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Duell in Bremen: Werders Druck gegen Fortunas Gelassenheit

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Bremens Trainer Florian Kohfeldt baut für das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf auf den Einsatz von Ludwig Augustinsson. Foto: Carmen Jaspersen
Bremens Trainer Florian Kohfeldt baut für das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf auf den Einsatz von Ludwig Augustinsson. Foto: Carmen Jaspersen © Carmen Jaspersen

Druck gegen Gelassenheit. Ambitionen gegen Realismus. Jugend gegen Erfahrung. Werder gegen Fortuna. Das Freitagabendspiel Bremen gegen Düsseldorf ist ein Duell der Gegensätze mit kurioser Ausgangslage.

Bremen (dpa) - Der Druck liegt bei Werder. Die Ausgangslage vor dem Freitagsspiel Werder Bremen gegen Fortuna Düsseldorf ist so banal wie kurios: Nicht die abstiegsbedrohten Gäste fühlen sich zum Siegen verdammt, sondern die kriselnden Bremer.

Der selbst ernannte Europapokal-Aspirant hat das ungleiche Fußball-Bundesliga-Duell zum «Must-win-Game» erklärt. «Ja, das ist ein Druckspiel», bekräftigte Werder-Coach Florian Kohfeldt am Donnerstag. «Wir wollen da oben dran bleiben. Wir wollen ein Ergebnis und wir werden auch ein Ergebnis liefern. Da bin ich sehr sicher.»

Über solche Versprechungen dürfte Kohfeldts fast dreißig Jahre älterer Kollege schmunzeln. Verliert der Tabellenletzte aus dem Rheinland, verfolgt Trainer-Urgestein Friedhelm Funkel weiter beharrlich und ruhig, die als gering eingestufte Chance auf den Klassenverbleib des Aufsteigers zu realisieren.

«Wenn wir die Leistung der letzten Spiele wiederholen können, haben wir eine Chance, wieder etwas mitzunehmen», sagte der dienstälteste Bundesliga-Coach Funkel wenige Tage vor seinem 65. Geburtstag am Montag gelassen. Neun Punkte hat der Aufsteiger aus 13 Spielen bislang geholt. Eine nervöse Stimmung wie bei den seit fünf Spielen sieglosen Bremern sucht man in Düsseldorf dennoch vergeblich

Das sieht bei Werder trotz komfortabler Ausgangslage anders aus. Seit Tagen wird von nichts anderem als dem Zwang zum Sieg am Freitag gesprochen. Geht die Sieglos-Serie auch gegen den Tabellenletzten weiter, wäre Werder endgültig im Krisenmodus. Zumindest das selbstbewusste Saisonziel Europapokal müsste überdacht werden.

«Wir müssen noch zweimal gewinnen, und am besten fangen wir damit am Freitag gegen Düsseldorf an», forderte Aufsichtsratschef Marco Bode mit Blick auf die Partien bis Weihnachten. Die auf Rang neun abgerutschten Bremer haben doppelt so viele Zähler wie die Fortuna. Dennoch droht die Konkurrenz im Rennen um die Europapokalplätze zu enteilen. Bode will 24 oder 25 Punkte bis zum Ende des Jahres, damit «wir zufrieden mit der Hinrunde» sind. Weitere Gegner bis Weihnachten: Dortmund, Hoffenheim und Leipzig. Einfach ist anders.

Die drei Punkte gegen Fortuna sind daher Pflicht für die ersatzgeschwächten Bremer. «Ein Must-Win-Game», nannte Ludwig Augustinsson das Spiel. Der Schwede wird trotz eines Infektes wohl spielen können. Abwehrchef Niklas Moisander ist dagegen gelb-gesperrt und fehlt ebenso wie der verletzte Milos Veljkovic. «Natürlich ist das ein Bereich, in dem man ungern wechselt», gestand Kohfeldt zum Ausfall der Stamm-Innenverteidigung.

Außer der Erfahrung und der personellen Probleme spricht sonst nicht viel für die Gäste, die von 22 Spielen erst zwei in Bremen gewannen: 1972 und 1977. Damals war der heute 36 Jahre alte Kohfeldt noch gar nicht geboren. «Noch wird alles auf dem Platz entschieden», sagte Funkel entspannt «Dort wollen wir uns mit allen Mitteln dagegenstemmen, dass das Ergebnis nicht schon vorher feststeht.»

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