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EM-Traumstart: Deutsche Handballer deklassieren Montenegro

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Kapitän Uwe Gensheimer war der treffsicherste DHB-Akteur.
Kapitän Uwe Gensheimer war der treffsicherste DHB-Akteur. © dpa

Traumstart für den Titelverteidiger: Die deutschen Handballer haben ihre Medaillenambitionen bei der EM in Kroatien zum Auftakt eindrucksvoll unterstrichen.

Zagreb - Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop deklassierte in Zagreb den EM-16. Montenegro mit 32:19 (17:9) und wurde ihrer Favoritenrolle beim ersten EM-Auftakterfolg seit zehn Jahren vollauf gerecht. 

Bester Werfer der Auswahl des DHB war Kapitän Uwe Gensheimer mit neun Toren, zudem bot Torhüter Andreas Wolff beim zweithöchsten Sieg der deutschen EM-Geschichte mit 46 Prozent gehaltener Würfe eine bärenstarke Leistung. Mit einem weiteren Sieg am Montag (18.15 Uhr/ARD) gegen den WM-Dritten Slowenien würde der Olympia-Dritte vorzeitig die Hauptrunde erreichen. 

"Das war ein starker Auftritt und ein erstes Statement an die Konkurrenz. Auch wenn Montenegro nicht der Maßstab ist: Wir dürfen uns auf ein tolles Turnier freuen", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning dem SID. Obwohl Montenegro in zuvor zwölf EM-Spielen kein einziger Sieg gelang (elf Niederlagen), war das deutsche Team gewarnt. "Sie sind heißblütig und spielen ein bisschen dreckig", hatte Rückraumspieler Steffen Weinhold erklärt. 

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Doch die mit acht Europameistern und drei Turnier-Debütanten gespickte DHB-Auswahl ging die Begegnung vor rund 4000 Zuschauern konzentriert an, Weinhold gelang der erste Treffer (3.). Ein überragender Wolff, eine auch ohne den nicht berücksichtigten Finn Lemke kompakte Abwehr und ein variables Angriffsspiel zeichneten das deutsche Spiel aus. Debütant Philipp Weber überzeugte zudem als Torschütze und Spielgestalter auf der Mittelposition. 

Mitte der ersten Halbzeit sorgten die Bad Boys bereits für die Entscheidung, als sie mit einem beeindruckenden Zwischenspurt von 4:3 (12.) auf 13:3 (22.) davonzogen. 

Starke Teamleistung, überragender Wolff

Der vor dem Turnier aufgrund einiger Personalentscheidungen kritisierte Prokop spendete seinem Team immer wieder Beifall, ballte die Fäuste und gab fast ununterbrochen Anweisungen. In Über- und Unterzahl brachte er für Wolff meist einen weiteren Feldspieler und wechselte schon in der ersten Halbzeit munter durch, um Kräfte zu sparen. 

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"Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir gegen so eine offensive Abwehr 17 Tore in der ersten Halbzeit werfen. Wir machen viele Dinge richtig, so kann es weitergehen", sagte Teammanager Oliver Roggisch in der Halbzeitpause. Gegen den ohne seinen Topstar Vuko Borozan von Champions-League-Sieger Vardar Skopje und Torhüter Nebosja Simic von Bundesligist MT Melsungen (beide verletzt) angetretenen viermaligen EM-Teilnehmer, hatte die DHB-Auswahl auch nach dem Wechsel alles im Griff. Der Europameister strahlte von jeder Position Torgefahr aus. 

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Trotz des großen Vorsprungs ließ das DHB-Team auch in Sachen Kampfgeist nicht nach. So rettete Rechtsaußen Patrick Groetzki mit einem Hechtsprung spektakulär, als Wolff sein Tor zugunsten eines weiteren Feldspielers verlassen hatte. Prokop nutzte derweil die deutliche Führung zu einigen Experimenten. So testete er verschiedene Defensivformationen. 

Der deutliche Sieg gegen einen überforderten Gegner geriet aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Wolff verließ in der 50. Minute sein Tor und verfolgte die Schlussminuten mit Eis auf seinem Knöchel von der Bank aus.

sid

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