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Oberliga-Abenteuer für HSG-Juniorinnen

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Sie hinterlassen stets eine gute Figur: Die B-Juniorinnen der HSG Nienburg.             
Sie hinterlassen stets eine gute Figur: Die B-Juniorinnen der HSG Nienburg. © Lutz Ritter

Nienburg - von Lutz Ritter.  Mit viel Freude und einer gehörigen Portion Ehrgeiz starten die B-Juniorinnen der HSG Nienburg am kommenden Sonntag ihr Oberliga-Abenteuer.

Auftaktgegner ist um 10 Uhr (Meerbachhalle) die ambitionierte Auswahl des VfL Stade; zweiter der Vorrunde Nord und – zusammen mit den Teams des VfL Oldenburg sowie dem FC Schüttorf 09 – vielleicht der Top-Favoriten auf die Meisterschaft.

Dass sich Nienburgs Mädchen (zumeist Jahrgang 2000) in ihrer Vorausscheidung gegen weitestgehend ältere Mitstreiterinnen durchsetzten und somit zu den sechs besten Mannschaften des Landes zählen, ist zweifelsfrei ein riesiges Erfolgserlebnis – doch kommt dieser Aufstieg nicht von ungefähr. Bereits im zarten Alter von zehn Jahren trainierten die meisten der jungen Sportlerinnen unter ihrem heutigen Jugendwart Stefan Beckedorf. „Lediglich Nina Ebert stieß in der Saison 2013/14 zur HSG. Der Rest des nunmehr zehnköpfigen Kaders wurde frühzeitig von unserer eigenen Nachwuchsarbeit ausgebildet“, resümierte der 46-jährige. Einen besonderen Weg nahm diesbezüglich Liv Süchting. Nienburgs Rückraumakteurin spielte zu D- und E-Jugendzeiten unter Coach Jürgen Ohland und somit ausschließlich gegen Jungen gleichen Alters. Es wundert also nicht, dass die mittlerweile 1,80 Meter große Süchting zu den Leistungsträgern ihrer Mannschaft zählt und – zusammen mit dem Geschwisterpaar Paula und Carla Clasen (Jahrgang 2000) sowie Johanna Block (Jahrgang 2001) – eine von vier HSG-Spielerinnen ist, die gleichermaßen das Gerüst des HVN-Auswahlkaders stellen.

Als Zweiter der Vorrunde Nord (12:4 Punkte) qualifizierte sich Nienburgs weibliche B-Jugend für den Spielbetrieb der Oberliga und übertraf damit die Erwartungen ihres Trainers. „Ich hatte mir ein positives Punktekonto erhofft. Dass es letztlich zu Platz zwei reichte ist natürlich umso schöner“, schlussfolgerte Janosch Rosenow. Ebenso wie Beckedorf von einer Ausbildungssaison sprechend, vermag das Duo die gegenwärtige Leistungsgrenze wohltuend realistisch einzuschätzen: „Mittelfristig wäre es natürlich ein Hit, mal das Tor zur Bundesliga aufzustoßen (Die beiden Erstplazierten nehmen an der Deutschen Meisterschaft teil, die Redaktion). Aber uns fehlt aufgrund der geografischen Lage die Magnetwirkung wie sie andere Vereine haben, die nach ganz oben streben. Verstärkungen in Spitze wie Breite sind nur schwer zu realisieren“, berichtet Nienburgs Jugendwart. Freuen würde sich die sportliche Leitung über „alles zwischen Platz eins und sechs. Das wäre bereits ein super Ergebnis“, so Beckedorf.

Man sollte sich also tunlichst davor hüten, bereits zu diesem Zeitpunkt von einer hoch umjubelten „goldenen Generation“ zu sprechen. Dennoch, die Perspektiven sind da und sie sind gut. Erst in der kommenden Saison wird man als älterer Jahrgang vertreten sein und danach Schrittweise die Integration der Spielerinnen in den Damenbereich vornehmen. Selbiges dürfte schon jetzt sehnsüchtig erwartet werden; seit Saisonbeginn kämpft Nienburgs 1. Damenmannschaft zuweilen recht hilflos um ebenso zähe wie magere Regionsoberligapunkte.

„Es stimmt, nach oben wird die Luft immer dünner“, analysiert Rosenow die Leistungsdichte im B- und A-Jugendbereich. Doch für den Oberligaauftakt ist er optimistisch gestimmt: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, prognostiziert Nienburgs Übungsleiter, dessen Auswahl sich bereits am vergangenen Wochenende beim Sauerland-Cup in Menden erfolgreich unter 18 weiteren Oberligisten auf Bundesebene behauptete. „Unser Teamgeist ist wirklich einmalig. Trotz oder gerade wegen des überschaubaren Kaders ziehen alle an einem Strang. Die Trainingseindrücke sind hervorragend und wir haben eines gemeinsam – aufgeben gilt nicht“, schmunzelt Rosenow.

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