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Vorfreude auf Pokal-Finale: Wolfsburgerinnen favorisiert

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Die Wolfsburgerin Alexandra Popp (l) fehlt im Pokalfinale. Foto: Peter Steffen
Die Wolfsburgerin Alexandra Popp (l) fehlt im Pokalfinale. Foto: Peter Steffen © Peter Steffen

Zum neunten Mal findet das Pokal-Finale der Frauen in Köln statt. Im Duell der beiden besten deutschen Teams aus Wolfsburg und München gelten die Niedersächsinnen als leicht favorisiert. Eine Woche nach der deutschen Meisterschaft will der VfL die Triple-Chance wahren.

Köln (dpa) - Die Vorfreude ist riesig, die Rollen sind verteilt. Sechs Tage nach dem vorzeitigen Gewinn der deutschen Meisterschaft greifen die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg im DFB-Pokalfinale in Köln nach dem nächsten Titel.

«Die Mannschaft will jetzt mehr. Wenn man in einem Endspiel steht, will man es auch gewinnen. Dass wir schon ein Ziel erreicht haben, kann bei uns nochmal Kräfte freisetzen», sagte VfL-Trainer Stephan Lerch vor dem Duell gegen Bayern München an diesem Samstag (15.00 Uhr) im RheinEnergie-Stadion.

Während die Männer des VfL in der Bundesliga-Relegation noch um das Überleben kämpfen, geht es für die Frauen innerhalb weniger Tage um höchste Weihen. Bereits am kommenden Donnerstag in Kiew wartet auf die Wolfburgerinnen mit dem Champions-League-Endspiel gegen Olympique Lyon in Kiew das nächste Highlight. Das zweite Triple nach 2013 und das erste für den 33 Jahre alten Chefcoach Lerch in seiner ersten Saison als Nachfolger des erfolgreichen Ralf Kellermann sind möglich. «Wir haben in einigen Tagen noch eine Chance auf einen Titel. Aber zunächst gilt unser Fokus dem Finale am Samstag.»

Um die Triple-Chance zu wahren, muss zunächst der vierte nationale Cup-Gewinn nacheinander und der fünfte insgesamt seit 2013 eingefahren werden. Lena Goeßling war in allen Endspielen mit dem VfL dabei. Und der Ehrgeiz der 32 Jahre alten Nationalspielerin ist ungebrochen. «Der Hunger ist noch da. So ein Titel macht einen ja auch immer stolz», sagte Goeßling am Freitag. «Wir haben eine Supermannschaft mit einer tollen Moral, die jedes Spiel gewinnen will. Man sieht, dass die Mannschaft noch nicht satt ist.»

Bayern-Trainer Thomas Wörle bezeichnet sein Team als «Herausforderer», auch wenn der Bundesliga-Zweite ebenso mit Nationalspielerinnen gespickt ist wie der Cup-Verteidiger, der in der Liga-Saison nur eine Niederlage kassierte. «Wolfsburg hat in den letzten fünf Jahren fast alle Titel abgeräumt. Wir dürfen gegen die vielleicht beste Mannschaft in Europa spielen», sagte Wörle, der mit den Münchnerinnen den DFB-Pokal bisher einmal (2012) holte. «Auch damals waren wir gegen Frankfurt Außenseiter. Insofern ist es eine ähnliche Ausgangslage», meinte Wörle. Nicht zuletzt deshalb sieht der Bayern-Coach sein Team nicht chancenlos, obwohl keines der letzten neun Duelle mit dem VfL gewonnen wurde. «Wir brauchen einen fast perfekten Tag.»

So sieht es auch die frühere Nationalspielerin Melanie Behringer, die den DFB-Pokal bereits zweimal (2011, 2014) mit dem 1. FFC Frankfurt gewann. «Das waren Höhepunkte in meiner Karriere», sagte Behringer. Wolfsburg sei ein «brutal starker Gegner», aber: «Wir wollen den Tag genießen und den Titel holen. In einem Spiel ist alles möglich.»

Während Wörle sein bestes Team ins Rennen schicken kann, muss Lerch Alexandra Popp ersetzen. Für die Nationalspielerin kommt ein Einsatz nach ihrem Muskelfaserriss im Oberschenkel noch zu früh. Er ist aber guter Dinge, dass Popp im Champions League-Finale wieder dabei ist. «Da sieht es gut aus», betonte der VfL-Coach, der in Köln ein Duell auf Augenhöhe erwartet: «Ein Pokalspiel ist immer ein 50:50-Spiel. Da können Kleinigkeiten entscheiden. Wir wollen unsere Spielweise durchbringen. Aber das wollen die Bayern auch. Und über ihre Qualität muss man nicht viel sagen.»

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