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Davis-Cup-Team: Neuer Teamchef, neues Glück?

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Carsten Arriens soll dem deutschen Team wieder neuen Schwung verleihen.
Carsten Arriens soll dem deutschen Team wieder neuen Schwung verleihen. © dpa

Buenos Aires - Am Freitag wird's ernst für das deutsche Davis-Cup-Team in Argentinien. Beim Einstand des neuen Teamchefs Carsten Arriens soll die Revanche für das 1:4 in Bamberg vor einem Jahr gelingen.

Vamos - auf geht's! Mit neuem Chef und altbewährten Kräften will sich das deutsche Davis-Cup-Team auf dem heißen Sand von Buenos Aires aus dem Loch des Vorjahres ausbuddeln. Die Chancen auf den ersten Tennis-Sieg in Argentinien stehen beim Kapitäns-Debüt von Carsten Arriens ab Freitag (15.00 Uhr MEZ/ran.de) gar nicht so schlecht: Die Gastgeber haben nach der Absage von Top-Star Juan Martin Del Potro, mäßigen Leistungen und Verletzungssorgen gehörigen Respekt vor Rückkehrer Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer.

Besonders ankommen wird es beim Erstrundenmatch im Estadio Mary Teran de Weiss auf Kohlschreiber. Beim 1:4 gegen Argentinien vor einem Jahr in Bamberg hatte seine krankheitsbedingte Absage zu langen Querelen und letztlich zum Rücktritt von Teamchef Patrik Kühnen nach einem Jahrzehnt geführt. Der Klassenverbleib gegen Australien gelang noch mühevoll ohne den nicht nominierten Kohlschreiber. Unter Arriens hat der 19. der Weltrangliste nun die Führungsrolle inne und soll am Samstag mit Christopher Kas auch im Doppel punkten.

„Wir würden uns natürlich wünschen, mit dem Erfolg wieder Schlagzeilen zu machen“, sagte der Augsburger, betonte jedoch: „Wir sind Außenseiter.“ Mayer schätzte die Chancen im Vorfeld auf 50:50 ein, obwohl Tommy Haas nicht zusagen mochte und Philipp Petzschner nach seinem Muskelfaserriss fehlt. Beide waren vor einem Jahr in Bamberg dabei. „Wir haben kein schlechteres Team“, stellte Arriens im Vergleich zu damals fest. Er hält den Ausgang für völlig offen.

Kohlschreiber präsentierte sich in der flimmernden Sommerhitze von Buenos Aires bisher stark. Bei einem Trainingsmatch am Mittwoch besiegte er Mayer klar, so dass der sonst so ruhige Bayreuther frustriert seinen Schläger demolierte.

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Für die Deutschen spricht trotz sechs Niederlagen in bisher acht Vergleichen diesmal so manches. „Es ist sicher eine Schwächung, dass Del Potro nicht spielt“, betonte Kohlschreiber. Der Weltranglisten-Zwölfte Juan Mónaco schied bei den Australian Open zuletzt sofort aus. Kohlschreibers Bilanz gegen Mónaco ist ausgeglichen, gegen Carlos Berlocq und Horacio Zeballos positiv. Mayer gewann sogar fünf von sechs Partien gegen Mónaco und führt auch gegen Berlocq und Zeballos.

Altmeister David Nalbandian, aus Mayers Sicht vor einem Jahr der Matchwinner, wird erst im Doppel am Samstag erwartet, weil er wegen einer Blessur seit fünf Monaten kein offizielles Match gespielt hat. Der 31-Jährige lobte die deutschen Kontrahenten in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Kohlschreibers Spiel sei auf Sand am gefährlichsten. Mayer sei zwar auf schnelleren Belägen noch besser, aber auch auf der roten Asche stark. „Das werden sehr schwere Matches“, prophezeite Nalbandian und unterstrich, wie wichtig der Heimvorteil für die Argentinier ist.

Nur: Im 13 000 Zuschauer fassenden Stadion im Parque Roca im Südwesten der Elf-Millionen-Metropole werden nach deutschen Angaben auch wegen eines Feiertages möglicherweise nur 5000 Fans kommen und Stimmung machen. Möglicherweise liegt das auch an Temperaturen von bis zu 37 Grad. Von einem Nachteil will der aus familiären Gründen mit zwei Tagen Verspätung aus dem deutschen Winter eingetroffene Arriens nichts wissen: „Das darf keinen Unterschied machen.“ Immerhin: Ab Samstag soll es nach Gewittern angenehmer werden. Sollte das DTB-Team tatsächlich überraschen, würden im Viertelfinale wohl die zuletzt viel zu starken Franzosen warten. Bei einer Niederlage heißt es auch für Arriens gleich: Abstiegskampf.

dpa

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