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Nach dem unwürdigen Saisonende: Federer freut sich auf 2019

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Für Federer ist die Saison vorbei.
Für Federer ist die Saison vorbei. © dpa / John Walton

Roger Federer startet mit einer bitteren Niederlage in den Urlaub. Nach dem Aus in London gegen Alexander Zverev zog er dennoch eine positive Saisonbilanz und freut sich auf das kommende Jahr.

London - Das Ende seiner 21. Profisaison hatte sich Roger Federer sicher anders vorgestellt. Die Pfiffe der Zuschauer galten zwar Alexander Zverev, sie hallten jedoch noch immer nach, als sich der Schweizer in die verdienten Ferien verabschiedete. "Ich habe es nie gemocht, wenn jemand buht", sagte Federer nach seiner Halbfinalniederlage in London: "In anderen Sportarten passiert das ständig, aber im Tennis ist es selten."

In den Unmut der Federer-Fans über Zverevs Reklamation in der entscheidenden Phase des 5:7, 6:7 (5:7) mischte sich Enttäuschung und die Sorge vor dem Undenkbaren. Was wäre, wenn sie ihren Liebling nie wieder beim ATP-Saisonfinale sehen würden? Eine vertrackte Situation, die Federer einmal mehr mit Bravour löste.

Federer: "Ich freue mich auf die nächste Saison."

Er sprach Zverev, den unglücklichen Balljungen, der die Verwirrung im Tiebreak ausgelöst hatte, als er mitten in einer Rally einen Ball fallen ließ, und auch das aufgebrachte Publikum von jeglicher Schuld frei. Es sei für alle Beteiligten eine schwierige Situation gewesen, sagte Federer, ehe er zur Erleichterung seiner Anhänger verkündete: "Ich freue mich auf die nächste Saison."

Schon Ende Dezember kehrt Federer nach Australien zurück, wo er im Januar beim Major in Melbourne einen grandiosen Auftakt erlebt hatte. "Wie Pete Sampras einst gesagt hat: Wenn du einen Grand Slam gewinnst, war es ein gutes Jahr", sagte Federer und setzte bei seinem Fazit sogar noch einen drauf: "In gewisser Hinsicht war die Saison historisch. Ich bin wieder die Nummer eins geworden. Das war ein großer Moment in meinem Leben."

Mit 37 Jahren noch konkurrenzfähig

Nach den Australian Open häuften sich allerdings die Rückschläge. Zwar gewann Federer die Titel in Rotterdam, Stuttgart und Basel, einige Niederlagen wie im Viertelfinale von Wimbledon oder im Achtelfinale der US Open schmerzten ihn jedoch spürbar. Seinen 100. Triumph auf der ATP-Tour verpasste er sowohl im Halbfinale beim Masters in Paris, wo er dem derzeitigen Dominator Novak Djokovic (Serbien) denkbar knapp unterlag, als auch in London.

"Die zweite Hälfte der Saison hätte besser laufen können", gab Federer zu. Er habe einige enge Matches verloren, "aber knapp dran zu sein, lässt mich daran glauben, dass ich wieder gewinnen kann." Wenn ihm jemand vor fünf Jahren prophezeit hätte, er würde im Alter von 37 Jahren "noch so konkurrenzfähig" sein, Federer hätte es sofort unterschrieben. "Darauf bin ich sehr stolz", sagte der 20-malige Grand-Slam-Champion.

Schon in der Planung für nächste Saison

Zufrieden gibt er sich deshalb jedoch nicht. Die Planung der neuen Saison ist bereits in vollem Gange, Federer hat erkannt, dass er wieder mehr spielen muss, um den Rhythmus nicht zu verlieren. Ob das die Rückkehr auf den roten Sand bedeutet, den er zwei Jahre gemieden hat, oder ob er im Training häufiger die eigenen Grenzen auslotet, steht noch nicht fest.

"Mal sehen, was in den Ferien passiert", sagte Federer. Ehefrau Mirka und seine vier Kinder werden ihn nach dem enttäuschenden Saisonende in London sicher schnell wieder aufmuntern. Dauerrivale Djokovic mahnte streng: "Schreibt Roger bloß nicht ab!"

SID

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