Aber zur Philosophie von Borussia Dortmund zähle auch, auf die eigenen Talente zu setzen, wie Sportdirektor Michael Zorc (57), der seinen Vertrag beim BVB jüngst um ein Jahr verlängerte*, erklärte. Eines dieser Talente ist Youssoufa Moukoko (15).
In den vergangenen Wochen und Monaten sorgte Moukoko stets für Schlagzeilen. Nicht nur, weil sich der gebürtige Kameruner stehts mit Fragen zu seinem Alter auseinandersetzen musste. Sondern auch, indem er vor der Corona-Pause für den BVB in der U19-Bundesliga mit 34 Treffern in 20 Spielen einen Rekord aufstellte. Eine gigantische Torquote, die sich jeder Profi wünscht.
Es ist davon auszugehen, dass er noch in diesem Jahr seine Premiere als jüngster Spieler der Bundesliga-Geschichte feiern wird. Denn dank einer neuen Regel darf ein Spieler bereits nach Vollendung seines 16. Lebensjahres eingesetzt werden - und Moukoko erreicht dieses Alter am 20. November dieses Jahres.
Für diesen Stichtag will der BVB ihn gut vorbereiten. Zorc und Favre hätten es jüngst über die Pläne mit Moukoko gesprochen. „Wir wollen ihn in den Kader integrieren, damit er sofort lernt, mit Erwachsenen, mit Profis zu trainieren und zu spielen“, erklärte der Sportdirektor von Borussia Dortmund. Moukoko wird also schon die Vorbereitung mit den Profis des BVB absolvieren. „Durch die Regeländerung“, so Zorc, „ist er dann ab November, wenn er 16 wird, für uns in der Bundesliga einsetzbar."
Zorc und den Verantwortlichen ist bewusst, dass der Sprung von der U19 in die Bundesliga ein großer ist. Schließlich bleibt es der Anspruch des BVB, in der Spitze der Bundesliga mitzuspielen und auch in der Champions League eine Rolle spielen zu wollen. Dennoch: Moukoko trauen sie es zu.
„Youssoufa hat fraglos das Potenzial, sich in der Bundesliga durchzusetzen“, erklärte Otto Addo (45), Top-Talente-Trainer beim BVB. Aber er warnt auch: „Keiner weiß aktuell, wie er sich gegen erwachsene, gestandene Spieler durchsetzen kann, wie er bei den Profis trainiert. Deswegen tut es dem Jungen nicht gut, wenn wir jetzt sagen: ‚Er schafft das jetzt oder er schafft es nicht.‘“
Moukoko soll aber nicht der einzige aus dem Jugendbereich von Borussia Dortmund sein, der mit der Bundesliga-Mannschaft arbeiten soll. „Wer sonst noch zu den Profis kommt, werden wir in den nächsten Tagen intensiv besprechen“, erklärte Zorc. Aber ganz gleich, wer das sein wird: Alle Augen werden auf Moukoko gerichtet sein. *WA.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.