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Deutscher Handball vor "geschichtsträchtigem" Wochenende

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Schweden - Deutschland
Bundestrainer Christian Prokop bereitet sein Team auf die EM in Kroatien vor. © dpa

Eine große Jubiläumssause, ein richtungsweisender Bundestag und vier hochkarätige Länderspiele: Der deutsche Handball steht vor besonderen Tagen.

Berlin - Zwischen feierlicher Geburtstagsparty und wichtigen Härtetests - zwischen glorreicher Vergangenheit und goldener Zukunft? Dem deutschen Handball steht ein "geschichtsträchtiges" Wochenende bevor. So zumindest formuliert es Verbandsvize Bob Hanning.

Während der Verband beim DHB-Bundestag eine neue Struktur beschließen will, feiert die Handball-Familie das 100-jährige Bestehen ihrer Sportart. Bei einem Gala-Empfang in der vornehmen Berliner Humboldt-Box und mit zwei Doppel-Länderspielen der Männer und Frauen.

Zwei Spiele gegen Topgegner Spanien

Im Fokus steht dabei vor allem das Team von Bundestrainer Christian Prokop. Mit der Neuauflage des EM-Finales gegen Spanien (damals 24:17) beginnt für die Bad Boys das Projekt Titelverteidigung - elf Wochen bevor es beim ersten deutschen EM-Auftritt gegen Montenegro am 13. Januar in Kroatien ernst wird.

"Wir freuen uns, gegen so eine Topnation antreten zu dürfen", sagte Prokop vor den beiden Testspielen gegen die Iberer am Samstag (14.15 Uhr/ZDF) in Magdeburg und am Sonntag (14.30 Uhr/ARD) in Berlin. Spanien werde "mit sehr viel Biss" in die Duelle gehen. "Das ist genau das, was wir jetzt brauchen." 

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Zumal die gemeinsame Zeit knapp bemessen ist. "Vor der EM in Kroatien wird es nicht mehr viele Möglichkeiten geben", sagte Kapitän Uwe Gensheimer: "Deswegen sehen wir das schon als großen Teil der Vorbereitung." Erst zum Jahreswechsel trifft sich das DHB-Team wieder.

Und so erhofft sich Prokop, der in Kroatien sein erstes großes Turnier als DHB-Coach bestreiten wird, vom bevorstehenden Wochenende weitere Erkenntnisse für seinen EM-Kader. Natürlich gebe es "wichtige Eckpfeiler", die man "mit Sicherheit bei der EM wiedersehen werde".

Doch Prokop, der auf Kreisläufer Patrick Wiencek nach einer Zahn-Op verzichten muss, macht seinen Akteuren angesichts der Leistungsdichte Dampf. "Ich habe zwischen 20 und 30 Spieler zur Verfügung. Wenn man beispielsweise die Außenpositionen nimmt, ist man da nicht gesetzt. Für diejenigen, die nicht dabei sind, ist da weiterhin die Tür offen", sagte der 38 Jahre alte Nachfolger des Isländers Dagur Sigurdsson.

Hanning wünscht sich Signalstimmung

Ähnlich sieht es sein Amtskollege Michael Biegler. In den direkt im Anschluss an die Männer ausgetragenen Duellen seiner Ladies gegen Vizeweltmeister Niederlande geht es um den Feinschliff für die WM im eigenen Land (1. bis 17. Dezember). Fünf Wochen vor dem Eröffnungsspiel gegen Kamerun will das deutsche Team, das bei der Heim-WM um die Medaillen kämpfen soll, zudem noch einmal Werbung in eigener Sache betreiben.

Doch zumindest mit einem Auge werden Prokop und Biegler am Samstag sicherlich auch in die Hauptstadt lugen. Dort dürften die DHB-Mitglieder zum einen das Präsidium für weitere vier Jahre im Amt bestätigen. Zum anderen soll eine neue Verbandsstruktur abgenickt werden. Der Umbauprozess mit dem klangvollen Namen "Perspektive 2020+" sieht einen hauptamtlichen Vorstand unter dem Vorsitz des jetzigen Generalsekretärs Mark Schober vor.

"Ich wünsche mir, dass vom Bundestag eine Signalstimmung ausgeht und wir mit einer neuen Struktur die Dinge vorantreiben, die wir dringend vorantreiben müssen", sagte DHB-Vize Hanning dem SID und bezeichnete die möglichen Ergebnisse des Verbandstages als "geschichtsträchtig" und "wegweisend".

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sid

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