Zumindest das Rennen um die Spiele in elf Jahren ist Hörmann zufolge gelaufen - und wie es gelaufen sei, habe auch die Mitbewerber in Budapest, Katar oder Indien schockiert. «Unser Verständnis ist, dass die Spiele nach Australien vergeben sind», sagte Hörmann. Beschweren will sich der DOSB beim IOC aber wegen des Vergabeverfahrens, bei der die «Berechenbarkeit und Transparenz für Außenstehende» verloren gehe, nicht. «Weitere Schritte sind nicht notwendig. Wir wollten nur klarstellen, wo des Fehler gab», sagte Hörmann.
Trotz des Zerwürfnis mit der Initiative Rhein-Ruhr will Hörmann eine weitere Zusammenarbeit nicht ausschließen. «Das Gespräch mit Armin Laschet hat Mut gemacht», sagte der DOSB-Chef. Man sei sich schnell einig geworden, «dass wir in aller Ruhe ohne jeglichen Zeitdruck die Karten neu legen». Auch mit der privaten Initiative um Mronz könne es trotz des Ärgers «gut und erfolgreich weitergehen».
Allerdings sind die Spiele 2032 nicht mehr das Ziel. Der DOSB will nun mit seinen Mitgliedsorganisationen und der Politik mit Abstand reflektieren, «ob, wann, wo und mit welchem Konzept zu gegebener Zeit ein neuer Anlauf genommen» werde. Eine Bewerbung um Winter- statt Sommerspiele ist nicht mehr ausgeschlossen, auch wenn die jüngsten Anläufe von München zweimal (2018 und 2022) gescheitert sind.
Wenig Gefallen findet Hörmann hingegen an einer deutschen Bewerbung um die Sommerspiele 2036, 100 Jahre nach Nazi-Olympia in Berlin. «Mir fehlt die Vorstellungskraft und Fantasie, wie man Spiele 2036 umsetzen kann», sagte er. «Es gibt aber auch viele Menschen im DOSB, die das anders bewerten.»
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