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DTM: Fehlerfreier Rast sichert sich sensationell den Titel

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Deutsche Tourenwagen-Masters
Am Ziel seiner Träume: Rene Rast setzt sich die Krone auf. © dpa

Am Ziel seiner Träume stemmte Rene Rast überglücklich und mit Tränen in den Augen die DTM-Trophäe in die Luft.

Der Mindener hatte gerade den Stars der Szene die Show gestohlen und sich völlig überraschend den Titel in der Tourenwagenserie gesichert. Vor Routiniers wie Mattias Ekström, Jamie Green und Mike Rockenfeller - und das als Rookie gleich in seinem ersten Jahr als DTM-Stammfahrer.

"Ich kann das überhaupt nicht in Worte fassen. Das ist für mich noch so weit weg. Das Rennen war nicht einfach. Ich wusste nicht, ob ich Meister bin, weil ich nicht wusste, wo Mattias angekommen ist", sagte Rast und schüttelte immer wieder fassungslos den Kopf: "Es ist ein unglaubliches Gefühl, ich hatte noch nie solche Emotionen im Auto. Ich wusste einfach nicht, ob es gereicht hat, als ich über die Ziellinie gefahren bin."

Ekström verliert Titel im letzten Rennen

Letztlich genügte sein zweiter Platz, weil der bisherige Spitzenreiter und als Top-Favorit geltende Ekström nur Achter wurde - drei Punkte trennten die beiden Audi-Fahrer. Wäre der Schwede Sechster geworden, hätte er mit einem Zähler Vorsprung gewonnen und sich den dritten Meistertitel nach 2004 und 2007 gesichert. So aber verspielte der Schwede die große Chance auf die Meisterschaft - obwohl er mit 21 Punkten Vorsprung ins Finale gegangen war. Fraglich, ob der 39 Jahre alte Schwede noch einen weiteren Anlauf wagen wird.

Rast zeigte in seinem erst 21. Rennen als DTM-Fahrer erneut, wie nervenstark er ist. Weil Ekström und Green Strafen erhalten hatten und weiter hinten starten mussten, ging Rast plötzlich mit viel mehr Erwartungen ins letzte Rennen. Dabei ließ er sich auch von einem schlechten Start, bei dem er von Rang zwei auf fünf abgerutscht war, nicht verunsichern. "Ich bin ein ruhiger Typ und mache mir keinen Druck", meinte der 30-Jährige.

"Er hat mit jedem Auto gewonnen, das er bewegt hat"

Rasts Werdegang bis an die Spitze der DTM ist außergewöhnlich. Er gewann mehrere Markenpokale und den Titel im ADAC GT Masters, stand aber dennoch kaum im Fokus der Top-Serien. "Er hat mit jedem Auto gewonnen, das er bewegt hat", sagte Hans-Joachim Stuck, Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB), während der ARD-Übertragung.

Zwar war Rasts Talent über all die Jahre augenscheinlich, aber wenn ein Cockpit frei wurde, ging es an verschiedene andere Piloten - aber eben nie an ihn. "Ich hatte die DTM eigentlich schon abgehakt", erzählte der Mindener im Laufe der Saison.

Doch dann kam der Anruf von Audi, der alles änderte. Vom Nobody schwang sich Rast erst zum Rennsieger und dann zum Meister auf. Der Schlüssel zum Erfolg dabei: Kaum Fehler und vor allem konstant starke Leistungen im Qualifying.

Auch losgelöst von Rasts märchenhaften Aufstieg ging es beim Saisonfinale in Hockenheim hin und her - und vor allem stand endlich der Sport im Mittelpunkt. Keine Diskussionen über Performance Gewichte, keine Debatten um komplexe Regeln.

Ungewisse Zukunft

Das wird insbesondere DTM-Chef Gerhard Berger freuen. Der Vorsitzende des DTM-Vermarkters ITR hat die Serie mit vielen Kniffen verändert, er musste mit dem Ausstieg von Mercedes zum Ende der Saison 2018 einen Tiefschlag verkraften.

Wer diese Lücke füllt ist ebenso offen wie die Frage nach dem künftigen TV-Partner. Der Vertrag mit der ARD läuft aus, nach SID-Informationen gab es bislang kein Angebot des öffentlich-rechtlichen Senders. Dies alles wird Rene Rast aber zunächst egal sein - schon bei der Siegerehrung gab er den Startschuss für eine wilde Party.

SID 

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