"100. Derby - das ist schon eine Hausnummer", sagt Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL) anerkennend. "Das sind zwei Erzrivalen, die der Liga guttun." Es geht um den ersten Titel der Saison, um reichlich Prestige und Vorherrschaft. "Von dem Spiel haben beide schon immer profitiert. Die Fans rücken näher an ihre Mannschaften, die Emotionen schlagen höher, neue Sponsoren werden aufmerksam", erklärt HBL-Präsident Uwe Schwenker, selbst viele Jahre in Diensten des THW.
Auch wenn die Flensburger den deutschen Meistertitel zuletzt zweimal gewannen und den THW hinter sich gelassen haben, in der internen Statistik beider norddeutschen Top-Clubs führt Kiel mit 59 Siegen. 35 Mal haben die Flensburger gewonnen, fünf Spiele endeten unentschieden. "Die Derbys sind immer überragend. Allein die Zahl 100 ist ein Highlight. Ich war bestimmt bei 70 in irgendeiner Funktion dabei und bin sicherlich der Derby-Rekordhalter derzeit", sagt Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt. Der 61-Jährige schwört: "Das Derby ist europaweit das beste."
Mit dem Supercup wollen beide Teams einen Tag vor Beginn der Bundesliga-Saison eine Standortbestimmung vornehmen. "Das ist sicher ein guter Test. Die Vorbereitung ist vorbei für beide. Man kann eine Marke stellen und sehen, wo man steht", beschrieb Kiels Nationalspieler Patrick Wiencek die Bedeutung des Duells.
Rekordmeister THW steht in dieser Saison unter besonderer Beobachtung. Grund: Trainer-Legende Alfred Gislason ist weg, sein Schüler Filip Jicha hat das Kommando übernommen beim dreimaligen Champions-League-Sieger. "Ich glaube jeder, der ein Nord-Derby erlebt hat, weiß, worüber wir hier sprechen. Das ist immer etwas Spezielles. Wir haben es immer geliebt", sagt Jicha, der als Aktiver beim THW sieben Mal deutscher Meister war sowie je fünf Mal den DHB-Pokal und den Supercup gewann.
maho/dpa
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