Zu Salazars bekanntesten Schützlingen gehören der viermalige britische Olympiasieger Mo Farah und der zweimalige Olympia-Medaillengewinner Galen Rupp (USA). Die Sperre des gebürtigen Kubaners ist das Ergebnis vierjähriger Untersuchungen. Ebenso für vier Jahre wurde der Endokrinologe Jeffrey Brown, der zahlreiche Athleten Salazars behandelt hatte, aus dem Verkehr gezogen.
Die USADA lobte bei der Verkündung der Sperre die Mitarbeit von Sportlern. "Sie hatten die Courage, auszupacken und die ultimative Wahrheit zu enthüllen", sagte USADA-Chef Travis Tygart. Salazar und Brown hätten bei ihrer Arbeit für das Nike Oregon Project gezeigt, "dass gewinnen wichtiger war als die Gesundheit und das Wohlbefinden der Sportler, die sie geschworen haben zu beschützen."
2017 hatte die russische Hacker-Organisation Fancy Bears verschiedenen Medien einen USADA-Untersuchungsbericht über das Nike Oregon Project zugespielt. Neben Farah und Rupp gehörte unter anderem auch 1500-m-Olympiasieger Matthew Centrowitz (USA) dazu.
Salazar wird in dem Bericht beschuldigt, auf gefährliche Weise die Leistung seiner Athleten gesteigert zu haben. Demnach sei es "nahezu sicher", dass der frühere Marathon-Star gegen Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen habe.
Sowohl Farah als auch Salazar hatten jegliche Vorwürfe zurückgewiesen. "Ich bin ein sauberer Athlet, habe niemals die Regeln gebrochen", hatte Farah in einer Stellungnahme mitgeteilt. Der Brite trainiert seit 2017 nicht mehr bei Salazar, dafür aber die Niederländerin Sifan Hassan, die bei der WM in Doha Gold über 10.000 gewonnen hatte.
Klosterhalfen trainiert seit November 2018 in den USA, sie gehört dem Nike Oregon Project offiziell seit April an. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte ihre Entscheidung respektiert.
Dem aufkommenden Misstrauen begegnet Klosterhalfen offensiv-verständnisvoll. "Wer negativ darüber redet, soll sich vor Ort ein eigenes Bild machen", sagte Klosterhalfen. Sie verweist auf optimales und innovatives Training, beste Bedingungen für die Athleten, ein Rundum-Sorglos-Paket eben: "Oregon war ein wichtiger Schritt, ein Glücksfall für mich."
Für Schlagzeilen bei der Leichtathletik-WM sorgen auch die Intim-Kameras in den Startblöcken, die die Sprinter aus einer ungewöhnlichen Perspektive zeigen. Ein weiblicher Basketball-Star wird für ein freizügiges Foto kritisiert und reagiert darauf auf besondere Art. In unserem News-Ticker zur Leichtathletik-WM in Katar verpassen Sie keine wichtigen Entwicklungen.
SID