Ihm sei nicht bewusst gewesen, dass der Biologische Pass «so viele Schlupflöcher hat». Wenn im Umkehrschluss nun mehr und enger gestrickte Kontrollen nötig seien, wäre er bereit, mehr Privatsphäre aufzugeben. «Ich will mit gutem Beispiel vorangehen», sagte Degenkolb.
Mit Blick auf das mutmaßliche Erfurter Doping-Netzwerk hofft der 30-Jährige, dass «die ganze Geschichte komplett aufgeklärt wird». Auch auf die Gefahr hin, dass der Radsport womöglich wieder in die Negativ-Schlagzeilen rückt. «Jeder, der Dreck am Stecken hatte und mit im Boot saß, soll zur Rechenschaft gezogen werden», betonte Degenkolb und fügte hinzu: «Wir müssen immer hinterfragen, ob es mit rechten Dingen zugeht.»
Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte zuletzt mitgeteilt, dass in der «Operation Aderlass» inzwischen gegen 21 Sportler aus acht europäischen Ländern und fünf Sportarten ermittelt werde. Ausgangspunkt waren Razzien bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld/Österreich und Erfurt, wo der Sportarzt Mark S. als mutmaßlicher Drahtzieher mit seinen Hintermännern seit 2011 ein mutmaßliches Doping-Netzwerk betrieben haben soll.
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