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Wettskandal in Italien: Schwere Vorwürfe

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Cremona - Der im italienischen Wettskandal verhaftete serbische Fußballer Almir Gegic hat mit seinen Aussagen bei der Staatsanwaltschaft Cremona für großen Wirbel gesorgt.

„Seit 20 Jahren werden in Italien Spiele manipuliert. Wir haben einen fruchtbaren Boden gefunden. Wir zwangen nicht die Spieler, etwas gegen ihren Willen zu tun. Sie stellten sich gern zur Verfügung“, sagte Gegic laut der Sportzeitung Corriere dello Sport. Es sollen auch Spiele der Erstligisten Lazio Rom, dem Klub des deutschen Nationalspielers Miroslav Klose, sowie des FC Genua, US Lecce, FC Palermo und AS Bari manipuliert worden sein.

Gegic war am vergangenen Montag auf dem Mailänder Flughafen Malpensa festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der ehemalige Mittelfeldspieler vom Schweizer Klub FC Chiasso und des italienischen Vereins AC Vicenza berichtete, dass er selber nie persönlich Spiele manipuliert oder jemanden bedroht habe. Im Rahmen eines mehrstündigen Verhörs versicherte der 33-Jährige, dass nicht nur sein osteuropäischer Ring in Italien aktiv war.

Gegic gab zu, Informationen über manipulierte Spiele gekauft und darauf gewettet zu haben. In Mailand seien ihm auch einmal Informationen über manipulierte Erstligaspiele süditalienischer Klubs wie SSC Neapel, Palermo, Catania Calcio und Lecce zum Preis von 600.000 Euro angeboten worden. Gegic bestritt jedoch, zu den führenden Köpfen einer Wettbetrügerbande zu gehören.

Die Staatsanwaltschaft Cremona ermittelt seit über einem Jahr in dem Wettskandal und hat bereits zahlreiche Fußballer verhört und einige vorübergehend festnehmen lassen, darunter den Ex-Nationalspieler Giuseppe Signori.

Nach einem Bericht der Wettüberwachungsfirma Sportradar liegt Italien bei der Zahl manipulierter Begegnungen auf Platz zwei hinter Albanien. 70 manipulierte Spiele wurden in den vergangenen zweieinhalb Jahren angezeigt, in Albanien sind es 97.

sid

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