Unterdessen wurde Superstar Novak Djokovic nach einem Wutausbruch bei den US Open disqualifiziert.
Der Weltranglisten-19. Grigor Dimitrov räumte einem Tag nach seinem Zweitrunden-Aus gegen Borna Coric auf Instagram ein, dass er positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Schon bei seiner deutlichen Zwei-Satz-Niederlage (1-4 und 1-4) wurde deutlich, dass mit dem Bulgaren irgendetwas nicht stimmte. Dimitrov, der sich laut Bild-Angaben schon an diesem Tag unwohl gefühlt hatte, fiel damit auf, dass er auf ein Händeschütteln mit Gegner Coric und dem Schiedsrichter verzichtet hatte. Nun entschuldigte sich Dimitrov, der sich wieder daheim in Monaco befindet, öffentlich für die von ihm ausgelösten Unannehmlichkeiten.
Eine Neuigkeit, die auch dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic, der zuletzt mit obskuren Theorien verwirrte so gar nicht schmecken sollte. Dieser hatte nämlich die Adria-Tour, die in Belgrad begann und nun in Zadar fortgeführt wurde, organisiert. Kritische Stimmen, die sich über das lasche Hygiene-Konzept wunderten, wies Djokovic dabei stets von sich. Dabei fanden die Partien stets vor ausverkauften Haus und ohne den nötigen Sicherheitsabstand statt. Selbst die Spieler zeigten sich durch Handschläge und Umarmungen wenig besonnen. Laut NTV soll es sogar zu einer Club-Feier gekommen sein. Mitten drin der Deutsche Tennis-Star Alexander Zverev*, der Anfang Juli bei den BMW Open das erste Mal wieder auf deutschem Boden aufschlagen will.
Doch auch in der Tennis-Szene gibt es nicht nur Befürworter für den fragwürdigen Wiederbeginn. Der Ex-Tennis-Star Andy Roddick scheint einen Vorfall wie diesen bereits erwartet zu haben. „Anscheinend gibt es eine Pandemie“, twitterte der US Open-Champion* aus dem Jahre 2003. Unterstützung gab es auch aus der aktuellen Szene durch Stanislav Wawrinka, der prompt auf Roddicks Beitrag reagierte.
Der Veranstalter ließ sämtliche Vorwürfe dagegen zurückprallen. "Wir haben uns stets strikt an die epidemiologischen Maßnahmen der Länder gehalten, in denen die Adria-Tour organisiert wurde", hieß es in einer Mitteilung.
Am 22. Juni sollte ursprünglich das Finale zwischen Novak Djokovic und Zverev-Bezwinger Andrej Rublev stattfinden. Dieses wurde aus Sicherheitsbedenken bereits zuvor abgesagt. Damit könnte Belgrad-Sieger Dominic Thiem der einzige Gewinner bei der „Djokovic Tour“ bleiben.
Dies sei die "bestmögliche Entscheidung" gewesen, wurde Goran Ivanisevic, der in Zadar als Turnierdirektor fungierte, in kroatischen Medien zitiert. "Wir müssen für die Sicherheit aller Beteiligten sorgen. Wer mit Grigor in Kontakt war, wird getestet", so Ivanisevic.
Bis jetzt zeigt noch kein Teilnehmer Symptome. Nichtsdestotrotz ist die Zukunft der Adria-Tour mehr als ungewiss. Während die nächste Station in Montenegro bereits abgesagt wurde, steht über Banja Luka und Sarajevo ein dickes Fragezeichen. Zumindest eine deutliche Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen scheint unumgänglich, wenn Djokovic, Zverev und Thiem weiter brillieren möchten.
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