Sie sagen, Wimbledon zu gewinnen, war Ihr Lebenstraum. Es gab hier aber auch kritische erste Jahre, wie haben Sie die in Erinnerung?
Kerber: Wimbledon war immer das Turnier, das ich gewinnen wollte. Das war immer als kleines Kind mein Traum, ich habe es immer als das Turnier der Turniere gesehen. Ich habe ein bisschen Anlaufzeit gebraucht, die ersten Jahre waren nicht so die besten. Ich habe mich am Anfang zu sehr unter Druck gesetzt. Das war auch dieses Jahr so. Ich wusste, ich spiele gut vorbereitet. Aber das umzusetzen, war nicht so einfach. Ich habe meine Tage gebraucht, um ins Turnier zu kommen. Ich wusste, wenn ich das hier gewinnen möchte, muss ich mein Tennis steigern. Was will man mehr, ich habe es geschafft. Ich habe meinen Lebenstraum erreicht. Ich kann jetzt immer sagen, dass ich Wimbledon-Champion bin. Das war der Traum meiner Träume.
Gab es einen Punkt, wo Sie wirklich geglaubt haben, dass Sie gewinnen können?
Kerber: Das war wirklich, als ich den letzten Ball gewonnen habe. Sie kam auf 30 beide zurück mit zwei guten Returns. Ich wusste, sie gibt bis zum Schluss nicht auf. Hätte ich das letzte Spiel noch verloren, wäre es noch eng geworden. Deswegen gab es nicht wirklich einen Moment, wo ich dachte, es ist jetzt durch.
Wie blicken Sie auf den Trubel und den Prozess, der jetzt auf Sie zukommt?
Kerber: Ich freue mich darauf. Ich weiß, was auf mich zukommt. Ich werde mir die Sachen genau anschauen, was ich annehme, was ich nicht mache. Es ist was Schönes. Natürlich gab es auch nicht so schöne Schlagzeilen. Ich weiß, dass Deutschland mitgefiebert hat, dass ich die erste Wimbledonsiegerin seit Steffi bin. Darum freue ich mich darüber, was jetzt auf mich zukommt. Ich werde, bevor ich die Amerika-Reise starte, noch ein bisschen Urlaub nehmen. Das ist bei mir ganz oben. Das habe ich gelernt.