeper verkauft, um mit ihm Kasse zu machen. Doch Sommer um Sommer und Winter um Winter ist nichts passiert. Die Zeit des Laufenlassens endet aber in Kürze. Denn entweder kommt es nach der Saison tatsächlich zum Transfer oder aber Pavlenka muss bei Werder Bremen verlängern. Dass er 2022 ablösefrei geht, kann für den Club jedenfalls keine Option sein.

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Es gehört zu den Besonderheiten der Fußballbranche, dass die Profis das Thema der eigenen Zukunft in der Öffentlichkeit völlig unaufgeregt behandeln. Man könnte auch sagen, dass sie außerhalb ihres persönlichen Umfelds niemanden an ihren Gedanken und Plänen teilhaben lassen wollen. Jiri Pavlenka bildet da keine Ausnahme. In einer Medienrunde am Donnerstag lieferte er dafür das jüngste Beispiel: „Ich will nicht über meine Zukunft sprechen, solange die Saison läuft. Es ist einfach noch zu früh dafür. Ich will mich nur auf unsere Aufgabe konzentrieren, den Klassenerhalt zu schaffen, das ist für mich wichtig. Im Sommer haben wir dann ein bisschen Zeit für andere Sachen.“

Tatsächlich will und kann auch Werder Bremen derzeit keine Gespräche führen. Die wirtschaftliche Lage hat sich durch die Corona-Pandemie dermaßen verschlechtert, dass die Bremer keine Angebote machen können. Aber schon jetzt steht fest, dass auch Stammspieler wie Jiri Pavlenka nicht darauf hoffen können, ihr Gehalt bei einer Vertragsverlängerung bei Werder aufzubessern. Eher müssen sie vom Gegenteil ausgehen, wie Clemens Fritz, der Leiter Profi-Fußball, gerade erst verdeutlicht hat. „Jeder Verein hat durch Corona unglaubliche finanzielle Einbußen, und natürlich ist es dann zwangsläufig so, dass sich in der Gehaltsstruktur etwas verändern wird“, sagte der Ex-Nationalspieler am Mittwoch. Letztlich kommt es zwar immer auf den Einzelfall an, aber die Tendenz ist klar, so Fritz: „Als Verein können wir nur sagen: Das sind unsere finanziellen Möglichkeiten, zu denen können wir es machen. Da wird sicherlich nicht jeder Spieler begeistert sein.“

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Pavlenka ist neben Ludwig Augustinsson, Milos Veljkovic, Kevin Möhwald, Milot Rashica, Yuya Osako und Josh Sargent einer von sieben Spielern, deren Verträge bei Werder Bremen bis 2022 laufen und die allein deshalb nach der Saison als bevorzugte Verkaufskandidaten gelten. Weil die Branche insgesamt unter Geldnot leidet, ist allerdings keine Flut an Angeboten zu erwarten. Und ob jedes Angebot auch für den Spieler lockend, weil besser dotiert, sein wird, muss auch erstmal abgewartet werden.

Es ist also eine nachvollziehbare Haltung von Jiri Pavlenka, dass er Nachfragen abwehrt wie sonst die Schüsse gegnerischer Stürmer und das Zukunftsthema auf die lange Bank schiebt. In Nebensätzen ist jedoch rauszuhören, dass seine Werder-Zeitrechnung nicht in diesem Sommer endet. Denn dass es in der kommenden Saison zwischen ihm und Michael Zetterer, dem nach Bremen zurückgekehrten Ersatzkeeper, zum Zweikampf um die Nummer eins kommen wird, will Pavlenka gar nicht ausschließen. „Das ist möglich“, meinte der tschechische Nationalspieler, „aber ich werde alles tun, um im Tor zu bleiben.“ Vielleicht sogar einen neuen Vertrag unterschreiben? „Darüber“, sagte Pavlenka, „sprechen wir dann vielleicht im Sommer – oder später.“ (csa)

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