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Verletzungspech beim SV Werder Bremen: Experten sollen Grund finden

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Werder Bremen: Trainer Florian Kohfeldt (l.) und Sportchef Frank Baumann forschen nach den Gründen für die vielen Verletzten.
Werder Bremen: Trainer Florian Kohfeldt (l.) und Sportchef Frank Baumann forschen nach den Gründen für die vielen Verletzten. © gumzmedia

Knappe neun Minuten war die Pressekonferenz am Donnerstagmittag alt – da sah sich Florian Kohfeldt, der Trainer des SV Werder Bremen, dazu veranlasst, an den ursprünglichen Anlass der Gesprächsrunde zu erinnern.

„Das ist jetzt schon die vierte Frage zu diesem Thema. Dabei soll es hier eigentlich um das Spiel gegen RB Leipzig gehen“, sagte der Trainer des SV Werder Bremen, der zuvor nur über eine Sache gesprochen hatte: die beispiellose Verletztenmisere, mit der sich seine Mannschaft schon seit Beginn der Saison plagt. Florian Kohfeldt hatte erklärt, wie lange Yuya Osako nun ausfällt und wobei sich der Japaner verletzt hatte. Er hatte erklärt, wie er persönlich mit der misslichen Lage umgeht: „Meine Aufgabe ist es, sofort wieder neue Lösungen zu finden.“ 

Nur diese eine Frage, die stand eben noch im Raum: Was genau hat der SV Werder Bremen eigentlich unternommen, um herauszufinden, weshalb Yuya Osako schon der elfte (!) Profi ist, der sich in dieser Saison ins Lazarett verabschiedet? Florian Kohfeldt antwortete auch darauf – ausführlich und interessant und da wusste er noch nicht, dass mit Niclas Füllkrug ein weiterer Langzeitverletzter bei Werder Bremen hinzukommen würde.

SV Werder Bremen: Jeder Verletzungsfall wird ausführlich unter die Lupe genommen

„Erstmal haben wir jeden einzelnen Fall besprochen“, sagte der 36-Jährige und berichtete von „mehreren Runden“, in denen das während einer ganz normalen Werder-Woche Usus sei. „Egal, ob ein Spieler am Wochenende in der Bundesliga, in der U23 oder gar nicht gespielt hat – nach dem freien Tag besprechen wir am Dienstagmorgen seinen körperlichen Status.“ 

Mit am Tisch sitzen dann Physiotherapeuten, Vertreter aus der Athletikabteilung und das Trainerteam von Werder Bremen. „Dazu gibt es eine zweite Sitzung in der Woche, wo mögliche Verletzungen besprochen und evaluiert werden“, erklärte Kohfeldt. Lag es an der Belastung? Wie war der Verletzungshergang? War es eine Akut- oder eher eine Ermüdungsverletzung? 

Werder setzt bei der Beantwortung dieser Fragen auf eine Mischung aus objektiven und subjektiven Eindrücken, nutzt etwa Videomaterial und Daten (Florian Kohfeldt: „Jede Belastung, die die Spieler im Rahmen des Vereins haben, können wir dokumentieren und nachvollziehen“), hört sich aber auch die Eindrücke seiner Mitarbeiter an. „Wir haben eingeführt, dass bei jeder Trainingseinheit ein Physiotherapeut dabei ist, um eventuelle Auffälligkeiten im Bewegungsmuster zu sehen.“

SV Werder Bremen: Experten suchen nach den Gründen für die vielen Verletzungen

Zusätzlich dazu, haben die Bremer ob der Fülle an Verletzungen externe Experten hinzugezogen. „Wir wollten gewisse andere Parameter ausschließen“, sagte Kohfeldt – und verriet: „Wir haben uns beispielsweise Informationen eingeholt über Untergrundbeschaffenheit und deren Korrelation zu Verletzungen. Wir haben auch andere Mediziner konsultiert.“

Das große Verletzungsrätsel hat Werder Bremen damit allerdings nicht gelöst. „Auch kein Externer, der alle Informationen hat, konnte ein Muster erkennen. Und deswegen sage ich noch einmal sehr deutlich, dass ich mich vor unsere athletische und medizinische Abteilung stelle. Alle, die hier arbeiten, sind sehr qualifiziert und machen einen guten Job.“

SV Werder Bremen: Kein Muster bei Verletzungen erkennbar

Und genau an diesem Punkt – es ist kein Muster, sprich Fehler zu erkennen, der zu den vielen Verletzungen geführt haben könnte – gehe es darum, so normal wie möglich weiterzumachen. „Wir akzeptieren das jetzt und werden auf keinen Fall unvernünftig.“ Soll heißen: Alle Spieler bekommen die Zeit, die sie benötigen, um wieder fit zu werden. Sportchef Frank Baumann pflichtete seinem Chefcoach bei und unterstrich nochmal sein großes Vertrauen in die fitten Profis: „Wir haben ja in den vergangenen beiden Spielen gesehen, dass wir trotzdem Bundesligaspiele gewinnen können. Es gibt also keinen Grund, unsere Zielsetzung zu verändern.“ Werder Bremen will nach Europa. Auch, wenn es wehtut. (dco)

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