Grund war ein Kopfballduell zwischen Theo Gebre Selassie und WSG-Akteur Felix Adjei, das einen klaren Ausgang nahm: Der Bremer ging k.o., der Tiroler nicht. Über dessen Einsatz mokierte sich Kohfeldt anschließend heftig. „Entschuldigung, aber das war eine Frechheit. Das Spiel ist zehn Sekunden alt, und er springt da rein, als ob es das WM-Finale wäre. Das ist nicht lustig gewesen“, schimpfte der Werder-Trainer, der sich nun Sorgen um Gebre Selassie machen muss.
Der Rechtsverteidiger konnte nicht weiterspielen, hatte am Kopf etwas abbekommen. „Er hat im Mundraum geblutet. Aber ihm ist nicht schlecht oder schwindlig. Er weiß auch alles, reagiert auf alles. Alle Tests sind bislang positiv“, berichtete Kohfeldt nach der Partie. Eine Gehirnerschütterung ist zunächst also nicht wahrscheinlich. Dennoch bleibt die Kritik an Adjeis Einsatz bestehen. „In einem Testspiel musst du so nicht so in den Gegner hineinspringen. Da musste ich mich schon zusammenreißen“, meinte Kohfeldt.
Das Foul (das nicht einmal als solches geahndet wurde) hatte sich genau vor der Bremer Trainerbank zugetragen, und der Werder-Coach malte sich aus, was alles hätte passieren können. „Genau daneben ist die Bande. Wenn Theo da unkontrolliert reinkracht...“ Ist zum Glück nicht passiert, und Gebre Selassie ist vermutlich glimpflich davongekommen. Eine Trainingspause könnte es für ihn trotzdem geben. „Bei Kopfverletzungen“, sagte Kohfeldt, „ist immer höchste Vorsicht geboten. Aber Genaues wissen wir wohl erst morgen.“
Adjei langte übrigens noch mal hin. In der zweiten Halbzeit senste der Ghanaer auch Gebre Selassies Ersatzmann Benjamin Goller rüde um. Dafür gab es dann Gelb, und Neuzugang Goller behielt auf dem Oberschenkel „ein kleines Tattoo“ (Kohfeldt) als Andenken an sein erstes Spiel im Werder-Trikot zurück. Das Spiel gewann am Ende übrigens Werder Bremen mit 1:0 gegen Swarovski Tirol.
Unterdessen gibt es Neuigkeiten von der TV-Rechte-Vergabe: Werder Bremen gibt's ab der neuen Saison live im TV auf DAZN. „Ich bin keine Adrenalin-Junkie“ - Theodor Gebre Selassie von Werder Bremen im DeichStube-Interview über seine Rolle als Innenverteidiger, seine Karriere und die Familie.