Als er einen Schmetterball von Thiem mit einem unerreichbaren Überkopf-Schlag von hinter der Grundlinie konterte, tobte das Publikum. Der ATP-Weltmeister von 2018 ließ aber zu viele Breakchancen aus, und war in den langen Grundlinien-Duellen zu oft unterlegen. Zwei Satzbälle Zverevs bei 5:4 im dritten Durchgang wehrte Thiem glänzend ab.
In Melbourne hat Zverev Sympathien gewonnen, nicht nur weil er den Weg aus seiner erschreckenden Formkrise vom Saisonauftakt gefunden hat. Sondern auch durch seine Geste zur Hilfe aufgrund der australischen Buschfeuer. Auf gut 30.000 Euro haben sich seine Spenden am Ende dank seiner fünf Siege summiert. Sein Preisgeld im Vergleich: 632 025 Euro.
Mit Stolz darf sich Zverev von den Australian Open verabschieden. «Seit der dritten Runde habe ich wieder mich selber gefunden auf dem Platz», bilanzierte Zverev - und verblüffte noch, bevor er ging: «In ein paar Tagen werde ich das Turnier vergessen haben», sagte der 22-Jährige trotz seines bislang erfolgreichsten Auftritts bei einem Grand-Slam-Turnier. «Im Tennis muss man ein Kurzzeitgedächtnis haben, bei guten Dingen und bei schlechten Dingen.» In ein paar Tagen werde er schon wieder auf dem Trainingsplatz stehen - damit es beim nächsten Mal noch besser läuft als bei seinem Halbfinal-Debüt.
Direkter Vergleich Zverev - Thiem
Direkter Vergleich Zverev - Djokovic