Das könnte Sie auch interessieren: Integration im Handball - Geschlossene deutsche Gesellschaft
In der vergangene Saison hat sich in der letzten Minute mit dem letzten Tor entschieden, wer absteigt. Die Eulen Ludwigshafen klammern sich nun seit zwei Spielzeiten gerade noch so am unteren Rand der Bundesliga fest – diesmal könnte es nicht reichen. Denn in diesem Jahr kehrt Balingen nach zwei Jahren in der zweiten Liga zurück ins Oberhaus und hat wohl mit diesem Kader deutlich bessere Chancen als die Halbprofis vom Rhein.
Vorbeiziehen sollten auch die Aufsteiger der HSG Nordhorn-Lingen. Mit Rechtsaußen Robert Weber trainiert und spielt jetzt 90 Kilometer nordwestlich von Münster eine Tormaschine. Dass das allein aber nicht reicht, merkte der Aufsteiger schon am Sonntag. Gegen den SC DHfK Leipzig verpasste Nordhorn als einer von zwei Bundesligisten mit 21:31 die nächste Runde im DHB-Pokal. Lichtblick: Nachdem Trainer Bültmann wegen eines Erschöpfungssyndroms ausfällt, trainiert nun der Isländer Geir Sveinson das Team – immerhin bis 2018 Nationalcoach und davor Trainer in Magdeburg.
Eine Symbolfunktion für den Handballsport haben nicht nur die Spieler. Auswirkungen hat auch, wie die höchsten Schiedsrichter die Saison angehen. Dazu gibt es die so genannten Beobachtungsschwerpunkte, die allen Gespannen die Richtung vorgeben. Über Attacken gegen Außenspieler, Siebenmeter-Entscheidungen am Kreis und Stürmerfouls wird wohl mehr diskutiert werden. Ein Thema hat DHB-Schiedsrichterlehrwart Kay Holm noch einmal zum Schwerpunkt erklärt: Wie sich Trainer und Betreuer auf der Bank benehmen, strahlt auf jede Halle ab. Deswegen bleibt es bei frühem Eingreifen gegen unsportliches Verhalten.
In der Pause der Handball-Bundesliga ab 22. Dezember reisen die Nationalspieler als Mitfavoriten zur Europameisterschaft, die in drei Ländern ausgetragen wird: Norwegen, Schweden und Österreich. Die Deutschen starten am 9. Januar 2020 in Trondheim gegen EM-Neuling Niederlande, dann am 11. Januar gegen Europameister Spanien und beenden die Gruppenphase am 13. Januar gegen Lettland. Nach der Hauptrunde könnten die Deutschen mit etwas Glück zum Halbfinale und Finale am 24. und 26. Januar in Stockholm reisen. Sollten Uwe Gensheimer und Kollegen keinen der beiden ersten Plätze der EM erreichen, müssen sie sich beim Qualifikationsturnier im März für die Olympischen Spiele durchsetzen, um von 24. Juli bis 9. August in Tokio mit dabei zu sein.
Während die Spiele der Nationalmannschaft frei im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen werden, bleibt die Handball-Bundesliga weiter den Kunden des Bezahlfernsehens vorbehalten. Die ARD will nur zwölf Spiele ohne Bezahlschranke zeigen. Auch das Finale am 5. April 2020 wird frei zu sehen sein. Den Auftakt im Ersten macht heute der Supercup in Düsseldorf um 19 Uhr zwischen Meister SG Flensburg-Handewitt und Pokalsieger THW Kiel – übrigens genau das 100. Derby der beiden Top-Vereine aus Schleswig-Holstein.