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NBA-Finals: Cavs verlieren, weil James-Teamkollege Spielstand nicht kennt

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Wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit dribbelte J.R. Smith nach einem Rebound zurück zur Mittellinie anstatt den gegnerischen Korb zu attackieren. Die Reaktion von LeBron James (l.) spricht Bände.
Wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit dribbelte J.R. Smith nach einem Rebound zurück zur Mittellinie anstatt den gegnerischen Korb zu attackieren. Die Reaktion von LeBron James (l.) spricht Bände. © AFP / Lachlan Cunningham

Eine unfassbarer Aussetzer kostet LeBron James und den Cleveland Cavaliers den möglichen Sieg im ersten NBA-Finale. Sein Teamkollege vergisst offenbar, wie es kurz vor Schluss steht. Auch Dirk Nowitzki kommentiert die Szene entgeistert.

Oakland - Fassungslos schrie LeBron James seinen Teamkollegen J.R. Smith an und schüttelte ungläubig den Kopf. Ein eklatanter Aussetzer seines Mitspielers hat den Superstar trotz einer erneuten Gala-Vorstellung den möglichen Sieg mit den Cleveland Cavaliers im ersten NBA-Finale gekostet. Auch nach 51 Punkten von James verlor der Herausforderer den Auftakt der Endspiel-Serie bei Titelverteidiger Golden State Warriors mit 114:124 nach Verlängerung.

Dabei wurde Cavs-Profi J.R. Smith zur tragischen Figur: Wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit dribbelte der 32-Jährige nach einem Rebound zurück zur Mittellinie anstatt den gegnerischen Korb zu attackieren und die mögliche Führung zu erzielen. „Hat er gedacht, dass sie mit einem (Punkt) führen?????“, twitterte selbst Dirk Nowitzki aus der Sommerpause entgeistert mit fünf Fragezeichen.

Cavs-Coach entlarvt Anfängerfehler von Smith

Und Clevelands Trainer Tyronn Lue bestätigte, dass Smith genau dieser Anfängerfehler unterlaufen war. „Er dachte, wir seien mit einem Punkt in Führung“, erklärte der Coach das Missgeschick. „Er dachte, es wäre vorbei.“ Als Smith seinen Irrtum bemerkte, war es zu spät.

Der Gescholtene selbst behauptete nach der Schlusssirene hingegen, dass er den richtigen Spielstand kannte und dachte, dass sein Team eine Auszeit nehmen wolle. James wollte sich zu der Szene nicht im Detail äußern und sagte nur, er könne nicht sagen, was sich Smith gedacht habe. ESPN nannte den Blackout eine „Torheit“, Sports Illustrated schrieb von einem „Gehirnfurz“.

Ein Aussetzer ähnlicher Dimension war Legende Magic Johnson unterlaufen, als er im zweiten Finale 1984 die Uhr aus den Augen verloren hatte und nicht rechtzeitig zum Abschluss kam.

In der Verlängerung übernahmen nun die Warriors die Kontrolle. Golden State erzielte neun Punkte in Serie und gab die Führung nicht mehr aus der Hand. Die Warriors konnten sich auf ihr Star-Trio verlassen. Stephen Curry (29 Punkte), Kevin Durant (26) und Klay Thompson (24) erzielten zusammen 79 Punkte. „Es war ein verrücktes Spiel“, sagte Curry, der mit den Warriors den dritten Titel in vier Jahren holen will. „Alles, was am Ende zählt, ist der Sieg.“

Nowitzki lobt James für außerordentliche Leistung

Bei den Gästen lieferte der 33 Jahre alte James eine weitere Ausnahmevorstellung ab. Nur vier Spieler in der Geschichte der NBA konnten mehr als 51 Punkte in einem Finalspiel verbuchen. Zusätzlich kam er auf acht Assists und holte acht Rebounds. „Großartiges Spiel. LeBron ist unglaublich“, schrieb Nowitzki.

Eine weitere Aktion sorgte ebenfalls für eine Kontroverse: Mit zwei Punkten Vorsprung für Cleveland kurz vor Schluss pfiffen die Unparteiischen zunächst ein Offensivfoul von Golden States Durant gegen James. Doch nach längerem Studium der Videobilder entschieden sie sich um, Durant durfte an die Freiwurflinie und glich das Spiel aus. „Das ist einfach nicht richtig“, echauffierte sich Cavs-Coach Lue. „Das ist so noch nie passiert in der Geschichte dieses Spiels.“

Durch den Heimerfolg liegen die Warriors in der Finalserie mit 1:0 in Führung. Das zweite Spiel findet am Sonntag ebenfalls im kalifornischen Oakland statt. Eine Rangelei zwischen Clevelands Tristan Thompson und Draymond Green von den Warriors kurz vor dem Ende der Partie könnte in den kommenden Tagen noch disziplinarische Folgen haben.

dpa

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