Polizeisprecherin Katlego Mogale erklärte, dass „ein 26 Jahre alter Mann festgenommen wurde, weil er eine 30 Jahre alte Frau erschossen hat“. Gegen 4.00 Uhr morgens habe die Polizei einen Anruf erhalten und sei sofort zu Pistorius' Haus gefahren. Der Anrufer soll aber nicht Pistorius selber gewesen sein.
Zur Tat sagte die Sprecherin: „Das Opfer wurde viermal getroffen und starb noch am Tatort. Es wurde eine 9-mm-Pistole sichergestellt. Es wird vermutet, dass es sich um die Freundin des Schützen handelt.“ Ein anderer Polizeibeamter teilte mit, Pistorius sei „traumatisiert, weil er eine Person verloren hat, die ihm sehr nahe stand“.
Oscar Pistorius ist der Star unter den Behindertensportlern. Er wurde im vergangenen Jahr vom Magazin "Time" sogar in die Top 100 der einflussreichsten Menschen weltweit aufgenommen. Bei der berühmten Wahl zum „Sexiest Man Alive“ des US-Magazins People landete er in den Top 10.
Im Alter von elf Monaten wurden Pistorius beide Beine unterhalb der Knie amputiert. Er läuft auf Karbonstelzen. Pistorius wollte bereits bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 antreten, erhielt aber vom Leichtathletik-Weltverband IAAF keine Starterlaubnis. Die IAAF sah in den Wunderstelzen einen unzulässigen Wettbewerbsvorteil.
Pistorius zog gegen diese Entscheidung vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne - und bekam Recht. Somit war der Weg frei für seinen historischen Auftritt bei Olympia 2012 in London. Bei der Leichtathletik-WM 2011 holte er mit der 4x400-m-Staffel seines Landes Silber. In London trat er dann mit der 4x400-m-Staffel seines Landes und auch über die Einzelstrecke an, auf der er im Halbfinale ausschied.
Nach Olympia holte er anschließend bei den Paralympics an gleicher Stelle mit der 4x100-m-Staffel und über 400 m Gold. „Heute Abend war er absolut majestätisch“, sagte damals sogar OK-Chef Sebastian Coe beeindruckt.
Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) wollte am Donnerstag vor dem Hintergrund der laufenden polizeilichen Ermittlungen keine Stellungnahme abgeben, übermittelte der Familie des Opfers aber sein aufrichtiges Beileid.
sid