Bei Regelverstößen oder Fouls können die Schiedsrichter Karten oder Zeitstrafen verteilen. Ein Spieler kann mit einer Gelben Karte verwarnt, durch eine Zwei-Minuten-Strafe für zwei Minuten vom Platz gestellt oder mit einer Roten Karte sogar vom Spiel ausgeschlossen werden.
Eine besondere Regelung gilt für die letzten 30 Sekunden der Partie. Begeht ein Abwehrspieler ein Vergehen, wonach der gegnerische Anwurf, Abwurf, Freiwurf oder Einwurf verhindert wird, erfolgt nicht nur die sofortige Disqualifikation des Übeltäters, sondern die gegnerische Mannschaft bekommt zudem einen Freiwurf zugesprochen.
Mitte 2016 führte der Weltverband IHF einige neue Regeln ein. Darunter die Blaue Karte, die im Anschluss an eine Rote Karte gezeigt wird, falls über den bestraften Spieler ein Bericht angefertigt wird. In Sachen passives Spiel hat sich ebenfalls etwas verändert: Nach dem Handzeichen des Schiedsrichters hat das angreifende Team nur noch sechs Pässe, um den Angriff abzuschließen. Schaffen die Spieler das nicht, gibt es Freiwurf für den Gegner.
Bleibt ein Spieler nach einem (vermeintlichen) Foul am Boden liegen und lässt sich medizinisch auf dem Feld behandeln, muss er danach drei Angriffe aussetzen. Damit will man Schwalben und Schauspielerei entgegenwirken. Ausnahme: Der Gegenspieler wird mit Gelb oder Zeitstrafe bestraft.
Besonders heiß diskutiert wurde die neue Regel des sogenannten Siebten Feldspielers. Sie besagt, dass ein Team seinen Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Platz nehmen darf. Neu daran ist die Tatsache, dass der Siebte Feldspieler ohne Kennzeichnung, sprich ohne Torwart-Leibchen, auf das Feld darf. Das wiederum bedeutet, dass kein Spieler den Torraum als Ersatztorhüter betreten darf.
Seitdem dieses taktische Mittel regelmäßig angewendet wird, tragen sich immer häufiger auch Torhüter in die Torschützenlisten ein. Ist das Tor des gegnerischen Teams verwaist, wagen viele Schlussmänner den Torabschluss mit einem Wurf über das gesamte Spielfeld. Das sind 40 Meter Distanz von Tor zu Tor.
Auch beim Handball gibt es die Möglichkeit zum Videobeweis. Schiedsrichter nutzen das technische Hilfsmittel, um zu überprüfen, ob ein Ball hinter der Torlinie war, die Spielzeit bereits vor einem Torwurf abgelaufen war oder um nachträglich grobe Fouls zu ahnden. Bemüht wird der Videobeweis eher selten. Bei der Europameisterschaft 2018 rettete eine Videoentscheidung aber ausgerechnet der deutschen Mannschaft einen Punkt.
Update vom 9. Januar 2020: Am heutigen Abend startet das DHB-Team gegen die Niederländer in das Turnier. Verfolgen können Sie das Spiel im Live-Ticker sowie im TV und im Live-Stream.