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Petkovic wird operiert - Drei Monate Pause

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Andrea Petkovic muss drei Monate pausieren
Andrea Petkovic muss drei Monate pausieren © dpa

Köln - Wimbledon und Olympia passé: Tennis-Hoffnung Andrea Petkovic wird nach ihrem doppelten Bänderriss operiert und muss drei Monate pausieren.

Während sich Andrea Petkovic schweren Herzens für eine OP entschied, vollzog Mona Barthel ganz unaufgeregt den nächsten Schritt bei ihrer „Operation Top 20“: Die Stimmungslage bei der vom Pech verfolgten Frontfrau aus Darmstadt und der Senkrechtstarterin aus Neumünster hätte nach dem WTA-Turnier in Stuttgart nicht konträrer sein können.

Die im Achtelfinale böse umgeknickte Petkovic hielt nach einer zweiten Untersuchung durch Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt am Wochenende eine Operation für unabdingbar. Die 24-Jährige reiste direkt von München nach Tübingen, wo in den nächsten Tagen der Eingriff vorgenommen wird. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aber in enger Absprache mit den Ärzten halte ich eine Operation für die richtige Maßnahme, um den bestmöglichen Heilungsverlauf zu erzielen“, sagte Petkovic, die sich bei dem Fehltritt gegen Wiktoria Asarenka (Weißrussland) einen doppelten Bänderriss im rechten Sprunggelenk zugezogen hatte.

Die nach dreimonatiger Reha wegen einer Rückenblessur gerade erst wieder auf die Tour zurückgekehrte Darmstädterin kann damit nicht bei den French Open (ab 27. Mai) und in Wimbledon (ab 25. Juni) an den Start gehen. Da die Wettkampfpause selbst bei einem optimalen Heilungsverlauf drei Monate betragen soll, ist für „Petko“ wohl auch der Olympia-Traum geplatzt. Die Sommerspiele starten am 27. Juli in London. „Der Schock sitzt immer noch tief, aber Andrea wird auch diese Situation meistern. Ich wünsche ihr ganz viel Kraft“, sagte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner.

Trotz des neuerlichen Dramas um Petkovic, die 2008 wegen eines Kreuzbandrisses fast die gesamte Saison verpasst hatte, durfte sich Rittner beim Turnier in Stuttgart über einige Lichtblicke freuen. Neben der inzwischen konstant starken Kopenhagen-Siegerin Angelique Kerber (Kiel) unterstrich auch Wildcard-Inhaberin Barthel mit der überraschenden Viertelfinale-Teilnahme ihre Ambitionen.

Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen brachte die Weltranglisten-35. dabei Branchenführerin Asarenka an den Rand einer Niederlage. „Ich habe gesehen, dass ich dicht dran bin. Wiktoria war das kleine Stückchen besser“, meinte die 21-jährige Barthel nach dem knappen 4:6, 7:6 (7:3), 5:7 gegen die Australian-Open-Siegerin, die am Sonntag im Finale von Stuttgart auf Maria Scharapowa (Russland) traf.

Barthel hatte vor genau einem Jahr noch auf Platz 196 des Rankings gestanden - mittlerweile ist sie das fünfte Element hinter Petkovic, Kerber, der momentan ebenfalls verletzten Sabine Lisicki (Knöchelverletzung) und Julia Görges, die in der Schwabenmetropole ihren Titel nicht verteidigen konnte und im Achtelfinale ausschied.

Viele Experten indes prophezeien der immer sehr unaufgeregt daherkommenden Barthel den baldigen Vorstoß in die Top 20. Um den Sprung zu schaffen, hat sie ihr Umfeld weiter professionalisiert. In der Schwabenmetropole testete sie die Zusammenarbeit mit Profi Alexander Flock.

Doch die Erfolge hinterlassen ihre Spuren. Besonders der Reisestress und die vielen Matches auf hohem Niveau machen Barthel, deren Vater Wolfgang einst Junioren-Europameister im Kugelstoßen war, noch zu schaffen. „Das ist im Vergleich zu früher eine ganz andere Belastung für den Körper, er muss sich erst daran gewöhnen“, sagte Barthel. In den Tagen von Stuttgart wurde die Hobart-Siegerin von einer Fußverletzung geplagt.

Im Vergleich zu früher haben sich für die 1,85 m große Rechtshänderin mit dem exzellenten Aufschlag und dem intakten Nervenkostüm auch die Begleitumstände geändert. Früher zeltete sie am Rande von Tournaments oft mit ihrer Mutter Hannelore. „Meine Mama würde auch jetzt noch am liebsten das ganze Jahr campen. Aber ich konnte mich durchsetzen, wir wohnen jetzt zumindest bei den Turnieren immer im Hotel“, berichtete Barthel.

Petkovic indes erhielt auch in den Tagen nach dem neuerlichen Malheur viel Trost. „Mensch Petko. Du wirst besser als jemals zuvor zurückkehren“, twitterte Tommy Haas, selbst durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen.

sid

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