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Klaassen nicht, Pavlenka nicht: Wer bringt bei Werder jetzt das Geld?

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Der SV Werder Bremen braucht dringend Geld. Kandidaten für Transfers die Millionen in die Kasse spülen wären Ludwig Augustinsson, Milot Rashica, Maximilian Eggestein, Josh Sargent und Milos Veljkovic (v.l.n.r.).
Der SV Werder Bremen braucht dringend Geld. Kandidaten für Transfers die Millionen in die Kasse spülen wären Ludwig Augustinsson, Milot Rashica, Maximilian Eggestein, Josh Sargent und Milos Veljkovic (v.l.n.r.). © Gumz

Bremen – Davy Klaassen hat sich selbst aus dem Spiel genommen. Durch seine klare Haltung, beim SV Werder Bremen zu bleiben und definitiv nicht zu wechseln, ist schon mal klar: Mit ihm werden die so sehr auf Transfereinnahmen angewiesenen Bremer in diesem Sommer kein Geld verdienen.

Ein potenzieller Transfer jenseits der Zehn-Millionen-Euro-Marke kann abgehakt werden. Da offenbar auch Keeper Jiri Pavlenka nicht gehen wird, stellt sich die Frage: Durch wen kann der Club die dringend benötigten Millionen einnehmen? Werder Bremen steht wegen der im vergangenen Sommer getätigten Transfers von Leonardo Bittencourt und Ömer Toprak bei 1899 Hoffenheim und Borussia Dortmund mit zusammen elf Millionen Euro in der Pflicht. Diese Summe muss nun erstmal auf dem Transfermarkt erwirtschaftet werden. Wie? Milot Rashica ist der Hoffnungsträger, der über allen anderen steht. Aber es gibt auch noch andere Kandidaten, die durch einen Verkauf einen größeren Batzen Geld in die Bremer Kasse spülen könnten.

Ludwig Augustinsson

Gut, dass er sich mit dem entscheidenden Treffer im Relegations-Rückspiel gegen den 1. FC Heidenheim zurück ins Rampenlicht geschoben hat. Man hatte den Schweden schon ein bisschen vergessen während einer Saison, die für ihn persönlich eine Aneinanderreihung von Problemen und Enttäuschungen war. Eine Knie-OP gleich im Sommer, ein Muskelfaserriss im Winter – Augustinsson fiel nicht nur lange aus, sondern verlor auch noch seinen Stammplatz als Linksverteidiger an Marco Friedl. Sein Marktwert sank deshalb knapp unter die Zehn-Millionen-Euro-Marke. Aber natürlich bleibt Augustinsson auf dem Kontinent ein interessanter Spieler – und damit ein Verkaufskandidat. Schließlich werden Linksverteidiger immer gesucht. Sein Vertrag läuft noch bis 2022.

Möglicher Erlös:

6 bis 8 Millionen Euro

Josh Sargent

Nicht, dass er sich zu einer Tormaschine entwickelt hätte. Vier Tore waren es nur in 28 Einsätzen für den Stürmer, der allerdings mehr als nur diese Quote mitgenommen hat aus der Spielzeit: Erfahrung. Mit 20 Jahren so oft spielen zu dürfen, so oft im Feuer gestanden zu haben – das war der eigentliche Wert der Spielzeit für den US-Amerikaner. Jeder weiß jetzt: Der Junge kann kämpfen, der Junge hat Herz. Dass dabei die eigentliche Aufgabe des Toreschießens auf der Strecke blieb, ist die Kehrseite der Medaille. Dennoch besitzt Sargent grundsätzlich das Potenzial, vor dem Tor das Richtige zu machen. Das könnte Clubs mit internationalen Aufgaben, die sich breiter aufstellen wollen, anlocken. Sargents Vertragslaufzeit: 2022.

Möglicher Erlös:

5 bis 6 Millionen Euro

Maximilian Eggestein

Hätte Werder ihn vor einem Jahr verkauft, hätte der Club einen fetten Reibach machen können. Eggestein wurde im Frühjahr 2019 ordentlich gehyped, die Marktwertkurve bei „transfermarkt.de“ kletterte hoch empor, erreichte sogar die 30-Millionen-Euro-Marke. Doch das blieb Theorie. Ein Top-Club griff damals nicht zu bei dem Mittelfeldspieler und wird es auch aktuell nicht machen. Eggestein hat in der Bremer Krisensaison viel von seinem Glanz verloren. Deshalb soll der 23-Jährige aktuell nur noch 13 Millionen Euro wert sein. Kaum vorstellbar jedoch, dass dieser Preis im Moment tatsächlich zu erzielen ist. Und dass Werder sein bis 2023 vertraglich gebundenes, aber sportlich leicht angekratztes Eigengewächs für noch weniger gehen lässt, ist sogar noch unwahrscheinlicher. Dann lieber behalten und auf bessere Zeiten hoffen.

Möglicher Erlös:

8 bis 10 Millionen Euro

Milos Veljkovic

Veljkovic startete zwar wie auch Augustinsson mit einer Verletzung in die Saison (Zehenbruch), avancierte dann aber zu einem – von wenigen Ausreißern nach unten abgesehen – soliden Innenverteidiger. Der serbische Nationalspieler dürfte zwar nicht von Top-Clubs umworben werden, doch Mittelklasseteams aus England oder Spanien, die einen verlässlichen Verteidiger mit der Fähigkeit, schicke Diagonalpässe zu spielen, suchen, könnten sich für ihn interessieren. Die Bremer Verkaufsbereitschaft sollte gegeben sein, denn zu Veljkovic (Vertrag bis 2022) gibt es im Kader mit Toprak eine prominente Alternative.

Möglicher Erlös:

5 bis 7 Millionen Euro

Milot Rashica

Die Geschichte ist schon oft erzählt worden, und jeder weiß: Rashica ist Werders kleiner Goldesel. Oder besser: Er soll es sein. Werder versucht, eine Ablöse von 25 Millionen Euro für den Angreifer rauszukitzeln. Bislang ist nur RB Leipzig in Verhandlungen eingestiegen, will mit seinem Gebot aber nicht über die 20-Millionen-Marke springen. Die Bremer setzen darauf, dass weitere Interessenten in den Poker einsteigen. Borussia Dortmund wird nachgesagt, ein Auge auf Rashica geworfen zu haben. Möglicherweise steigen noch Clubs aus Italien, Spanien oder England mit ein.

Abwarten ist vorerst die Bremer Devise. Werder-Sportchef Frank Baumann hat bereits erklärt, dass der Rashica-Transfer keine schnelle Nummer wird. Von der Höhe der Ablöse hängt ab, ob die Bremer noch weitere Stars veräußern müssen, um nach Begleichung der Elf-Millionen-Rechnung selbst auf dem Spielermarkt tätig werden zu können.

Möglicher Erlös:

20 bis 22 Millionen Euro

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